Ukrainnerinnen und Ukrainer werden nun verstärkt vom AMS erfasst © APA - Austria Presse Agentur

Derzeit sind 321.121 Personen beim Arbeitsmarktservice (AMS) arbeitslos oder in Schulung gemeldet. 248.335 davon sind auf Jobsuche, 72.786 befinden sich in Schulungsmaßnahmen des AMS. "Die Arbeitslosigkeit bleibt damit auf ähnlichem Niveau wie Ende April. Im Vergleich zu Mitte Mai 2022 zeigt sich ein leichter Anstieg um 4.880 Personen", rechnete Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) heute vor.

Das Plus sei zum Großteil darauf zurückzuführen, dass Ukrainerinnen und Ukrainer nun schrittweise in der Arbeitslosenstatistik erfasst würden, da sie seit 21. April des heurigen Jahres völlig freien Zugang zum österreichischen Arbeitsmarkt haben. Außerdem habe die konjunkturelle Abschwächung "leicht negative Effekte auf den Arbeitsmarkt".

Für Arbeitslose gebe es viele Weiterbildungsangebote, "aber wir sollten eigentlich schon früher ansetzen", sagte Kocher am Dienstag bei der 4Gamechanger-Konferenz von ORF und Puls 4 in Wien. Das sei einer der "Hauptfaktoren des Erfolgs für die Zukunft". Es brauche "noch bessere Möglichkeiten der öffentlichen Unterstützung von Weiterbildung, die nicht firmenspezifisch ist", so der Minister. "Wir müssen es schaffen, dass Fort- und Weiterbildung im beruflichen Umfeld so früh wie möglich ansetzt und auch nicht aufhört."

Für die Rot-Weiß-Rot-Karte, die im Oktober 2022 reformiert wurde, habe es deutlich mehr Anträgen und Genehmigungen gegeben. Im April 2023 wurden 576 Anträge auf eine Rot-Weiß-Rot – Karte für Menschen außerhalb der EU genehmigt. Im Vergleich zum April vergangenen Jahres ergebe das ein Plus von 158 Karten. "Diese erfreuliche Entwicklung zeigt, dass die Reform wirkt. Bereits jetzt, in den Monaten Jänner bis einschließlich April 2023, wurden mehr Rot-Weiß-Rot – Karten ausgestellt als jeweils in den Jahren 2013-2016 insgesamt", so Kocher.

Er präsentierte heute auch den BIP-Indikator der OECD, der die aktuelle wirtschaftliche Aktivität in Relation zur Aktivität der Vergleichswoche im Vorjahr in Vergleich setzt. "Laut OECD war das BIP in der Woche von 23. bis 29. April 2023 um 1,3 Prozent höher als in der entsprechenden Woche des Vorjahres 2022. Ebenso ist es positiv, dass die Europäische Kommission mit ihrer gestern erschienenen Wirtschaftsprognose für Österreich vorsichtig optimistisch bleibt", so der Arbeitsminister am Dienstag in einer Aussendung.