INNOVATIVE INDUSTRIE
22 WERKZEUGE UND MESSTECHNIK
Industrie 4.0 kristallisiert sich mehr und mehr als entscheidender Faktor
im Rennen um Spitzentechnologie und Marktanteile der Zukunft heraus.
Für den Maschinen- und Anlagenbau gilt es im Wettbewerb zu bestehen.
Die Zeit drängt für den europäischen Maschinen-
und Anlagenbau. Auf der einen Seite der Welt
stehen die USA mit ihrer ausgeprägten Softwarekompetenz
und nicht zuletzt ihrem digitalen
Entrepreneurship, wenn es um neue Geschäftsmodelle
geht. Auf der anderen Seite steckt China mit den Programmen
„Made in China 2025“ und „Internet Plus“ erhebliche
Ressourcen in die digitale Transformation. Trotz einer
guten europäischen Startposition können sich heimische
Firmen auf keinen Fall auf ihren Erfolgen ausruhen, um im
internationalen Wettbewerb zu bestehen.
So steht etwa die europäische Automobilindustrie am Beginn
einer neuen Epoche. Globale Umweltau agen, Elektromobilität
und die Digitalisierung samt autonomem Fahren
stellen die gesamte Branche vor große Herausforderungen.
Diese Entwicklung prägt nicht nur die Autohersteller selbst,
sondern auch die österreichische Zulieferindustrie. Dabei
müsse sie bei der Entwicklung von Lösungen immer einen
Produktlebenszyklus voraus sein, um auf dem hart umkämpften
Markt bestehen zu können, erklärt Horst Bernegger,
Partner und Leader Automotive bei PwC Österreich.
Diesem hohen Innovationsdruck würden österreichische
Unternehmen jedoch erfolgreich standhalten, für 2017 werde
NEW BUSINESS • INNOVATIONS | SEPTEMBER 2017
mit Umsatzwachstum gerechnet, verweist Bernegger auf
die Kernergebnisse der „PwC Automotive-Studie“, im Rahmen
derer 60 österreichische Unternehmen aus der Zulieferindustrie
befragt wurden.
MASSIVER INNOVATIONSDRUCK
„Die Qualität und Innovationskraft der österreichischen
Automotive-Zulieferer ist weltweit gefragt und birgt besonderes
Wachstumspotenzial. Gleichzeitig sind sie aber
auch denselben Trends und Anforderungen der gesamten
Automobilbranche ausgesetzt. Und auf eben diese gilt es
zu reagieren, um weiterhin erfolgreich am Markt bestehen
zu können“, betont der PwC-Österreich-Partner.
Auf Österreichs Zulieferern laste demnach ein massiver
Innovationsdruck bei immer kürzer werdenden Produktionslebenszyklen.
Wegen zunehmend strengeren Bestimmungen
rund um CO2-Emissionen würden die meisten
Unternehmen ihre Produktinnovationen auf Umwelttrends
fokussieren. So würden etwa 28 Prozent eine Gewichtsreduktion
durch die Verwendung neuer Materialen mit dem
Ziel eines geringeren Treibstoffverbrauchs verfolgen. Die
Entwicklung alternativer Treibstoff-/Antriebssysteme, wie
Hybrid und Strom, würden wiederum 18 Prozent als wich-