Um den Auswirkungen des fortschreitenden Klimawandels zu begegnen, müssen neben den unverzichtbaren
Maßnahmen zum Klimaschutz auch Strategien zur Anpassung entwickelt und umgesetzt werden.
Seit 1980 wurden in den EWR-Ländern durch
klimabedingte Extremwetterereignisse wirtschaftliche
Schäden in Höhe von mehr als 400 Milliarden
Euro verursacht. Die vorliegenden Schätzungen
der zukünftigen Kosten des Klimawandels in
Europa beziehen nur einige wenige Wirtschaftszweige
ein und weisen eine erhebliche Unsicherheit
auf. Am höchsten fallen die prognostizierten
Schadenskosten durch den Klimawandel jedoch
für den Mittelmeerraum aus. Durch Auswirkungen
auf Handel und Infrastruktur, geopolitische
Risiken und Sicherheitsrisiken sowie Migration ist
Europa auch von den Folgen des Klimawandels
betroffen, die außerhalb Europas eintreten.
Bessere Anpassung und Verbesserung
des Kenntnisstands
Bei der Einbeziehung der Anpassung an den Klimawandel
in andere Politikfelder sind Fortschritte
zu verzeichnen, doch besteht hier noch weiteres
Potenzial. Weitere mögliche Maßnahmen sind die
Verbesserung der Kohärenz politischer Maßnahmen
über unterschiedliche Politikfelder und -ebenen
(EU-, transnationale, nationale und subnationale
Ebene) hinweg, flexiblere adaptive Konzepte
für den Umgang mit dem Klimawandel sowie die
Kombination technischer Lösungen, ökosystembasierter
Konzepte und „weicher“ Maßnahmen.
Die Entwicklung und Inanspruchnahme von
„Klimaservices“ und „Anpassungsservices“ in
Europa schreiten voran. Verbesserte Informationen
in verschiedenen Bereichen wären hilfreich,
so zum Beispiel im Bereich der Anfälligkeits- und
Risikobewertungen auf unterschiedlichen Ebenen
und von Monitoring, Berichterstattung und der
Auswertung von Anpassungsmaßnahmen, deren
Kosten und Nutzen sowie Synergien und Zielkonflikten
mit anderen politischen Maßnahmen.
26 UMWELTTECHNIK- & ENERGIE-GUIDE 2017/18