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Um als Unternehmen erfolgreich zu sein, braucht es nicht nur ein hervorragendes Produkt sowie eine passende Strategie, sondern auch Menschen, die das Unternehmen voranbringen. © fauxels/www.pexels.com

Warum ohne Resilienz nichts mehr geht und daneben Eigenmotivation immer noch gefragt ist

Tritt ein langjähriger Mitarbeiter in die Fußstapfen eines Chefs, so holt ihn oft schnell die Realität ein: Denn Angestellte können fachlich noch so kompetent sein, vielen fehlt eines: die Kompetenz, ein Team zu führen. Führungskräfte sollten daher vorausschauend agieren und Mitarbeiter frühzeitig auf künftige Herausforderungen vorbereiten. Darüber hinaus sind Resilienz und Eigenmotivation gefragt.

Schwarze Zahlen schreiben. Das möchte jedes Unternehmen. Und hierfür braucht es nicht nur ein hervorragendes Produkt sowie eine passende Strategie, sondern auch Menschen, die das Unternehmen voranbringen. Neben der Führungskraft sind das vor allem die Mitarbeiter. Sie gilt es nicht nur zu rekrutieren, sondern auch zu halten.

Und selbst das greift noch zu kurz, denn ein erfolgreiches Unternehmen denkt nicht nur an die Gegenwart, sondern auch an die Zukunft – zum Beispiel daran, wenn ein langjähriger Abteilungsleiter in Pension geht, wenn ein neues Produkt eingeführt werden soll und hierfür spezielle Kompetenzen seitens der Mitarbeiter gefordert sind oder wenn sich das Team vergrößert und sich somit auch die internen Strukturen verändern.

Dazu kommen Herausforderungen wie ein komplexer Arbeitsmarkt, eine prekäre Wirtschaftslage oder gesellschaftspolitische Veränderungen. Es gilt also in Summe Krisen zu meistern – und zwar jederzeit.

Führungskräfte überschätzen Krisenresilienz
Doch viele Führungskräfte überschätzen ihre Krisenresilienz, wie die aktuelle Global Crisis and Resilience Survey 2023 von PwC verdeutlicht. Befragt wurden hierfür 1.812 Unternehmen, wobei 91 Prozent davon berichteten, mindestens eine Krise abseits der Pandemie erlebt zu haben.

Im Schnitt waren es sogar dreieinhalb Krisen bzw. Disruptionen in den letzten zwei Jahren. Zu den häufigsten Krisensituationen zählten dabei die Pandemie, Mitarbeiterbindung und -rekrutierung, Lieferkettenschwierigkeiten, technologische Probleme oder Ausfälle sowie Cybercrime. 76 Prozent der Befragten gaben sogar an, dass die schwerwiegendste Störung davon mittlere bis starke Auswirkungen auf den Betrieb hatte.

„Must-haves“ für Führungskräfte
In einer sich ständig verändernden Welt wird somit Resilienz zur Kernkompetenz. Diese Fähigkeit lässt uns Krisen besser bewältigen und hilft auch, sie in den Alltag zu integrieren. Das heißt: Dadurch lernen wir, Krisen und Veränderungen als Teil des Lebens – und zwar sowohl des privaten Daseins als auch des unternehmerischen Existierens – zu akzeptieren.

Umgekehrt bedeutet dies: Führungskräfte, die über Resilienz verfügen, verabschieden sich auch vom Perfektionismus und orientieren sich hin zu den Stärken. Sie schätzen das, was gut läuft und das, was in die richtige Richtung geht, anstatt sich auf Mankos zu fokussieren.

Daneben gibt es heutzutage weitere „Must-haves“ für Führungskräfte, wie zum Beispiel:

Strategic Foresight: Darunter versteht man das Ausarbeiten und theoretische Meistern unterschiedlicher Zukunftsszenarien, mit dem Ziel, sich zusätzliches Wissen anzueignen und passende Tools für Notfälle parat zu haben. Durch Strategic Foresight gelingt es so, Entscheidungen im Bedarfsfall flexibler, effizienter und schneller zu treffen.

Purpose-driven Leadership: Bahnt sich eine Krise an, so fallen viele Menschen erst einmal in eine Schockstarre – und vergessen dabei nicht selten, warum sie etwas tun. Für Unternehmen bedeutet dies: Das Herausarbeiten des eigenen Purpose, also des Zwecks und Sinnes des Betriebs, wird zur Schlüsselaufgabe. Denn dieser gibt langfristig Orientierung und ist ein wichtiger Anker – speziell in schwierigen Zeiten.

Ideenräume: Ideen, die von oben herab kommen – das war gestern. Moderne Führungskräfte setzen auf Schwarmintelligenz, also das Einbinden des gesamten Teams in die Entwicklung von Neuem oder die Bewerkstelligung von Herausforderndem. Doch hierfür müssen entsprechende Räume geschaffen werden, in denen ein Austausch auf Augenhöhe passieren kann.

Neue Technologien: Gute Führungskräfte verschließen sich nicht vor modernen technologischen Entwicklungen, sondern sehen in ihnen neue Geschäftsfelder und -chancen. Wichtig hierbei: sich das nötige Wissen anzueignen und sich konstruktiv damit zu beschäftigen. Dies führt vom Krisenmodus hin zur Selbstermächtigung.

Die Ressource Mensch: Wie bereits eingangs verdeutlicht, darf auch auf die Ressource Mensch nicht vergessen werden. Das Motivieren, gezielte Weiterbilden und Vorbereiten der Mitarbeiter auf künftige Herausforderungen ist heutzutage somit das Um und Auf.

Und dabei spielt das „Wie“ eine bedeutende Rolle, das heißt, die Art und Weise, wie Führungskräfte mit ihren Mitarbeitern umgehen – und zwar ganz egal, ob sie ihre Vorgesetzen-Position schon länger innehaben oder gerade erst befördert wurden. Denn sonst laufen Unternehmen Gefahr, dass sich ein gefürchtetes Szenario bewahrheitet: Oft kommen Angestellte wegen des Jobs und gehen wieder wegen des Chefs. Oder anders gesagt: wegen dessen fehlender Fähigkeiten, ein Team zu leiten.

© George Milton/www.pexels.com

Mitarbeitermotivation: Mehr als nur loben
Der letzte Punkt ist insbesondere deshalb wichtig, weil Mitarbeiterbindung und -rekrutierung, wie bereits erwähnt, auch zu den am häufigsten genannten Krisensituationen, die die Global Crisis and Resilience Survey ans Licht brachte, zählt. Das Motivieren der eigenen Mitarbeiter – nicht nur für Gegenwärtiges, sondern auch Künftiges – bleibt also weiterhin eine Kernaufgabe kompetenter Führungskräfte. Doch viele Vorgesetzte setzen dies gedanklich immer noch weitgehend ausschließlich mit dem Loben der Angestellten für ihre Fähigkeiten und ihre Leistung gleich.

Es geht jedoch mittlerweile um weitaus mehr – allen voran um einen wertschätzenden Führungsstil, das Erkennen und Fördern der Stärken der Mitarbeiter oder das Erzeugen einer positiven Grundstimmung. Es ist somit essenziell, in einen Dialog mit den Mitarbeitern zu treten und ihnen zu vermitteln, dass man sie nicht nur als Arbeitskraft, sondern als Mensch mit all seinen individuellen Facetten wahrnimmt und wertschätzt.

Eigenmotivation ist Trumpf
Auf der anderen Seite sollten auch Mitarbeiter das Zepter in die Hand nehmen und sich selbst motivieren und weiterbilden. Das ist zum einen notwendig, um in unserer schnelllebigen Welt am Ball zu bleiben und kann zum anderen einen wichtigen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen darstellen. Denn, wer selbst über den Tellerrand blickt und sich ohne fremdes Zutun dazu animieren kann, Neues zu lernen, beweist Eigenmotivation, Neugier und Durchhaltevermögen – und stärkt ganz nebenbei dadurch die eigene Resilienz.

Lebenslanges Lernen heißt also das Stichwort. Und die Möglichkeiten, sich weiterzubilden, sind mittlerweile vielfältig: Neben internen Fortbildungsprogrammen, die auf eine konkrete Position oder Aufgabe zugeschnitten sind, gibt es Seminare für Soft Skills oder Kurse, um auf kompakte Art und Weise in neue berufliche Gefilde einzutauchen.

Auch akademische Abschlüsse sind möglich, wenn sich Mitarbeiter dazu entscheiden, nebenberuflich zu studieren. Ein Fernstudium bietet dabei die Freiheit, zu jeder Zeit und von überall aus zu lernen. Dadurch lassen sich Beruf, Studium und Freizeitaktivitäten gut kombinieren. Oft winkt nach einer Weiterbildung nicht nur eine Gehaltserhöhung, sondern Angestellte werden auch mit einer höheren Position betraut. (red./PR)