Mal in seine Kristallkugel geblickt und ein paar
der wichtigsten digitalen Trends identifiziert,
auf die wir uns in den kommenden Monaten
einstellen sollten.
TREND 1: KONNEKTIVITÄT SCHAFFT
CHANCEN FÜR ALLE
Konnektivität ist 2020 zum Lebenselixier der
Gesellschaft und der Wirtschaftstätigkeit geworden.
Aber in Entwicklungsländern verfügen nur
35 Prozent der Menschen über einen Internetzugang,
verglichen mit 80 Prozent in fortgeschrittenen
Volkswirtschaften. Und in fast allen
Ländern betrifft die digitale Kluft die ländlichen
Gemeinden und die Armen überproportional.
Die nächste Generation drahtloser Technologien
wie 5G und Wi-Fi6 soll laut Cisco dazu
beitragen, diese digitale Kluft abzuflachen.
Durch sie wird die Messlatte in puncto Bandbreite,
Geschwindigkeit und Latenz höher gelegt,
zusätzlich werden Gegenden erreicht, in denen
Glasfaser unerschwinglich teuer ist. Sowohl
mobile Mitarbeiter an vorderster Front als auch
die Bereiche Telegesundheit, die Produktion und
die Bildung sollen davon profitieren.
Das könnte schon bald Realität werden, wie
Christian Woschitz, CEO von ZTE Austria,
erklärt (ein ausführliches Interview mit ihm finden
Sie in diesem IT-Guide): „Meiner Meinung nach
werden wir bis 2024 definitiv eine flächendeckende
24 IT- & DIGITALISIERUNGS-GUIDE 2021
Versorgung haben. Eine für uns fühlbare
5G-Coverage wird es aber schon Ende dieses
Jahres geben. Davon bin ich überzeugt.“ Woschitz
schränkt aber ein: „Die Roll-outs heuer werden
auch davon abhängig sein, wie es mit der Pandemie
weitergeht. Wenn wir von einem Lockdown
in den nächsten kommen, wird es schwierig, im
Feld die ganzen Stationen hochzuziehen.“
TREND 2: SENSOREN ZUR SICHEREN
ARBEITSPLATZNUTZUNG
In der Qualitätssicherung oder bei der Überwachung
von Umweltbedingungen sind Sensoren
bereits stark im Einsatz. Ebenso in Bereichen,
die der Gesundheit, der Sicherheit und dem
Wohlbefinden der Menschen dienen. Etwa zur
Beobachtung von Gehirnerschütterungen oder
auch nur zur Überprüfung der Arbeitsumstände
in rauen Betriebsumgebungen.
Auch im Büro sollen Sensoren künftig für mehr
Sicherheit und Gesundheit sorgen, wenn die
Menschen vermehrt an ihren Arbeitsplatz
zurückkehren. In Kombination mit WLAN,
Standorttechnologien und Kollaborationsplattformen
können sie etwa nicht ausgelastete oder
überfüllte Räume identifizieren und die Auslastung
steuern. Außerdem können sie Bedingungen
wie Raumtemperatur, Luftfeuchtigkeit,
Luftqualität und Licht überwachen und Verhaltens
oder Warnhinweise geben.
TREND 3: AGILITÄT UND RESILIENZ
DURCH APPS
In den ersten Monaten der Pandemie mussten
sich Organisationen schnell anpassen, um bisher
unvorhersehbaren Veränderungen zu begegnen.
Die Cloud war dabei der entscheidende
Faktor für diese neue Agilität. Heute sind
bereits bei vielen Unternehmen Kernanwendungen
stark verteilt und Mitarbeiter mobiler
als je zuvor. Und die Anforderungen an die IT
sind enorm. Mit Blick auf die Zukunft werden
Cisco zufolge die IT-Teams aber noch mehr
„Die wachsende Bedeutung gezielter
Datenanalysen zieht sich heuer
durch die gesamte Trendprognose.
Unternehmen werden neue
Technologien einsetzen
müssen, um die wachsenden
Datenmengen optimal
nutzen zu können.“
Bernhard Göbl, Director
bei Deloitte Österreich
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