Digitalisierung & Infrastruktur

NEW BUSINESS Innovations - NR. 08, OKTOBER 2018
Die Vorherrschaft der Cloud, hybride IT-Strategien und Multi-Cloud-Dienste werden die Art und Weise, wie Unternehmensnetzwerke ­bereitgestellt werden, beeinflussen. © Freerangestock

Die IT-Infrastruktur ist nicht nur die Basis für die heute erforderliche Agilität und unterbrechungsfreie Konnektivität, sondern auch der Wegbereiter für ­ digitale Initiativen ...

... Welche Schlüsselrolle die Netzwerk-Edge dabei spielt. 

Digitalisierung und IoT gehören zu den meistdiskutierten Themen für die strategische Weiterentwicklung von Geschäftsprozessen in Unternehmen und die Bereitstellung neuer Angebote. Weniger diskutiert wird hingegen die Infrastruktur, die für die Umsetzung dieser Entwicklungen nötig ist. Das Netzwerk ist aber nicht nur die Basis für die heute erforderliche Agilität und unterbrechungsfreie Konnektivität, sondern auch der Wegbereiter für digitale Initiativen.
Dabei spielt die Netzwerk-Edge eine Schlüsselrolle, mit der Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil erzielen können. Denn hier verbinden sich Mitarbeiter, Kunden und Partner miteinander. Den Edge-Bereich optimal zu handhaben, kann daher heute den entscheidenden Faktor für Geschäftserfolge oder Niederlagen ausmachen. Netzwerkspezialist Extreme Networks hat daher die fünf größten Herausforderungen zusammengefasst, die Unternehmen hierbei bewältigen müssen

Herausforderung Netzwerk-Edge
Die Zusammenführung von Technologie, Standorten, Benutzern und Geräten hat eine hohe Komplexität geschaffen. Standorte, an denen sich Benutzer verbinden, sind über das unternehmenseigene Campus-Netzwerk hinausgewachsen. Dies gelte heute für alle Branchen – im Einzelhandel genauso wie in der Fertigung, dem Gesundheitswesen, bei großen Veranstaltungszentren oder Firmen mit Standorten auf der ganzen Welt. Die Benutzerkonnektivität umfasse laut Extreme aber nicht nur Ethernet und Wi-Fi, sondern auch Technologien wie Bluetooth, IoT und vieles mehr. So entstehe ein Gewirr aus Hardware, Betriebssystemen und Diensten, die alle über verschiedene Dashboards verfügen und unterschiedliche Benutzererfahrungen mit sich bringen würden. Die Aufgabe, an der viele Unternehmen scheitern, sei, diese Vielzahl an Komponenten an die sich ändernden Geschäftsanforderungen anzupassen.

Das Internet of Things
Die Integration von IoT-Technologie berge einerseits eine enorme Schwierigkeit für Unternehmen, andererseits biete sie aber auch ein großes Geschäftspotenzial für IT- und Services-Anbieter. Das Spektrum der unter IoT zusammengefassten Technikthemen sei dabei groß und reiche von intelligentem Beleuchtungs- und Energiemanagement über Videoüberwachung bis hin zu Datenerfassungsprojekten. Das Management und die Sicherheit von IoT-Geräten seien dabei Schlüsselfaktoren für die Organisationen. Gesichertes Onboarding und eine zentrale Überwachung für kabelgebundene und drahtlose IoT-Geräte sei daher besonders wichtig, um den sicheren Zugriff von IoT-Geräten auf das Netzwerk zu gewährleisten.

Big Data
Eine der größten Problemstellungen für das Netzwerk-Edge-Management sei die schiere Menge an Daten. Da immer mehr Benutzer und IoT-Geräte miteinander vernetzt würden, hätten viele Organisationen große Schwierigkeiten, die Datenflut der anfallenden Informationen zu verarbeiten, zu transportieren, zu analysieren und zeitnah zu reagieren. Herkömmliche Architekturen, bei denen der Datenverkehr vom Edge zum Rechenzentrum fließt, könnten dies nicht länger gewährleisten.

Cloud-Nutzung
Nutzer würden zunehmend nach Cloud-Lösungen für eine schnellere und einfachere Bereitstellung von Anwendungen suchen. Heute würden die meisten Anwendungen für die Cloud geschrieben. Der Marktwert für Projekte im Bereich Public Cloud werde nach Schätzungen von Forrester in diesem Jahr 178 Mrd. Dollar erreichen. 2017 lag dieser bereits bei 146 Mrd. Dollar. 50 Prozent der Unternehmen würden laut Analysten mindestens eine Public-Cloud-Lösung einsetzen, was eine entsprechende Verlagerung der Ressourcen mit sich bringe.

Enterprise Wi-Fi
Nahezu alle Unternehmen seien heute auf eine ununterbrochene mobile Konnektivität angewiesen, wie das anhaltend starke Wachstum des Marktes für Enterprise Wi-Fi zeige. Laut Interop ITX „2018 State of Infrastructure“ würden etwa 55 Prozent der Unternehmen mehr Ausgaben für den Bereich Netzwerk planen, darunter vor allem auch Wireless- und Wide-Area-Networking. Denn die meisten Probleme hätten Unternehmen laut zahlreichen Umfragen bei der Bereitstellung und dem Management der drahtlosen Netzwerkbereiche.

Netzwerksicherheit
Durch die Ausweitung von Netzwerken nehme auch die Gefahr von Sicherheitslücken weiter zu. Berichte über Angriffe würden zeigen, dass kein Unternehmen vor dieser Gefahr sicher sei. Die Angriffsmethoden würden zudem an Komplexität zunehmen, und auch die Zahl der Attacken steige weiter. Neben dieser Bedrohung würden aber auch die Infrastrukturänderungen im Zuge der digitalen Transformation Unternehmen dazu zwingen, ihre Sicherheitsstrategie grundlegend zu ändern.

Innovationsschub in der Netzwerktechnologie
Erfreulicherweise finde im Bereich der Netzwerktechnologie aber auch ein bedeutender Innovationsschub statt, der dazu beitragen könne, diese Probleme zu lösen. Etwa durch künstliche Intelligenz und Machine Learning. Der Einsatz von KI und maschinellem Lernen könne Unternehmen auf vielfältige Weise unterstützen. Die Einsatzoptionen würden dabei von der Verbesserung der Sicherheit bis hin zur Unterstützung von Geschäftsprozessen, um wertvolle IT-Ressourcen freizusetzen, reichen. Machine Learning könne auch dabei helfen, veraltete (Legacy-)Modelle des Infrastrukturmanagements zu transformieren. Dabei könnten Betriebsabläufe vereinfacht werden, was zusätzlich die Kosten senke. Gleichzeitig böten die neuen Modelle umfassende Einblicke in das Benutzerverhalten, was die Aussagekraft von Netzwerkanalysen steigere und die Produktivität von Netzwerkbetreibern verbessere.
Die Vorherrschaft der Cloud, hybride IT-Strategien und Multi-Cloud-Dienste würden wiederum die Art und Weise, wie Unternehmensnetzwerke bereitgestellt werden, beeinflussen. IDC erwarte beispielsweise, dass traditionelle Rechenzentren bis zum Jahr 2020 nur noch knapp 50 Prozent des Marktes ausmachen würden, während Lösungen auf Public-Cloud-Basis gut 30 Prozent und Lösungen mit Private Clouds rund 20 Prozent des Marktvolumens einnehmen würden. Es gehe also „heute auch darum, ein Bereitstellungsmodell zu wählen, das langfristig Flexibilität und maximalen Nutzen ermöglicht“, wie Extreme Networks betont. Multi-Cloud-Konnektivität sicherzustellen sei daher ein Weg, Flexibilität im Unternehmen einzurichten, um Cloud-Technologien und -Dienstleistungen verschiedener Anbieter so zu kombinieren, dass sie genau den jeweiligen Anforderungen entsprechen. Dies könne zukünftig über öffentliche Clouds, mehrere virtuelle oder lokale Private Clouds, verwaltete oder nicht verwaltete Cloud-Lösungen sowie eine Mischung dieser Komponenten umgesetzt werden.

Personalisierung im Edge-Bereich
Um heute erfolgreich zu sein, müssten Unternehmen ihre Dienstleistungen differenzieren und personalisieren, um den Bedürfnissen ihrer Kunden gerecht zu werden. Fortschrittliche Netzwerklösungen würden dabei die Basis für Analysen schaffen, die nicht nur mehr Transparenz für die Netzwerknutzung bieten und die Leistungsfähigkeit verbessern, sondern auch Einsichten in die Interaktion mit Kunden liefern würden. Auf diese Weise könnten Angebote passgenau zugeschnitten und für eine optimale Benutzererfahrung angepasst, die betriebliche Effizienz verbessert und das Netzwerk somit gewinnbringend genutzt werden.
IoT-Geräte, von Blutdruckmessgeräten über Fusionspumpen bis hin zu Preis-Checkern oder Sensoren, seien in den Randbereichen des Netzwerks angeschlossen und würden damit auch neue Angriffsflächen für Sicherheitslücken schaffen. Gleichzeitig würden im Edge-Bereich Daten für Analysen gewonnen, durch die entscheidende Vorteile erzielt und personalisierte Services bereitgestellt werden könnten. Der Einsatz von künstlicher Intelligenz, Multi-Cloud-Lösungen und neuen Möglichkeiten für die Personalisierung könnte nicht nur dabei helfen, die Netzwerk-Edge unter Kontrolle zu bringen, sondern auch die angesprochenen Wettbewerbsvorteile umzusetzen. Wer nicht nur Sicherheitskonzepte direkt im Netzwerk integrieren, sondern auch mit Datenanalysen und maschinellem Lernen sowie AI-Funktionen eine Prozessautomatisierung und personalisierte Angebote umsetzen könne, der habe sehr gute Chancen, sich von der Konkurrenz abzusetzen, wie Extrem Networks verweist. (TM)
www.extremenetworks.com/smart-omniedge