INNOVATIVE INDUSTRIE
SEPTEMBER 2017 | INNOVATIONS • NEW BUSINESS 33
Fotos: WAGO
Die Cloud ist mit ihrer Nutzung kostengünstiger
und einfach skalierbarer Rechen- und Speicherkapazitäten
außerhalb der eigenen IT-Systeme ein
wesentlicher technologischer „Befähiger“ von
Industrie 4.0 und IIoT (Industrial Internet of Things). Sie ist
zentraler Bestandteil der benötigten technologischen Infrastruktur
– der sogenannten „Technology Stacks“. Denn alle
smarten Produkte im „Internet of Things“ haben drei Kernelemente
gemeinsam: eine physische Komponente, etwa mechanische
oder elektronische Bauteile, intelligente Komponenten,
wie Sensoren, Prozessoren oder Steuerungselemente, und
Vernetzungskomponenten wie Ports oder Antennen. „Dieser
Dreiklang eröffnet völlig neue Anwendungsmöglichkeiten:
etwa Produkte, die sich selbst und ihre Umgebung überwachen,
Erkenntnisse über Anwendung und Leistungsmerkmale liefern
und vom Nutzer per Fernzugriff gesteuert werden können –
zum Beispiel via Mobile Devices“, erklärt Leon Urbas, Professor
für Prozessleittechnik am Institut für Automatisierungstechnik
der Technischen Universität Dresden.
Diese Kombination bietet wiederum die Möglichkeit der Optimierung
und dient so der weiteren Automatisierung, denn
dank Fernwartung sind auch ad hoc Anpassungen möglich.
Folglich lautet die Gleichung hierfür: Datenkontrolle + Fernsteuerung
+ Optimierung = Automatisierung. WAGOs Controller
der PFC-Familie bilden das Bindeglied zwischen der
realen und digitalen Welt. Damit bietet WAGO aufeinander
abgestimmte Softwarelösungen, Dienstleistungen und Plattformen,
die Anwender zukünftig benötigen. Dies beinhaltet
einerseits die dezentrale Datenakquisition auf Feldebene und
Automatisierung, andererseits aber auch die Bereitstellung in
der Cloud, um neue datengetriebene Geschäftsmodelle zu
ermöglichen. Die Cloud-Connectivity-Lösungen von WAGO,
wie der PFC100 und der PFC200 mit MQTT-Schnittstelle, genügen
einem hohen Sicherheitsstandard und sind nicht nur in
der Produktion der sichere Weg in die Cloud.
DIE CLOUD – ENABLER FÜR INDUSTRIE 4.0 UND IIOT
Industrie 4.0 nutzt die Cloud jedoch nicht nur als Datensammelpunkt.
Zusammen mit den physischen Produktionssystemen
bildet sie das Rückgrat der Produktionskette. Sie trägt
Produkt und Produktionsdatenbanken, Analyseplattformen
für die Auswertung der Produktionsprozesse sowie intelligente
Produktanwendungen, um die laufenden Produktionsmaschinen
automatisch steuern und optimieren zu können.
Diese Informationen werden mit unternehmensinternen Daten
aus ERP, CRM oder PLM sowie externen Daten wie Rohstoff
und Energiepreisen, Verkehrssituationen oder Wetterdaten
angereichert. Für die Industrie besteht der Vorteil von
Cloud-Diensten gegenüber klassischer In-House-IT in einer
höheren Flexibilität, insbesondere im Hinblick auf die Skalierbarkeit
der Systeme. Zudem lassen sich Kosten aufgrund
einer vereinfachten Verwaltung einsparen, da der Cloud-
Dienstleister Basisstrukturen wie Hardware, Betriebssystem
und Netzwerk standardisiert zur Verfügung stellt.
Unter Umständen werden sogar die Applikationen vom
Dienstleister verwaltet und ermöglichen dem Industrieunternehmen
einen deutlich stärkeren Fokus auf seine Kernkompetenzen.
Dies gilt unabhängig von der Unternehmensgröße,
der Anzahl bestehender Server und der Datenmenge.
Langfristig werden aber nur die diejenigen erfolgreich sein,
die innerhalb der einzelnen Ökosysteme miteinander statt
gegeneinander arbeiten. Der Trend, proprietäre Plattformen
zu etablieren, ist rückläu g. Unternehmen gehen mittlerweile
dazu über, Cloud-Lösungen zu suchen, die ihnen den größten
Mehrwert bieten – dabei wird auch gezielt die Zusammenarbeit
mit dem Mitbewerb gesucht. Das Ziel: Dienstleistungen
rund um ein Produkt zu entwickeln, die sich von allen Beteiligten
nutzen lassen.
www.wago.com
CREATING VALUE
Industrie 4.0 und Big Data geben den Startschuss für neue Geschäftsmodelle – dafür
gilt es, vorhandene Datenschätze zu heben. Flexible und intelligente technische Lösungen,
die Daten sammeln und in der Cloud verfügbar machen, schaffen die Grundlage.