Das Land will die Schienenverbindungen erhalten © APA - Austria Presse Agentur
Die Mühlkreis- und die Almtalbahn könnten vom Land Oberösterreich übernommen werden. Ein entsprechendes Memorandum of Understanding soll in den kommenden Monaten ausgearbeitet werden, haben Verkehrsminister Peter Hanke (SPÖ), Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP), Verkehrslandesrat Günther Steinkellner (FPÖ) und ÖBB-Generaldirektor Andreas Matthä vereinbart, wie das Ministerium am Donnerstag mitteilte.
Pläne der ÖBB, Mühlkreis-, Almtal- und Hausruckbahn möglicherweise auf eine Busverbindung umzustellen, weil die Auslastung zu niedrig sei, hatten beim Land für Unmut gesorgt. Nun will man offenbar selbst zumindest einen Teil der Regionalbahnen übernehmen. Laut Presseaussendung ist angedacht, dass das Land den Betrieb sowie die Infrastruktur der Mühlkreisbahn "gesamtverantwortlich" übernimmt und die Strecke als Schienenverbindung erhalten bleibt. Bei der Almtalbahn werde eine "abschnittsweise Übernahme des Betriebs durch das Land Oberösterreich" geprüft, auch hier mit dem Ziel, den Personenverkehr auf der Schiene zu erhalten.
Bei der Hausruckbahn soll der nördliche Abschnitt im bisherigen ÖBB-Betrieb bleiben und gegebenenfalls modernisiert werden. Für den südlichen Abschnitt werden "Detailprüfungen unter Berücksichtigung der Entwicklung der neuen Innkreisbahn vorgenommen", hieß es.
Politik und ÖBB zuversichtlich
Hanke sieht einen "Meilenstein, um den künftigen Betrieb der Regionalbahnen unter den Herausforderungen budgetärer Rahmenbedingungen zu gewährleisten". Priorität für ihn habe die "Mobilitätsgarantie". Ähnlich äußerte sich Steinkellner, der einen wichtigen Schritt zur "Absicherung nachhaltiger Regionalverbindungen" betonte. Auch Stelzer zeigte sich "zuversichtlich, dass wir ein Memorandum of Understanding erarbeiten werden, sodass sich die Zukunft der Bahnen positiv entwickeln kann".
"Wir sind uns alle einig, dass die Menschen an den drei oberösterreichischen Regionalbahnen ein gutes öffentliches Verkehrsangebot brauchen", unterstrich Matthä. "Jetzt gilt es zu diskutieren, welches Angebot wo am besten passt und wie wir effiziente Verkehrslösungen für Pendlerinnen und Pendler, Touristen und die Wirtschaft in Oberösterreich bieten können." Das soll in den kommenden Monaten geschehen.
Geringe Auslastung
Die ÖBB hatten ihre Überlegungen, die Strecken durch Buslinien zu ersetzen, damit argumentiert, dass alle drei Strecken teils deutlich unter der volkswirtschaftlich vertretbaren Marke von 2.500 Fahrgästen pro Tag liegen würden. Bei der Mühlkreisbahn - hier geht es um den nördlichen Abschnitt von Aigen-Schlägl nach Rottenegg - seien täglich nur 375 Fahrgäste unterwegs, die Prognose für die kommenden 15 bis 20 Jahre liege bei maximal 600 Passagieren pro Tag. Die Hausruckbahn zwischen Attnang-Puchheim und Schärding hat derzeit 1.200 Fahrgäste pro Tag, die Prognose liegt bei 1.900, die Almtalbahn von Wels nach Grünau liegt bei 1.500 Fahrgästen am Tag, prognostiziert werden 1.950.