„Angeblich wird bereits viel für Nachhaltigkeit
unternommen, doch die Tatsache, dass der
Overshoot-Day nicht in Richtung Jahresende
wandert, zeigt einmal mehr, dass alle bisherigen
Maßnahmen zu kurz gegriffen haben“, kritisiert
Wolfgang Pekny. Die Plattform Footprint fordert
als ein zentrales Staatsziel die Umsetzung aller
(ohnehin verbindlichen) Sustainable Development
Goals (SDG) bei gleichzeitiger Reduktion des
ökologischen Fußabdrucks auf ein global verträgliches
Maß. Zur Erfüllung dieses Ziels müssen
zuallererst die Treibhausgasemissionen reduziert
werden. Verbindliche Klimaschutzgesetze müssen
für die neue Bundesregierung deshalb oberste Priorität
haben. Daneben braucht es die Einführung
der lange diskutierten Ökologisierung des Steuersystems,
Kostenwahrheit bei allen umweltbelastenden
Aktivitäten, die Streichung irriger Subventionen
für Fleisch und tierische Produkte, die Elektrifizierung
der Mobilität, eine massive Dämmoffensive
im Wohnbau sowie einen besseren Schutz von
Biodiversität und fruchtbaren Flächen. Nicht
zuletzt muss mit fairen Verteilungsmechanismen
dafür gesorgt werden, dass der volkswirtschaftlich
gewonnene Mehrwert für alle Menschen nutzbar
wird. „Ein solches zukunftsfähiges Wirtschaften ist
nicht nur notwendig, sondern auch machbar und
würde entscheidende Vorteile bringen – für die
Umwelt, die Menschen und die nachhaltig ausgerichteten
Unternehmen gleichermaßen“, so WWF
und GLOBAL 2000.
2017/18 UMWELTTECHNIK- & ENERGIE-GUIDE 19
Foto: Pixabay
Am 2.August 2017, 151Tage vor Jahresende– so früh wie noch nie–, waren die Ressourcen, die die Erde
innerhalb eines Jahres erneuern kann, von der Menschheit aufgebraucht.
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