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26 NEW BUSINESS | SEPTEMBER 2017
Fotos: Pixabay
Als wichtige Infrastruktur für den Güter
und Personenverkehr ist in den
meisten Ländern der Europäischen
Union die Eisenbahn auf Normalspurschienen
mit 1.435 mm Spurweite
ausgebaut. Ein anderes System wird
in den östlich angrenzenden Staaten
gefahren. Hier dominiert ein Breitspursystem
mit einer Spurweite von
1.520 bzw. 1.524mm. Für den internationalen
Warenverkehr auf der Schiene
bedeutet das, dass zeitintensiv an inef-
zienten Schnittstellen auf eine andere
Spurweite gewechselt werden muss.
Der Anteil der Schiene am Güterverkehr
5 BREITSPURBAHN
zwischen der EU, den Nachfolgestaaten
der Sowjetunion und China
bleibt folglich bislang gering. Die Frage
lautet: Wie kann hier eine moderne
Lösung gefunden werden, von der die
österreichische Wirtschaft pro tiert?
Die russische Breitspurbahn endet derzeit
im slowakischen Košice. Eine Verlängerung
bis in den Raum Wien hat
Potenzial für die österreichische Volkswirtschaft
und bietet Chancen für die
heimische Wirtschaft. Die Breitspurbahn
dient als Alternative zu den Hochseetransporten
aus Fernost, die per Bahn
oder LKW nach Zentraleuropa weitergeleitet
werden. Wenn im Vergleich zur
heutigen Bahnverbindung ein Güterumschlag
entfällt und der Systemwechsel
von Breitspur auf Normalspur erst in
Österreich getätigt werden muss (bzw.
hier sofort direkt auf LKW umgeschlagen
wird), so entstehen einerseits Zeit- und
Kostenvorteile für die österreichischen
Unternehmen und andererseits wird die
Gefahr einer Beschädigung von Gütern
reduziert. Der neue Umschlagterminal
wäre mit einem Logistikzentrum im
Raum Wien bestens platziert. Für die
Klärung, wie diese Anbindung an Mitteleuropa
bestmöglich zu bewerkstelligen
ist, wurde im Jahr 2008 die „Breitspur
Planungsgesellschaft“ gegründet.
Ein Umschlagterminal der Breitspurbahn
im Raum Wien inklusive Logistikzentrum
würde sich positiv auf den
Raum Wien als Verkehrsknoten und
als Logistikdrehscheibe in Europa
auswirken.
Chancen für den Wirtschaftsgroßraum Wien
Investitionsvolumen: 1,1 Mrd. Euro
Wertschöpfung: 1,3 Mrd. Euro
Jobs: 18.000