Derzeit stehen in Europa Windräder mit einer
Leistung von rund 160 Gigawatt.
Hubert Fechner, Leiter des Instituts für Erneuerbare
Energie an der FH Technikum Wien.
„Erneuerbare Energien müssen stärker genutzt
werden, besonders Sonne und Wind bieten riesige
Potenziale. Im Dezember wird das zweite Kleinwindkraftwerk
in Wien-Simmering in Betrieb
gehen. Wie effizient Windkraft in der Stadt ist,
wird dann anhand eines Projekts zusammen mit
der FH Technikum evaluiert. Wir sehen den
Ergebnissen dieses Projekts gespannt entgegen“,
ergänzt Bernd Vogl, Abteilungsleiter der
Ma gistratsabteilung 20 – Energieplanung.
Erst kürzlich hatte der Dachverband der Windbranche
in Europa, WindEurope, die mögliche
Windkraftentwicklung bis 2030 präsentiert.
Demnach könnten 30 Prozent des Stromverbrauchs
in Europa 2030 durch die Windenergie
bereitgestellt werden. Voraussetzung dafür seien
aber stabile Rahmenbedingungen. „Derzeit ist die
Zukunft der Branche unsicher“, bemerkt Giles
Dickson, Geschäftsführer von WindEurope. Und
fordert: „Die Windbranche braucht bindende und
ambitionierte Ziele und klare Rahmenbedingungen
bis 2030.“
Ausbau europäischer Windkraft auf
400Gigawatt denkbar
Der Dachverband hatte dafür zwei Berichte präsentiert,
welche die Entwicklung der Windenergie
bis 2030 skizzieren. Derzeit stünden in Europa
Windräder mit einer Leistung von rund 160 Gigawatt
(GW), diese würden rund elf Prozent des
Stromverbrauchs abdecken. Bis 2030 könnte sich
die Windkraftleistung in Europa auf 323 GW
verdoppeln und der Anteil am Stromverbrauch
auf 30 Prozent verdreifachen, versprechen die
Berichte. „Könnten, wohlgemerkt“, so Moidl.
„Denn dafür bedarf es stabiler und langfristiger
Rahmenbedingungen in ganz Europa.“ Bei opti-
32 UMWELTTECHNIK- & ENERGIE-GUIDE 2017/18