INNOVATIVE INDUSTRIE
SEPTEMBER 2017 | INNOVATIONS • NEW BUSINESS 31
Große Stückzahlen im Sekundentakt und ohne
jeden Bearbeitungsfehler produzieren – die zentralen
Anforderungen im Automobilbau sind
gerade für das Schweißen von Massenbauteilen
eine extreme Herausforderung. Um die geforderte Prozesssicherheit
und Ef zienz garantieren zu können, ist das Verfahren
in einen Gesamtprozess eingebunden, der häu g von Prüf- und
Waschprozessen über eine Bürstbearbeitung bis zu Ultraschallprüfungen
der Schweißnaht reicht. Unmittelbar vor dem eigentlichen
Schweißprozess spielt das punktgenaue Erwärmen
des Bauteils eine entscheidende Rolle, wie Dirk Schlesselmann,
stellvertretender Bereichsleiter F&E Anwendungstechnik bei
eldec, erklärt. „Das Getrieberad oder der Kolben muss punktgenau
und mit hohem Tempo auf die benötigte Bearbeitungstemperatur
von rund 160 bis 180 Grad Celsius gebracht werden.
Dabei darf es natürlich nicht zu einer Überhitzung am Bauteil
kommen, die mit einer Härtereduktion, einer Oxidation oder
einem unzulässigen Verzug einhergehen kann. Unter diesen
Bedingungen stellt die induktive Erwärmung das ideale Verfahren
dar, denn es ist schnell, präzise und lässt sich exakt
dosieren.“
WARTUNGSFREIE UND EFFIZIENTE TECHNOLOGIE
Über Know-how rund um induktive Erwärmungsprozesse,
die in übergeordnete Schweißsysteme eingebunden werden,
verfügen die Spezialisten von eldec seit Jahrzehnten. Am
Standort in Dornstetten entstehen sowohl die benötigten
Generatoren als auch die Induktoren – beides im Rahmen
von ef zienten Manufakturprozessen. Dabei punkten die
Generatoren mit einer sehr fortschrittlichen Leistungselektronik
und Steuerungstechnik. Das macht es einfach, sie in
Maschinen zu integrieren bzw. sie passgenau zu kon gurieren.
Zudem ist die Technik sehr zuverlässig. „Wir konstruieren
praktisch wartungsfreie Umrichter, die völlig unauffällig
und zuverlässig in der Maschine ihren Dienst verrichten“,
fasst Schlesselmann zusammen. Auf der anderen Seite bringen
die Spezialisten ein großes Erfahrungswissen rund um
die Entwicklung der Induktoren in den Prozess mit ein – auf
Wunsch unterstützen sie die Kunden hier bereits in einer
Frühphase. Es erfolgen experimentelle Untersuchungen mit
Versuchsinduktoren und -generatoren. Mithilfe von Thermogra
e-Bildern wird beispielsweise überprüft, ob wirklich nur
die gewünschten Bereiche des Bauteils erwärmt werden. Seit
Links: Induktives Vorwärmen
zum Schweißen: Das
Bauteil erreicht in wenigen
Sekunden die benötigte
Bearbeitungstemperatur.