PEZ-Spender bei Sammlern hoch im Kurs © APA - Austria Presse Agentur
Nach mehr als 25 Jahren an der Spitze übergibt Manfred Födermayr die Führung der PEZ AG mit Anfang Juli an Leopold Hainy. Der neue Vorstandsvorsitzende will neben den bewährten Strategien des international tätigen Süßwarenherstellers mit Sitz in Traun (Bezirk Linz-Land) die Digitalisierung vorantreiben und verstärkt auf Produkte für Bio, Gesundheit und Sport setzen.
PEZ steht für kleine Zuckerl und die dazugehörigen Spender. Mit dieser Kombination ist das Unternehmen nach wie vor erfolgreich. Mit Lizenzmodellen zu aktuellen Filmen und Trends stellen die Spender mittlerweile ein Sammleruniversum dar. Jährlich würden 32 Spenderneuheiten mit Lizenzen auf den Markt gebracht, wie Hainy und Födermayr bei einem Presse-Round-Table am Montag erklärten. Dazu kämen noch unlizenzierte Neuheiten.
Produktion von 5 Milliarden Einzelbonbons pro Jahr
Rund 5 Milliarden PEZ-Einzelbonbons werden laut Hersteller jährlich produziert, über 1,5 Milliarden Spender sind seit 2000 weltweit verkauft worden. Begonnen hatte alles 1949 mit Pfefferminzpastillen, die zuerst in Feuerzeugen nachempfundenen Spendern vertrieben wurden. Sie wurden als Ersatz für das Rauchen beworben.
Zucker und Kunststoff seien nicht unproblematisch, sagte Födermayr: "Wir sehen aber die Spender nicht als Wegwerfprodukte, sondern als nachhaltige Sammlerobjekte". Und bei den Pastillen setze man auf Kleinstmengen und investiere in Richtung Fruchtgummi-Varianten. "Unser Traum wäre es, PEZ aus Fruchtgummi für die PEZ-Spender anbieten zu können, da sind wir dran", so Födermayr.
Auch Vitaminbrausen und Fruchtgummis
Heute investiert die PEZ Gruppe stark in Produkte für das Bio-Segment und das Thema Gesundheit und Sport und bietet Vitaminbrausen oder Fruchtgummis mit ähnlichen Inhaltsstoffen an. Dies sehe er bereits als Trend in den USA und es werde bei uns bald ankommen, sagte Hainy. Er ist seit zehn Jahren in der Gruppe aktiv, der die beiden Schwesterunternehmen PEZ AG und Ed. Haas angehören.
Der scheidende Vorstandsvorsitzende Födermayr hatte 1999 die PEZ AG als Sanierungsfall übernommen. Er sei stolz darauf, das Unternehmen saniert zu haben und mit einem Umsatz von rund 150 Mio. Euro (2024) bei einer Eigenkapitalquote von 84 Prozent übergeben zu können. Der Exportanteil liege bei 93 Prozent - "ohne die Internationalisierung wäre der Erfolg bei PEZ nicht zustande gekommen", so Födermayr.
Nische weiter als Strategie
Weiterführen werde Hainy die Strategie, nicht mit den ganz Großen mithalten zu wollen, sondern eine Nische zu besetzen. Neben den beiden Produktionsstandorten in den USA sowie in Traun betreibe der Betrieb mittlerweile ein Visitor-Center in den Vereinigten Staaten und seit kurzem einen Flagship-Store in Shanghai. Hierzulande setze man eher auf Pop-up-Stores, hieß es.