++ ARCHIVBILD ++ Die Billigkonkurrenz aus China bereitet dem Handel Sorgen © APA - Austria Presse Agentur

Der heimische Handel blickt sorgenvoll in Richtung der Konkurrenz aus Asien. Spartenobmann Rainer Trefelik verwies am Dienstag auf eine eigene Studie, wonach zwar der stationäre Handel weiter eine wichtige Rolle spiele, aber: "Die negative Botschaft lautet, dass asiatische Plattformen uns zunehmend überrollen. Und das ist keine gesunde Entwicklung für den österreichischen Handel."

72 Prozent der erwachsenen österreichischen Bevölkerung würden im Internet einkaufen, am häufigsten würden Bekleidung und Schuhe bestellt, gefolgt von Möbel und Gartenartikel. Lebensmittel hingegen werden hierzulande von elf Prozent der Konsumentinnen und Konsumenten online gekauft. 83 Prozent der Besteller bevorzugten die Lieferung nach Hause, erst mit großem Abstand folgten Paketstation oder Postfiliale. Beachtlich ist die Retourquote, diese soll in Österreich bei 56 Prozent liegen.

Nur ein Drittel des Onlinehandels in heimischer Hand

Zehn Prozent der Ausgaben im Handel würden mittlerweile auf Online-Angebote entfallen. 35 Prozent der Online-Ausgaben entfielen auf inländische Online-Händler. Im Ausland wird der Studie zufolge der asiatische Raum immer wichtiger. 41 Prozent der Befragten gaben an, in den vergangenen zwölf Monaten bei einer asiatischen Plattformen eingekauft zu haben.

Der Handel fordert zum wiederholten Male Änderungen bei den Zöllen. Die 150-Euro-Zollfreigrenze müsse so früh wie möglich fallen, aber auch verstärkt Maßnahmen zur Marktüberwachung und Produktsicherheit gesetzt werden. Zudem wird ein härteres Vorgehen gegen Fake-Shops gefordert. "Sie vermitteln den Eindruck, dass es sich um eine renommierte Modeboutique, Lampen- oder Uhrenfirma handelt und werben mit Abverkauf wegen Geschäftsauflösung oder Ähnlichem. Doch in Wahrheit gibt es diese Geschäfte gar nicht und es hat sie auch nie gegeben", so Trefelik. Im Impressum finde sich häufig eine Adresse aus China.

Warnung vor Fake-Shops

Der Handelsobmann rechnet vor: "Laut einer Erhebung des Österreichischen Instituts für angewandte Telekommunikation wurden allein im Zeitraum 1. 1. bis 30. 4. 2025 exakt 36.725 Werbeanzeigen mit Betrugsabsicht an Facebook- und Instagram-Nutzer:innen in Österreich ausgespielt, die zu 71 Fake-Shops weiterleiten. Diese Werbeanzeigen erreichten EU-weit 85,9 Millionen Personen, allein in Österreich lag die Reichweite bei knapp 30 Millionen."