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24 NEW BUSINESS | SEPTEMBER 2017
Fotos: Flixbus
Medial hat dieses Infrastrukturprojekt
zuletzt sicher am meisten Aufmerksamkeit
genossen – vor allem durch die
Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts
gegen dessen Umsetzung und
die darauffolgende Aufhebung des Urteils
durch den Verfassungsgerichtshof
nach einer Beschwerde des Flughafens
Wien und des Landes Niederösterreichs:
der Bau einer dritten Piste am
Flughafen Wien Schwechat.
Der Status quo ist klar: Für die Positionierung
des Wirtschaftsstandorts Wien
im internationalen Wettbewerb der Städte
hat der Flughafen Wien eine hohe
Bedeutung. Er bedeutet ein überaus
wichtiges Tor des Großraums Wien zu
internationalen Märkten für Geschäftsreisende,
aber auch zum Long-Distance-
Tourismus. Gleichzeitig wird er als Hub
genutzt und nimmt als internationaler
Dreh- und Angelpunkt einen hohen
Stellenwert ein.
Das Problem: Als Kernelement im Flugverkehr
stehen am Flughafen Wien derzeit
zwei sich kreuzende Start-/Landebahnen
zur Verfügung – aufgrund der
gekreuzten Lage kann daher nur die
Kapazität von 1,6 Pisten genutzt werden.
Um auf die langfristig erwartete Entwicklung
vorbereitet zu sein, wird eine
dritte Piste erforderlich sein, um die
ansonsten entstehenden „Warteschleifen“
der Flugzeuge in Stoßzeiten, Verspätungen,
Treibstoffverbrauch und
Lärm zu minimieren. Vorausschauend
auf die zukünftige Verkehrsentwicklung
im Luftverkehr hatte der Flughafen Wien
Derzeit gibt es drei Fernbus-Terminals
in Wien: den Vienna International
Busterminal in Erdberg, den Vienna
Busterminal Stadion Center und den
Internationalen Busterminal Wien
Hauptbahnhof. Für Reisende sind diese
verstreuten Abfahrtspunkte nicht
angenehm. Zudem kommen die Standorte
zunehmend an ihre Limits bzw.
der Standort am Hauptbahnhof wurde
ohnehin nur provisorisch eingerichtet.
Diesem Angebot an Standorten steht die
Entwicklung der Nachfrage nach Fernbussen
gegenüber: Fernbusse werden
immer mehr als Teil der internationalen
Verkehrsinfrastruktur nachgefragt. Wien
wird in Zukunft zunehmend zur Drehscheibe
für den Fernbusverkehr in Europa.
Neben der historisch wichtigen
Bedeutung als Schnittstelle in den Osten
werden auch die Fahrten von Wien nach
Graz ausgebaut, außerdem Direktverbindungen
nach Zürich und Basel eingerichtet.
Den Busterminals fehlt es an
den notwendigen Kapazitäten. Es fehlt
aber auch an moderner Infrastruktur an
den Terminals wie z. B. im Bereich Ticketing,
bei bequemen Wartebereichen
für die Fahrgäste, geeigneter Beleuchtung
oder Bushaltezonen.
Die Standortevaluierung dauert aus Sicht
der WK Wien seitens der Stadt viel zu
lange. Die Wirtschaftskammer Wien
fordert seit 2008 einen neuen Fernbusterminal.
Seit 2014 prüft die Stadt Wien
zwölf mögliche Standorte. Im Juni 2016
schafften es drei Standorte in den engeren
Kreis:
Stadion Center im 2. Bezirk (Ausbau)
Erdberg im 3. Bezirk (Ausbau)
Verteilerkreis Favoriten im 10. Bezirk
(neuer Standort).
Die Forderung der WK Wien lautet: Wien
benötigt einen modernen internationalen
Busterminal, der seinen Namen auch
verdient und einer Weltstadt und Tourismusmetropole
wie Wien würdig ist.
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INTERNATIONALER BUSTERMINAL WIEN
Einer Weltstadt wie Wien würdig
Investitionsvolumen: 50 Mio. Euro,
Wertschöpfung: 60 Mio. Euro
Jobs: 850
DRITTE PISTE FLUGHAFEN
Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen
Investitionsvolumen: 1,8 Mrd. Euro
Wertschöpfung: 2,2 Mrd. Euro
Jobs: 31.000