COVERTHEMA
Aufgabe gemacht, unseren bereits sehr hohen ‚State-ofthe
art‘ zu erhalten. Ein Beispiel hierfür ist der Turnaround
in der Raf nerie Schwechat, den wir vor Kurzem
erfolgreich abgeschlossen haben. Dabei lag 2017 der
Schwerpunkt auf der Revision der petrochemischen
Anlagen, die zur Produktion von Basisprodukten für
Kunststoffe dienen.“ Die Greiner-Gruppe plant 2017
sogar die höchsten Investitionen der Firmengeschichte.
Und eine 30-Millionen-Investition in die Erweiterung
des Entwicklungs- und Fertigungsstandortes in Pasching
im Jahr 2014 war wiederum für Trumpf Österreich ein
großes Zeichen des Vertrauens in den heimischen Wirtschaftsstandort,
18 NEW BUSINESS | SEPTEMBER 2017
erklärt Armin Rau. „Im Moment investieren
wir mehr in Maschinen und Anlagen, sind aber
auch schon in der Planung für die nächste Erweiterung.“
Vielfalt als Chance für den Arbeitsmarkt
Verbesserungspotenzial gibt es laut Deloitte Radar 2017
am österreichischen Arbeitsmarkt. Vor allem bei Flexibilität
und Ausschöpfung des vorhandenen Erwerbspotenzials
sehen Experten Aufholbedarf. Ältere Arbeitnehmer,
Menschen mit Behinderung, Migranten und vor allem
Frauen haben es nachweislich schwerer, Zugang zum
Arbeitsmarkt zu nden. Diese strukturelle Ungleichheit
ist ein großer Nachteil, wenn Österreich einen Spitzenplatz
in Europa anstrebt. Gerade zur Gleichberechtigung von
Frauen sind mutige Maßnahmen notwendig. Ein erster
Schritt sind die verp ichtenden Einkommenstransparenzberichte
für Unternehmen ab 150 Mitarbeitern. Gundi
Wentner, Partnerin bei Deloitte Österreich, fordert aber
mehr: „Wir müssen der Einkommenstransparenzp icht
endlich Zähne geben, indem wir ungleiche Bezahlung
sanktionieren. Nur mit ambitionierten Zielen können wir
echte Chancengleichheit schaffen und mehr Vielfalt in
den Unternehmen sicherstellen.“
Personalmaßnahmen aus der Wirtschaft
Viele Unternehmer geben an, hier bereits aktiv geworden
zu sein. ISS-Chef Steinreiber etwa sieht das aktuelle
Thema Migration als Teil seines Geschäftsmodells:
„Wir beschäftigen in unserem Unternehmen speziell
im gewerblichen Bereich MitarbeiterInnen aus über 90
verschiedenen Nationen und legen besonderen Wert
auf Integration, Kommunikation und Team-Building.“
Vor allem die Investition in die Qualität und Quali kationen
seiner Führungskräfte sieht er als wichtiges Tool.
„Natürlich ist auch bei uns der Kampf um die besten
Talente (‚war of talents‘) ein Schwerpunkt unserer strategischen
Personalentwicklung. Wir haben vor Jahren
schon ein Programm ins Leben gerufen, bei dem wir
bestens ausgebildete MitarbeiterInnen im Rahmen eines
18-monatigen Traineeprogramms in Österreich und im
Konzernverbund qualifizieren, um sie für künftige
Führungsaufgaben gut vorzubereiten.“
Auch Trumpf Österreich bildet als staatlich ausgezeichneter
Ausbildungsbetrieb einen Großteil des gewerblichen
Personals und der industriellen Facharbeiter selbst aus.
Dabei werden, laut GF Rau, auch verkürzte, spezielle
Ausbildungen für psychisch oder kognitiv eingeschränkte
Personen angeboten. Die enge Zusammenarbeit mit
den Fachhochschulen und Universitäten
bilde für Trumpf ebenfalls eine
sehr gute Quelle der Personalrekrutierung.
Dabei sei es auch wichtig, sich
als attraktiver Arbeitgeber zu platzieren.
„Unsere Technologieführerschaft
und Innovationskraft, verbunden mit
attraktiven, sozialen Leistungen, eigener
Küche und einem rmeneigenen
Fitnesscenter für die Mitarbeiter unterstreichen
dies“, so Rau.
Migration als Teil des Geschäftsmodells
»Wir beschäftigen in unserem Unternehmen speziell
im gewerblichen Bereich MitarbeiterInnen aus über
90 verschiedenen Nationen und legen besonderen Wert
auf Integration, Kommunikation und Team-Building.«
Erich Steinreiber, CEO von ISS Österreich