COVERTHEMA
Vorteile von Personal-Diversität
»Teams mit Diversität sind kreativer, einfallsreicher
und schaffen breitere Perspektiven und Blickwinkel,
die in besseren Ergebnissen resultieren.«
Mark Garrett, CEO und Vorstandsvorsitzender von Borealis
Borealis wurde 2016 von Trend, Kununu, Xing und
Statista als einer der besten Arbeitgeber in Österreich
ausgezeichnet. Der Linzer Kunststoffhersteller will vor
allem mit Diversität und Wertschätzung einen Beitrag
leisten und erklärt auch gleich die Vorteile: „Teams mit
Diversität sind kreativer, einfallsreicher und schaffen
breitere Perspektiven und Blickwinkel, die in besseren
Ergebnissen resultieren“, so Mark Garrett.
In Sachen Arbeitszeit exibilität zeigt AT&S vor, wie es
geht: Der Leobner Technologiebetrieb bietet seinen
Mitarbeitern eine Reihe von verschiedenen Modellen
der exiblen Arbeitszeitgestaltung, darunter 111 Teilzeitmodelle
für eine bessere Vereinbarkeit von Familie
und Beruf. „Wir sind auch das erste Unternehmen das
bereits im Jahr 1999 auf gegenseitigen Wunsch Nachtschicht
für Frauen in Österreich eingeführt hat“, erklärt
Gerstenmayer. „Zudem setzen wir uns für die Förderung
von Arbeitsplätzen für ältere bzw. erfahrene Arbeitskräfte
ein – mit der Möglichkeit der Altersteilzeit sowie
des mobilen Arbeitens von zuhause. Aber wir fördern
auch unsere jungen Arbeitnehmer, u. a. durch die Möglichkeit,
internationale Traineeprogramme an unseren
weltweiten Standorten zu absolvieren.“
Eine flexible Arbeitszeitregelung steht auch auf der
Wunschliste von Armin Rau: „Das würde den Standort
noch attraktiver machen und würde den Mitarbeitern
mehr Flexibilität, vor allem im Bereich mobiles Arbeiten
ermöglichen.“
Digitalisierung und Innovation
als Hebel für Aufschwung
Bei Innovation und Digitalisierung hat Österreich im
EU-Vergleich noch Verbesserungspotenzial – hier muss
zukünftig laut Deloitte ein klarer Fokus gelegt werden.
Der Standortfaktor Digitalisierung, Innovation, Forschung
und Technologie wird wie im Vorjahr zwar mit
vier von fünf Punkten bewertet, es gebe aber Luft nach
oben. Die am schnellsten wachsenden Innovatoren sind
laut Innovation Index Lettland, Malta, Litauen und die
Niederlande, führend sind noch immer die skandinavischen
Länder. „Österreich muss zu einem echten
Innovation Leader in Europa werden“, erklärt Barbara
Edelmann, Partnerin bei Deloitte Österreich. „Die digitale
Fitness muss bei Investitionen in die Zukunft
ganz oben stehen. Außerdem braucht es mehr Transparenz
im Förderwesen, mehr Risikokapital für Unternehmen
und mehr Förderung der digitalen Kompetenzen
in der Bevölkerung.“ Dies sieht auch Greiner-Chef
Axel Kühner ähnlich: „Wir brauchen eine klare Digital-
Agenda mit den entsprechenden nanziellen Mitteln
dafür. Es wäre gut, wenn wir die vielen Initiativen, die
es bisher gibt, bündeln und nicht wieder versuchen, in
jedem Bundesland alles mehrfach zu machen. Lieber
nur einmal, dafür aber gescheit“, so sein Vorschlag.
AT&S-CEO Gerstenmayer sieht das Thema Digitalisierung
eng verknüpft mit dem für sein Unternehmen so
wichtigen Bereich der Mikroelektronik und wittert hier
einen erheblichen Standortnachteil: „Die europäische
Industrie ist beim Thema Mikroelektronik im internationalen
Vergleich ins Hintertreffen geraten. Fast die
gesamte Elektronik-Supplychain be ndet sich in Asien.
Wesentliche neue Entwicklungen kommen aus den USA,
Stichwort Silicon Valley, aber wenige Impulse aus Europa.
Obwohl wir gerade auch in diesem Bereich in
Österreich einige führende Unternehmen – wie u. a.
In neon, NXP, AT&S – haben.“ Daher müsse Österreich
alles daran setzen, dieses Zukunftsthema auch vor Ort
an wesentlicher Stelle zu besetzen: „Sonst wird der
Digitalisierungszug ohne uns abfahren und wir sind à
la longue nur mehr Trittbrettfahrer.“ Um das für die
Zukunft des Wirtschaftsstandorts Österreich wichtige