Hermann Steckerl, Geschäftsführer Weber-Stephen Österreich, im Porträt

NEW BUSINESS - NR. 4, APRIL 2022
»Wir schaffen Glücksmomente und Grillerlebnisse mit Kulinarik und unseren Produkten – ‚discover what‘s possible‘ eben!« © Weber-Stephen Österreich

Feuer und Flamme für Weber: Authentizität, die Identifikation mit dem Produkt und dem, wofür es steht. All das fällt Hermann Steckerl nicht schwer.

Seit mittlerweile fast zehn Jahren dreht sich bei Hermann Steckerl beruflich alles um das Brutzeln über offenem Feuer. Am 1. August 2012 – und damit praktischerweise mitten in der Grillsaison – fing der ehemalige Handelsagent für Markenpositionierungen bei der Weber-Stephen Österreich GmbH mit Sitz im oberösterreichischen Wels an, dem 2003 gegründeten Ableger von Stephen Weber, Chicago, und Inbegriff der sommerlichen Speisenzubereitung unter freiem Himmel. Schon die Erwähnung des Namens lässt dem einen oder anderen bereits das Wasser im Munde zusammenlaufen. Ein Paradebeispiel für gelungene Markenführung!

„Ich liebe es, zu grillen“
Daran, dass dem so ist, sowie an dem Aufstieg von Weber zur mit Abstand stärksten Marke am heimischen BBQ-Markt, war der gebürtige Linzer maßgeblich beteiligt. Zu Beginn als Vertriebsleiter und seit Mai 2021 als Country Sales Manager und Geschäftsführer. Im Laufe der Zeit hat die Strahlkraft der Marke Weber hierzulande deutlich zugelegt. Meilensteine waren zum Beispiel die Weber Original Stores, die Weber Grillakademien oder die Weiterentwicklung der POS-Flächen im Baumarkt. Weber ist es auch zuzurechnen, dass sich der heimische Grillmarkt merkbar weiterentwickelt hat.

Wie? Hermann Steckerl weiß die Antwort: „Wir haben Werbung gemacht fürs Grillen an sich und nicht fürs Produkt – mit Erfolg. Heute sind wir die beliebteste Marke im deutschsprachigen Raum, Grillen hat einen bedeutenden Stellenwert in der Freizeit gewonnen, einen intensiven sozialen Charakter, und schon beim Hausbau wird die Grillecke mitgedacht.“ Da hilft es natürlich auch, dass der Chef persönlich Feuer und Flamme für die Produkte des Kugelgrill-Erfinders ist.

„Ich liebe es, zu grillen“, sagt er und man glaubt es ihm auch. Diese Authentizität zieht sich durch das ganze Unternehmen, vom Geschäftsführer und den Mitarbeitenden bis zum kleinsten Einzelteil im Portfolio, wie dem Grillrost, dem Lüftungsschieber oder einem einzelnen Schräubchen. Steckerl dazu: „Weber steht für mich für Innovation, Qualität und einzigartige Erlebnisse.“

Geänderte Aufgaben und Herausforderungen
Nicht nur das Unternehmen, die Marke und die Produkte haben sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt, sondern auch die Job Descripton des Geschäftsführers, berichtet der „oberste Grillmeister“: „Heute haben sich zu den klassischen Aufgabenbereichen starke Vertriebs- und Kundenerwartungen gesellt. Als Geschäftsführer ist mir der persönliche Austausch mit unseren Kund:innen und Händlern sehr wichtig, mit vielen verbindet uns Freundschaft.“

Die Herausforderungen im täglichen Geschäft können sich schnell ändern. Das hat Hermann Steckerl gerade in den aktuellen Krisenzeiten am eigenen Leib erfahren. „Vor fünf Jahren hätten wir nie an Lieferschwierigkeiten gedacht. Auf manche Herausforderungen könnte man verzichten, aber sie machen den Alltag auch spannend“, gibt er ein Beispiel.

Aber wie heißt es so schön? Gibt das Leben dir Schweinerippchen, mach ein Barbecue draus! Oder in den Worten des Chefs von Weber-Stephen in Österreich: „Wir versuchen, die Chancen in der Analyse der Veränderungen zu sehen, so haben wir die letzten beiden Pandemiejahren gut geschafft. Nur mit Weitblick konnten wir unsere Ziele erreichen.“

„Wir schaffen Glücksmomente“
Der Vater eines Sohnes im Teenager-Alter setzt außerdem auf flache Hierarchien im Unternehmen und beschreibt seinen Führungsstil als klar, freundschaftlich und zielorientiert. „Ich sehe mich auf einer Ebene mit meinem Team. Natürlich gibt es Entscheidungen, die vom Geschäftsführer getroffen werden müssen. Aber generell ist es wichtig, das Team bei allen Entscheidungen, die die Firma betreffen, abzuholen, zu informieren, die Begründungen klar zu kommunizieren, damit jede:r die Entscheidungshintergründe versteht.“

Sich mit dem Angebot des Unternehmens zu identifizieren, die Liebe zur Marke selbst, das alles fällt Hermann Steckerl nicht schwer: „Wir verkaufen ja etwas Schönes, wir machen unseren Kund:innen Freude. Und wir freuen uns, wenn wir glückliche Leute am Grill mit glänzenden Augen sehen – dieses schöne Feedback nährt uns jeden Tag. Wir schaffen Glücksmomente und Grillerlebnisse mit Kulinarik und unseren Produkten – ‚discover what‘s possible‘ eben!“ (RNF)


12 FRAGEN AN HERMANN STECKERL

Was wollten Sie als Kind werden?
Vertriebler – immer schon!
    
Was bedeutet Glück für Sie?
Zufriedenheit und die Kunst, Momente genießen zu können.

Welches Buch haben Sie zuletzt gelesen?
„Unverfügbarkeit“ von Hartmut Rosa. 

Gibt es ein Lebensmotto, das Sie verfolgen?
Das Glücklichsein.

Mit wem würden Sie gerne einen Tag lang tauschen?
Mit einem Neurowissenschaftler. 

Was war Ihr bisher größter Erfolg?
Geschäftsführer von Weber in Österreich zu sein.

Was ist das Verrückteste, das Sie je in ihrem Leben getan haben?
Bungee-Jumping von der Kärntner Jauntalbrücke. 

Gibt es etwas, dass Sie schon immer ausprobieren wollten, sich bisher aber nicht getraut haben?
Fallschirmspringen. 

Wohin geht Ihre berufliche Reise?
Das Wichtigste ist mir, den Spaß nicht zu verlieren, die Zufriedenheit und natürlich die Balance zu behalten. Die Freizeit ist wertvoll und notwendig, um die Akkus wieder aufzuladen, nur so bekommt man den wichtigen Abstand. Selbstdisziplin ist hier ein wichtiges Stichwort.

Welches sind Ihre Hobbys?
Fitness allgemein, da gibt es bei mir keine Grenzen. Vor allem Sportarten in der Natur, wie Skifahren, Bergsteigen und Mountainbiken.

Was motiviert Sie, tagtäglich aufzustehen?
Das Leben an sich. 

Wenn Sie ein Tier wären, welches wären Sie dann und ­warum?
Ein Malteser. Malteser sind loyal, gut gelaunt und ­echte Freunde. 


INFO-BOX
Ein neues Grillzeitalter
Ein bahnbrechender Einfall von George Stephen hat 1952 die Grillwelt revolutioniert: Der spätere Gründer der Grill-­Marke Weber arbeitete zu diesem Zeitpunkt beim Bojenhersteller Weber Brother Metal Works in Chicago. Stephen fiel die Kugelform aus Metall auf und es folgte eine simple und zugleich geniale Idee: Drei Beine an diese Schale montiert, einen Deckel darauf gesetzt, einen Griff daran befestigt und das moderne Holzkohle-Grillzeitalter war eingeläutet. 
Durch die Kugelform kann der Grill wie ein Umluftherd genutzt und schonendere Gar­methoden angewendet werden. ­Heute umfasst das Weber-Grill-Sortiment neben den klassischen Kettle-Gasgrills auch Elektrogrills und Pelletgrills. Außerdem sind die neuen Grillmodelle mit der smarten Weber-Connect-Technologie ausgestattet, mit der sich der Grill via Handy steuern lässt.