Meilenstein für Baustelle 4.0

NEW BUSINESS Innovations - NR. 03, APRIL 2019
V. l. n. r.: Sergio Veronese (Projektleiter, TYROLIT Hydrostress), Pascal Schmid (Head of R&D, TYROLIT Hydrostress), Alexander Manafi (CEO, ToolSense), Stefan Öttl (Senior Sales Manager, ToolSense) © ToolSense GmbH

Das Wiener Start-up ToolSense hat gemeinsam mit TYROLIT und der Deutschen Telekom erfolgreich Betonbohr- & Sägetechnik digitalisiert ...

... In einer zentralen Anwendung, vergleichbar einem Fuhrparkmanagement, können Bauunternehmer den Einsatz der Maschinen besser planen und die Produktivität deutlich steigern.

Die intelligente Vernetzung von Baumaschinen macht durch die Kooperation von ToolSense GmbH, dem Diamantwerkzeug- und Baumaschinenhersteller TYROLIT und der Deutschen Telekom einen großen Schritt vorwärts. Denn das Ergebnis der engen Zusammenarbeit ist eine neue herstellerunabhängige Sprache für Baumaschinen im Bereich Betonbohr- und Sägetechnik im Internet der Dinge. Für die Konnektivität bei der Datenübermittlung sorgt die Deutsche-Telekom-Tochter T-Mobile. „Unser Ziel ist es, die Baustelle von morgen vernetzt, voll digitalisiert und hoch industrialisiert zu gestalten. Das erfordert Maschinen, die die gleiche IoT-Sprache sprechen. Nur dann kann der Kunde die gewünschten Produktivitätssteigerungen realisieren“, so Alexander Manafi, CEO ToolSense GmbH.

Die erste vernetzte Wandsäge weltweit feiert Premiere
In dem bisher wenig digitalisierten Segment der Betonbohr- und Sägetechnik leistet ToolSense damit Pionierarbeit. Bisher waren die Maschinen komplett offline, oder wurden je nach Marke individuell verwaltet – nun genügt dafür ein einziges Tool. Über ToolSense erfährt der Bauunternehmer unter anderem, wo sich die Wandsägen, die Diamantkernbohrer oder die Bodenschleifmaschinen gerade befinden, in welchem Zustand sie sind, wie lange sie in Verwendung waren oder welches Ersatzteil bald benötigt wird. Das steigert nicht nur die Produktivität der Maschinen, sondern erleichtert auch die Maschinenwartung, die Kommunikation mit dem Hersteller, die Abrechnung mit dem Kunden und die Finanzplanung. „Vernetzte Maschinen und digitale Lösungen werden auch in unserer Branche immer wichtiger. Wir sehen bei unseren Kunden, dass sie eine einheitliche, herstellerübergreifende Lösung brauchen. Hierfür ist der Industriestandard mit ToolSense und Deutscher Telekom ideal geeignet“, so Wolfgang Wiefler, Managing Director Tyrolit Construction Products.

Eine Plattformlösung für den gesamten ­Maschinenpark
Erfolgreich erprobt wurde die ToolSense-Technologie in der TYROLIT-Wandsäge WSE1621, die als erste Maschine weltweit die Vernetzung zwischen Baustelle und Büro ermöglicht. Erstmals präsentiert wird die vernetzte Wandsäge auf der BAUMA 2019 und kann am TYROLIT-Stand (Halle A1/Stand 139) begutachtet werden.
Der neue Industriestandard im IoT wird bereits bei der Herstellung neuer Baumaschinen berücksichtigt, kann aber auch bei älteren Modellen nachgerüstet werden. Das ist insbesondere für Bauunternehmer von großer Bedeutung, da die Anschaffung dieser Maschinen mit hohen Investitionen verbunden ist. „Gemeinsam mit ToolSense und TYROLIT haben wir einen neuen IoT-Industriestandard für die Betonbohr- und Sägetechnik geschaffen. Nur so kann ein Nutzen für den Endkunden gewährleistet werden“, so Ingo Hofacker, verantwortlich für das IoT-Geschäft in der Deutschen Telekom. Die Kosten bewegen sich dabei in ähnlicher Höhe wie ein Mittelklassewagen. Durch die einheitliche Sprache der aufgezeichneten Sen­sor­daten können künftig auch alle weiteren Maschinen auf der Onlineplattform von ToolSense einfach verwaltet werden. (VM)

INFO-BOX
Über ToolSense
ToolSense bietet Herstellern von mobilen, kostenkritischen Bau- und Reinigungsmaschinen eine Komplettlösung von Hardware, Firmware, Analytics, IoT-Cloud bis hin zu Frontends. Der technische USP ist lokales Machine Learning direkt auf dem ToolSense-Modul – so können energiesparend, kostengünstig und mit geringen Übertragungsvolumina sehr große Mengen an Sensor­daten verarbeitet werden. Die technischen Möglichkeiten von ToolSense reichen von der Bestimmung des Verbrauchsmaterialbedarfs der Maschine bis zu Asset Management, Anomaly Detection, Predictive Maintenance oder Pay-per-Use. Erst kürzlich hat das Start-up von aws Gründerfonds und Segnalita Ventures eine Venture-Capital-Finanzierung für die Umsetzung weiterer Wachstumsschritte erhalten.
https://toolsense.io/