Wertschöpfung wandert zur Batterie
Damit könnte sich der Spielraum für die Zulieferer
stark verringern. „Die bislang wichtigen
Module für traditionelle Motoren und Antriebsstränge
werden dramatisch an Bedeutung verlieren“,
sagt Reiner. „Die Wertschöpfung wandert
hin zur Batterie.“ Hochspannungskabelsysteme,
Leistungselektronik oder Antriebsmanagement
rücken in den Fokus. Das wirkt sich auch auf die
Produktionstechnik aus: Noch vorherrschende
Guss- und Drehmaschinen werden zunehmend
durch Wickelmaschinen ersetzt, die für den Bau
von Elektroantrieben nötig sind. Die Kosten für
Elektroantriebe und Verbrennungsmotoren
nähern sich dank leistungsfähigerer Batterien weiter
an. Heute ist der Elektroantrieb der Oliver-
Wyman-Analyse zufolge noch fast doppelt so
teuer wie der Verbrennungsmotor. Doch schon
2025 wird er im Schnitt nur noch knapp 20 Prozent
teurer sein. „Auch das wird die Akzeptanz der
E-Autos steigern“, sagt Reiner.
Die Oliver-Wyman-Berater gehen davon aus, dass
die in vielen Märkten noch vorherrschende Skepsis
gegenüber strombetriebenen Fahrzeugen ab
2020 rasch abnimmt. „Ein politischer Kurs, wie
ihn China einschlägt, könnte im Jahr 2030 zu
einem Anteil von 50 Prozent an den Neuzulassungen
führen“, prognostiziert Joas. Joas sieht die
78 UMWELTTECHNIK- & ENERGIE-GUIDE 2017/18