Sprungbrett in die Balkanregion.

NEW BUSINESS - NR. 9, SEPTEMBER 2025
Das Motto der Expo 2027 in Serbien lautet: "Play for Humanity – Sport and Music for All“. © Expo 2027 Belgrade

Österreich nimmt an der Expo 2027 in Belgrad teil. Die erste Weltausstellung in der Westbalkanregion bietet den heimischen Unternehmen Chancen für neue Partnerschaften und Märkte.

Vom 15. Mai bis zum 15. August 2027 findet in Belgrad die spezialisierte Expo 2027 unter dem Motto „Play for Humanity – Sport and Music for All“ statt. Die Bundesregierung hat die Teilnahme Österreichs an der ersten Weltausstellung in der Westbalkanregion beschlossen, um Österreichs Position am Balkan weiter zu stärken. Bis zu 150 Teilnehmerstaaten und 4,1 Millionen Besucher:innen werden während der Expo 2027 in Belgrad erwartet. 

Brücken bauen – Chancen nützen
Serbien zählt zu Österreichs wichtigsten Wirtschaftspartnern in Südosteuropa und verfügt über ein bislang ungenutztes Exportpotenzial von über 400 Millionen Euro bis 2029 – ein bedeutendes Wachstumsfeld für österreichische Unternehmen. Als drittgrößter Investor vor Ort ist Österreich in einer starken Ausgangsposition. Die Expo 2027 in Belgrad ist ein starkes Signal für die Dynamik und das Potenzial der gesamten Region. Die Expo bietet eine attraktive Bühne, sich als innovativer, zukunftsorientierter Standort zu präsentieren und die wirtschaftlichen Beziehungen zur Region weiter auszubauen.

Die Wirtschaftskammer Österreich führt die Westbalkan-Region als einen der großen Chancenmärkte an. Dies zeigt auch eine Ana­lyse des International Trade Centers (ITC), das für heimische Unternehmen ein zusätzlich nutzbares Exportpotenzial von bis zu einer Milliarde Euro in den nächsten fünf Jahren prognostiziert. 2024 exportierten heimische Firmen Waren im Wert von 2,2 Milliarden Euro in die Region, das entspricht einem Plus von 3,8 Prozent im Jahresvergleich.

Insgesamt sind mehr als 800 österreichische Unternehmen vor Ort tätig, das Handelsvolumen betrug 2024 rund zwei Milliarden Euro und hat sich in den ver­gangenen zehn Jahren mehr als verdoppelt. Im vergangenen Jahr konnte die Exportgrenze von einer Milliarde Euro erneut überschritten werden. Entgegen dem globalen Trend konnten die heimischen Warenausfuhren um mehr als drei Prozent zulegen. Mit einem Gesamt­investitionsvolumen von zwölf Milliarden Euro zählt die Expo 2027 zu den größten Wirtschaftstreibern im Land. 

„Play for Humanity“ 
Thematisch widmet sich die Expo 2027 der Rolle von Spiel, Sport und Musik als treibende Kräfte für menschliche Entwicklung, Kreativität und sozialen Zusammenhalt. Das Motto gliedert sich in drei Subthemen: „Power of Play“ konzentriert sich auf das Spiel als menschliches Grundbedürfnis und Quelle von Gesundheit, Resilienz und Bildung. „Play for Progress“ beleuchtet das Innovationspotenzial spielerischer Zugänge für Wissenschaft und Forschung, technologische Durchbrüche und Unternehmertum. „Play Together“ betont die verbindende Wirkung gemeinsamer Aktivitäten wie Spiel, Sport und Musik für ein respektvolles, globales Miteinander.

Nachhaltigkeit über Expo hinaus
Beim Expo-Gelände setzt Serbien nach Angaben der Veranstalter auf Nachhaltigkeit: Das Areal wird nach der Weltausstellung zu einem Stadtentwicklungsgebiet mit neuem Messegelände, Nationalstadion, Sportstätten, Bildungseinrichtungen und 1.500 Wohnungen. Darüber hinaus finden temporäre Expo-Bauten als Spielplätze, Kindergärten oder Schulen in ganz Serbien Weiterverwendung.

Wie bei früheren Weltausstellungen erfolgt die Abwicklung und Finanzierung der österreichischen Expo-Teilnahme in Zusammenarbeit von Bundesministerium für Wirtschaft, Energie und Tourismus (BMWET) und Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). (BS)