Die Halbleiterindustrie sei etwa ein Paradebeispiel
für Unternehmen, die besonders stark von einer
zuverlässigen Stromversorgung abhängig sind.
Thomas Reisinger, Vorstand für Operations bei
Infineon Technologies Austria AG, nennt daher
„eine stabile und verlässliche Stromversorgung
sowie Netzstabilität für die Halbleiterindustrie als
Großverbraucher“ als zentralen Faktor, um wettbewerbsfähig
zu sein. „Die investitionsintensiven,
hochsensiblen Anlagen laufen bei Infineon Austria
365 Tage im Jahr im Vollschichtbetrieb. Längere
Ausfälle, aber auch bereits geringe Spannungsschwankungen
haben – trotz interner
zusätzlicher Sicherungssysteme – unmittelbare
Auswirkungen auf die Produktion und bringen
eine Reihe von nachgelagerten Effekten – Schäden
an der Infrastruktur, Lieferverzögerungen,
2017/18 UMWELTTECHNIK- & ENERGIE-GUIDE 65
höhere Kosten – mit sich.“
Bestehendes effizient weiterentwickeln
„Die Elektroindustrie trägt durch die Entwicklung
neuer und innovativer Produkte sowie durch
ständige Weiterentwicklung bestehender Produkte
wesentlich dazu bei, die Energiewende zu
ermöglichen“, erklärt Alexander Schwab, Senior
Vice President von Andritz Hydro. „Die Digitalisierung
wird zu einer weiteren Vernetzung der
bereits automatisierten Anlagen führen, durch
Forschung und Entwicklung werden die notwendigen
Schritte für eine schnelle Umsetzung
gesetzt. Die österreichische Elektroindustrie ist
jedenfalls bereit für Strom à la carte – genau dort,
wo er gebraucht wird, genau in der Menge verfügbar,
wie benötigt.“
Eine wesentliche Rolle in der zuverlässigen Stromversorgung
kommt den Netzen zu, wie Gerhard
Christiner, technischer Vorstandsdirektor der
Fotos: Pixabay
Vielfach entscheiden sich Unternehmen gegen
erneuer bare Energien, weil sie einen hohen Planungsund
Kostenaufwand befürchten.