Künftig eigene Kreditkarte der Bank Austria © APA - Austria Presse Agentur

Die UniCredit Bank Austria baut nach dem Verkauf von card complete ihr eigenes Geschäft im Zahlungsverkehr aus und steigt wie bereits angekündigt in das Kreditkartengeschäft ein, sagte Ivan Vlaho, CEO der UniCredit Bank Austria am Donnerstag vor Journalisten. Einerseits umfasst das Angebot der Bank die Kartenausgabe sowie deren Verwaltung über die MobileBanking App, andererseits sollen aber auch Geschäftskunden angesprochen werden.

Bei den Kreditkarten bedient sich die Bank einer Partnerschaft mit Mastercard. Diese Kreditkarte wird weltweit an 120 Mio. Standorten sowie an 2,5 Mio. Geldautomaten akzeptiert. Die UniCredit Bank Austria-Kunden werden in mehreren Tranchen bis Jahresende über das neue Angebot informiert. Wobei die bisherigen Kreditkarten bis zum Kartentausch oder bis Ende 2025 gültig bleiben.

Aber auch für die Geschäftskunden soll es von Bezahlterminals und eigenen Apps für die Akzeptanz von Kreditkarten am Smartphone bis hin zu E-Commerce-Lösungen ein Angebot geben, sagte Andreas Zweimüller, Head of Digital Development. Wobei die Geschäftskunden innerhalb von 48 Stunden ein Terminal erhalten sollen. Über softPOS und E-Commerce können Kartenzahlungen innerhalb von Stunden akzeptiert werden. Mit integrierter Datenanalyse, Betrugsüberwachung sowie maßgeschneiderten Lösungen will die Bank Geschäftskunden für sich gewinnen.

Rund 1,9 Milliarden Transaktionen in Österreich

Beim Aufbau des Kreditkartengeschäftes setzt die Bank auch auf die bestehenden Kunden mit 1,1 Mio. Debit- und 300.000 Kreditkarten. Die Entscheidung, in das Kreditkarten-Geschäft einzusteigen, begründete Vlaho mit der dynamischen Entwicklung bei den Kartenzahlungen. So gab es im Vorjahr in Österreich 1,9 Milliarden Transaktionen mit Debit- oder Kreditkarten. Gegenüber dem Jahr zuvor entsprach dies einem Anstieg um 13 Prozent. Das Transaktionsvolumen belief sich 2024 auf 80 Mrd. Euro, teilte die Bank weiters mit.

Die UniCredit Bank Austria hat - ebenso wie die RBI - den Einstieg in das Kreditkartengeschäft bereits Mitte Februar angekündigt. Denn beide Banken haben Anfang des Jahres ihre Anteile an der Kreditkartenfirma card complete an die österreichische Beteiligungsgesellschaft EAVISTA des internationalen Investors Arif Babayev veräußert. Die Bank Austria hielt zuvor 50,1 Prozent der Anteile, die RBI 25 Prozent. Die AVZ-Privatstiftung der Stadt Wien hält nach wie vor ihren Anteil an card complete in Höhe von 24,9 Prozent.