OBERÖSTERREICH
82 NEW BUSINESS • OBERÖSTERREICH | SEPTEMBER 2017
Fotos: Land OÖ, IV OÖ, bedneyimages/Freepik
erfolgreiches Forschungsjahr. Die
gesamte Gruppe mit insgesamt rund 600
Mitarbeitern konnte einen Gesamtumsatz
von 58,87 Millionen Euro verzeichnen.
Über die letzten fünf Jahre betrachtet
entspricht das einem Umsatzplus von
in etwa 50 Prozent (2012: 39,5 Millionen
Euro). In diesem Betrachtungszeitraum
ist die gesamte Gruppe auch im Hinblick
auf die Anzahl der Mitarbeiter um 26
Prozent gewachsen. „Innovation ist der
Schlüssel zu einem zukunftsorientierten
Technologiestandort und für eine erfolgreiche
Wirtschaftsregion. Die hohe Innovationskraft
und -leistung des Landes
OÖ ist von größter Bedeutung. Oberösterreichs
Wirtschafts- und Industriebetriebe
pro tieren maßgeblich von der
exzellenten F&E-Leistung der UARForschungsbeteiligungen“,
betont Forschungs
und Wirtschaftsreferent Landeshauptmann
Stv. Michael Strugl. Die
kontinuierlich wachsende Innovationsleistung
der Forschungsbeteiligungen
der UAR lässt sich auch anhand der
steigenden Anzahl an Patenten und Lizenzen
verdeutlichen: 2016 wurden 73
Patente und Gebrauchsmuster angemeldet
und damit dreimal so viele wie im
Jahr 2012.
Zukunftsagenda soll europäischen
Aufstieg forcieren
Wirtschaft, Bildung, Forschung und Digitalisierung:
das sind die vier Säulen,
auf die Oberösterreich setzt, um künftig
auch den Aufstieg vom Mittelfeld in die
Spitze der besten Industrieregionen Europas
zu schaffen. Denn dort habe man
noch erhebliche Verbesserungspotenziale,
erklärte Landeshauptmann (LH)
Thomas Stelzer Ende Juni.
Derzeit rangiert Oberösterreich im EUWettbewerbsindex
unter 81 vergleichbaren
Industrieregionen nur auf Platz
51. Ein Mittelfeldplatz sei zu wenig, man
wolle zu den Top-Regionen Oberbayern,
Karlsruhe oder dem niederländischen
Noord-Brabant aufschließen, unterstrich
Stelzer die Ambitionen des Landes. Deshalb
habe man das Zukunftsprogramm
erarbeitet. Das Ziel, die Top 10 der EUIndustrieregionen
bis 2030, werde man
nicht von heute auf morgen erreichen,
betont der stv. Landeshauptmann. „Aber
in der Politik braucht es eine klare Vision
des Gestaltens.“
Investition in die Zukunft
Zentrale Punkte im Standortpapier sind
Infrastruktur- und vor allem Breitbandausbau
– konkret stellt das Land
dafür 100 Millionen Euro in den nächsten
Jahren zur Verfügung. Die Schwerpunktsetzungen
im Bildungsbereich reichen
von Kinderbetreuung über Bildungskompass
und – bis 2020 – Technische Naturwissenschaftliche
Neue Mittelschulen in
allen Bezirken bis zur fachkräftegerechten
Qualitätsoffensive an den Berufsschulen.
Im Hochschulsektor geht es um mehr
technisch-naturwissenschaftliche Absolventen.
„11.000 dieser Spitzenkräfte werden
Oberösterreich bis 2020 fehlen“, betonte
Strugl. Deshalb sollen MINT-Studiengänge
an der FH OÖ erhöht und die
TNF-Studien der JKU gepusht werden.
Im Forschungsbereich will man die forschungsintensiven
Unternehmenssektoren
kräftig unterstützen und eine Forschungsquote
von vier Prozent bis 2020
erreichen. Bei der Digitalisierung geht es
neben dem flächendeckenden Breitbandausbau
um IT-Sicherheit, Vernetzung,
Ressourcenbündelung sowie um
mehr Digitalkompetenz in der HTL oder
in der Fachkräfteausbildung.
„Wir müssen ein investitions- und innovationsfreundliches
Klima in unserem
Land schaffen und unnötige Hürden
und Stolpersteine beseitigen“, betonte
Stelzer. Die Maßnahmen müssten selbstverständlich
im nächsten Budget berücksichtigt
werden, es werde aber keine
neuen Schulden geben, so Stelzer.
IV-OÖ-Präsident Axel Greiner sieht
Oberösterreich „ab heute auf die Überholspur
wechseln“. Damit das Land rasch
und konsequent vorangebracht wird,
braucht es einen positiven Dialog auf
Augenhöhe und keinen negativen
Grundtenor. „Unternehmer-Bashing und
das Festnageln des Status quo bringt
uns keinen Schritt voran“, so Greiner.
„Unser Ziel ist es, alle konstruktiven
Kräfte zu bündeln, um Oberösterreich
zum Land der Möglichkeiten zu machen“,
ergänzt Stelzer. BO