
NIEDERÖSTERREICH
20 NEW BUSINESS • NIEDERÖSTERREICH | APRIL 2018
Fotos: Semperit
874,2Millionen Euro um 2,6 Prozent
über dem Vorjahresniveau. Das ausgewiesene
EBITDA (ohne Berücksichtigung
der Sondereffekte) lag bei 100,2 Millionen
Euro und das EBIT bei 37,6 Millionen
Euro. Das Ergebnis nach Steuern belief
sich auf –26,3 Millionen Euro – der Verlust
verdreifachte sich somit zum Jahr,
wo man minus 8,8 Millionen verzeichnete
– und das Ergebnis je Aktie auf
–1,25Euro (nach –0,43 Euro).
Ausbau und Modernisierung der
Produktionsanlagen
Semperit investierte im Jahr 2017 insgesamt
74,5 Millionen Euro in den Ausbau
und die Modernisierung ihrer Produktionsanlagen.
Mit einer Eigenkapitalquote
von 32,6 Prozent (31. Dezember
2016: 31,8 Prozent) verfügte Semperit
zum Bilanzstichtag über eine weiterhin
solide Kapitalausstattung, die durch die
Vereinbarung einer Hybridkapital-Line
mit dem Kernaktionär im Dezember 2017
abgesichert wird. Die liquiden Mittel
lagen aufgrund der höheren Investitionen
zum 31. Dezember 2017 mit 165,5
Millionen Euro unter dem Vorjahresniveau
von 190,2 Millionen Euro. Angesichts
des negativen Ergebnisses nach
Steuern sowie der Fortsetzung des Restrukturierungs
und Transformationsprozesses
wird der Vorstand der Hauptversammlung
für das Geschäftsjahr 2017
keine Dividende vorschlagen.
Sektor Industrie: Differenzierte
Entwicklung mit höherem Absatz
Der Sektor Industrie (Segmente Semperflex,
Sempertrans und Semperform)
entwickelte sich differenziert. Die Absatzzahlen
in Semper ex und Semperform
sind gestiegen, während sie in
Sempertrans zurückgingen. Der Sektorumsatz
stieg insgesamt um 6,0 Prozent
auf 537,0 Millionen Euro. Das EBITDA,
bereinigt um die Sondereffekte der Restrukturierung/
Schließung der Produktionsstätte
in Frankreich und den Aufwand
im Zuge der Steuerprüfung in
Österreich (vor allem Energieabgabenrückvergütung),
verringerte sich um 35,6
Prozent auf 57,6 Millionen Euro. Das
bereinigte EBIT lag bei 37,1 Millionen
Euro nach 70,0 Millionen Euro im Vorjahr
(–47,0 Prozent).
Sektor Medizin: Kompetitives
Marktumfeld und Sondereffekte
Der Sektor Medizin (Segment Sempermed)
war durch ein kompetitives Marktumfeld
gekennzeichnet. Der Rückgang
des Umsatzes um 2,6 Prozent auf 337,1
Millionen Euro war geprägt von einer
rückläu gen Absatzentwicklung sowie
Preisanpassungen als Folge der volatilen
Rohstoffpreise. Das Ergebnis des Segmentes
Sempermed war wesentlich von
der Au ösung des Joint Ventures zur
Handschuhproduktion in Thailand im
ersten Quartal 2017, der Entwicklung
der Rohstoffpreise sowie der zusätzlichen
Verbesserungs- und Instandhaltungsmaßnahmen
in Malaysia beein-
usst. Das bereinigte EBITDA verringerte
sich um 48,5 Prozent auf 1,8 Millionen
Euro (nach 3,4 Millionen Euro),
das bereinigte EBIT lag bei –12,1 Millionen
Euro nach –10,1 Millionen Euro.
„Übergangsjahr“ 2018
Im Verlauf des Jahres 2018 wird der Vorstand
Schritt für Schritt entscheiden, ob
es Änderungen im Portfolio der bestehenden
Segmente sowie weitere Anpassungen
im Produktionsfootprint geben
wird. Fortlaufende und potenziell neue
Maßnahmen zur Erhöhung der Rentabilität
und zur Stärkung der Bilanzstruktur
stehen unverändert ganz oben auf
der Agenda des Vorstands. Daher können
weitere erhebliche Einmalbelastungen
neben den bereits gesetzten und den
noch in Analyse be ndlichen Maßnahmen
auch in den nächsten Quartalen
nicht ausgeschlossen werden. Aus diesen
Gründen ist das Jahr 2018 als Übergangsjahr
zu sehen. Bedingt durch die angeführten
Entwicklungen bleibt der Ausblick
für die nächsten Quartale ausgesetzt.
Semperit fokussiert weiterhin auf
organisches Wachstum. Neben den
laufenden Optimierungsmaßnahmen
im Segment Sempermed hat Semperit
weitere Umsetzungsschritte bei Sempertrans
und Semperform gestartet. Im
Segment Semper ex und im Mischbetrieb
(Mixing) stehen die Beschleunigung
der pro tablen Umsetzung der unverändert
erforderlichen Investitionsprojekte
und des damit verbundenen organischen
Wachstumskurses im Vordergrund.
Die Investitionen in den Ausbau
der Kapazitäten werden daher fortgesetzt.
Insgesamt sind für das Jahr 2018
Anlageninvestitionen (CAPEX) von rund
80 Millionen Euro (2017: 74,5 Millionen
Euro) vorgesehen, davon rund 60 Prozent
Erweiterungsinvestitionen.
Der Abschluss der Transformation der
Semperit-Gruppe ist für Ende 2020 geplant.
Ab diesem Zeitpunkt soll die
Semperit-Gruppe als zentrale Steuerungsgröße
eine EBITDA-Marge von
rund zehn Prozent erzielen. VM
www.semperitgroup.com