Internationale Unternehmen setzen auf Wien.

NEW BUSINESS Bundeslandspecial - WIEN 2025
Aithyra, das neue Institut für KI in der Biomedizin der ÖAW, ist in der Marxbox in Wien Landstraße angesiedelt. V.l.: Dominic Weiss (Geschäftsführer Wirtschaftsagentur Wien), Peter Hanke (Wirtschaftsstadtrat), Anita Ender (Geschäftsführerin Aithyra), Heinz Faßmann (Präsident ÖAW). © Daniel Hinterramskogler

2024 haben 218 Unternehmen aus dem Ausland stattliche 530 Millionen Euro in Wien investiert, was einem Anstieg um etwa 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Wien ist der Wirtschaftsmotor Österreichs und auch über die Grenzen des Landes hinaus stark gefragt: 2024 siedelten sich 218 Unternehmen aus 47 Ländern in der Bundeshauptstadt an. Diese Betriebe investierten rund 530 Millionen Euro in den Standort – ein Anstieg von etwa 25 Prozent gegenüber 2023. 915 neue Arbeitsplätze entstanden. Deutschland führt die Liste der Herkunftsländer an, gefolgt von Ungarn und der Schweiz. Besonders zahlreich vertreten sind die Branchen Informations- und Kommunikationstechnik (IKT), unternehmensnahe Dienstleistungen und Life Sciences. Zudem bleibt Wien ein reizvoller Standort für Start-ups und Gründer:innen, die Projekte zu Klimawandel und Digitalisierung realisieren möchten.

Dominic Weiss, Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Wien, ist überzeugt: „Wien bietet eine stabile, wirtschaftsfreundliche Umgebung sowie erstklassige Anbindungen an die europäischen Märkte. Unternehmen aus dem Ausland stärken das lokale Wirtschaftsnetzwerk und damit die regionalen Wertschöpfungsketten. Um ihnen einen optimalen Start in Wien zu ermöglichen, unterstützen unsere Expert:innen schnell und agil.“

Wien als Magnet für Unternehmen mit Wachstumspotenzial
Ein detaillierter Blick auf die Bilanz zeigt: Wien wird als Standort für Unternehmen aus dem Ausland branchenübergreifend angenommen. Neben IKT, Handel und Life Sciences verzeichnete die Stadt im Vorjahr auch vermehrt Ansiedlungen aus der Energie- und Umwelttechnik. Ein Beispiel ist das niederländische Unternehmen Fastned. Mit Schnellladestationen für Elektrofahrzeuge treibt das Unternehmen den Übergang zur E-Mobilität nun auch von Wien aus voran.

2024 entschieden sich verstärkt auch Unternehmen aus dem asiatischen Raum für Wien, darunter das japanische High­tech-Start-up Spiral Europe. Es ist auf innovative Indoor-Drohnentechnologien spezialisiert, die zur Inspektion und Überwachung in Umgebungen ohne GPS-Signal, wie in Tunneln oder Logistikzentren, eingesetzt werden. Geschäftsführerin Miyu Nishihira über die Entscheidung, einen Standort in Wien zu eröffnen: „Wir haben Wien bewusst als unseren europäischen Standort gewählt, da Österreich weltweit führend in der Tunnelbautechnologie ist. Wien bietet die idealen Bedingungen, um österreichisches Know-how mit japanischer Robotik zu vereinen, innovative Drohnenlösungen zu entwickeln und deren globalen Einsatz auszubauen. Zudem verfügt Wien über eines der attraktivsten Start-up-Ökosysteme in Europa, zu dessen Wachstum wir aktiv beitragen möchten.“

Wien hat sich innerhalb kürzester Zeit zu einem der wichtigsten europäischen Start-up-Hubs entwickelt. Sichtbarer Beweis dafür ist das internationale Start-up-Festival ViennaUP, das im letzten Jahr rund 15.000 Besucher:innen anzog. Erst kürzlich wurde es von StartupBlink, dem weltweit größten Analysten für Start-up-Ökosysteme, unter die Top 3 der europäischen Start-up-Events gewählt. 

Wien ist Stadt der Life Sciences – Standort wirbt um internationale Fachkräfte
Ein weiterer Bereich, der für den Standort immer mehr an Bedeutung gewinnt, sind die Life Sciences – nicht zuletzt durch die heuer in Wien stattfindende BIO-Europe, die wichtigste europäische Konferenz im Bereich der Biotechnologie. Aktuelle Ansiedlungen stärken Wiens Position als Life-Sciences-Hub zusätzlich. So eröffnete etwa das deutsche Biotechnologie-Unternehmen Alpine Biolabs im Vorjahr eine Niederlassung in Wien. Der Betrieb ist im Bereich der Herstellung hochwertiger Cannabis-Klone für den Einsatz in der Pharmazie tätig.

Mit Aithyra, dem neuen KI-Institut der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, wird Wien zudem seine europaweite Spitzenposition als Forschungsstadt ausbauen. Das Institut und sein Gründungsdirektor Michael Bronstein haben sich zum Ziel gesetzt, KI-gestützte Ansätze zu entwickeln, um die Biowissenschaften zu beschleunigen und zu verändern. Kürzlich bezog das Institut erste Räumlichkeiten in der Marxbox in Wien Landstraße.

Internationaler Austausch und Start­hilfe für globale Unternehmen in Wien
Die erfolgreiche Ansiedlung ausländischer Unternehmen in Wien basiert auf der konstant guten Zusammenarbeit zwischen der Wirtschaftsagentur Wien und der Austrian Business Agency. Regelmäßige Delegationsreisen und Allianzen mit internationalen Standortagenturen sind ausschlaggebend für den langjährigen Ansiedlungserfolg: So hat Wien im Vorjahr eine Innovations- und Start-up-Allianz mit Rio de Janeiro geschlossen und ein Memorandum of Understanding mit der Stadt Shenzhen unterzeichnet.

Auch die enge Zusammenarbeit mit den internationalen Büros der Stadt Wien in den CEE-Ländern trägt zur positiven Entwicklung bei. Zur Unterstützung internationaler Fachkräfte bietet die Wirtschaftsagentur Wien im Expat Center und im Business Immigration Office (BIO) professionelle Serviceleistungen und persönliche Beratung an. Im Jahr 2024 hat das Expat Relations Team der Wirtschaftsagentur Wien insgesamt mehr als 5.200 Beratungen im Expat Center und im BIO durchgeführt. (BO)