Egger bilanzierte im abgelaufenen Geschäftsjahr insgesamt positiv © APA - Austria Presse Agentur
Der Holzkonzern Egger mit Stammsitz in St. Johann in Tirol hat im Geschäftsjahr 2024/25 annähernd dasselbe Umsatzergebnis wie im Jahr zuvor aufgewiesen. Das Traditionsunternehmen kam bei 4,126 Mrd. Euro zu liegen - nach 4,132 Mrd. Euro im Jahr 2023/2024. Der operative Gewinn (EBITDA) stieg indes um 9,7 Prozent und belief sich auf 541,3 Mio. Euro (2023/24: 493,6 Mio. Euro), teilten die Egger-Verantwortlichen am Donnerstag bei der Bilanzpressekonferenz am Stammsitz mit.
Auch die EBITDA-Marge erhöhte sich, jedoch weit weniger deutlich: Sie belief sich im nunmehr abgelaufenen Geschäftsjahr 2024/2025 auf 13,1 Prozent (2023/24: 11,9 Prozent). Nicht erhöht, aber dafür stabil entwickelt hat sich die Eigenkapitalquote, die bei 42,8 Prozent lag (2023/2024: 43,5 Prozent). Insgesamt könne man damit auf einen "soliden Geschäftsjahresverlauf" zurückblicken, sagte Egger-Finanzchef und Sprecher der Gruppenleitung, Thomas Leissing.
Zudem habe man im Geschäftsjahr 2024/25 wieder kräftig investiert, nämlich 435 Mio. Euro (2023/24: 568,6 Mio Euro). Erfreuliches gab es auch von der Personalfront: Der weltweite Personalstand wurde noch einmal weiter ausgebaut. 2024/2025 waren 11.860 Personen bei der Egger-Gruppe beschäftigt (2023/2024: 11.566).
Geschwächter US-Dollar ist Belastung
Diese Kontinuität und der konstante Ausbau sei in Zeiten wir diesen auch notwendig. "Der deutlich schwächere US-Dollar belastet uns, weil für uns die Exporte in die USA teurer werden", ließ Leissing wissen. Egger - man betreibt auch ein Werk in den USA in Lexington - spüre zudem auch die von der Trump-Administration verhängten Zölle, auch in Hinblick auf China. "Dennoch wird nicht unsere gesamte Geschäftspolitik davon auf den Kopf gestellt", hielt der Sprecher der Gruppenleitung fest.
Was ebenfalls für Egger ins Gewicht falle: "Den Russland-Ukraine-Konflikt spüren wir ganz unmittelbar." Immerhin betreibe man zwei Werke in Russland, die sich zwar "stabil entwickeln", dennoch aber Herausforderungen für Egger brächten. "Etwa müssen wir durch die EU-Sanktionen eigenen IT-Leute vor Ort aufbauen", erklärte der Egger-Finanzchef.
Luft nach oben bei Ergebnissen
Trotz der insgesamt positiven Zahlen gebe es dennoch auch vor dem Hintergrund der geopolitischen Herausforderungen noch klar Luft nach oben, betonte Leissing. Die Gruppe habe jedenfalls das Potenzial, "um noch bessere Ergebnisse zu erzielen", führte der Finanzchef neben den erwähnten Investitionen der vergangenen Jahre auch die insgesamt 22 weltweiten Standorte sowie die erfolgte Eröffnung neuer Werke an. "Wir sind von den Umsätzen und den Margen her etwas besser als 2018 und 2019", hielt Leissing fest. Das sei aber auch aufgrund der seither erfolgten Erweiterungen "noch nicht ganz zufriedenstellend".
Dem schloss sich auch Michael Egger jun., zuständig für Vertrieb und Marketing, an. "Unser Geschäft ist aber eng an Baukonjunktur der jeweiligen Länder geknüpft", strich er zudem heraus. Die "schwache Bauwirtschaft" drücke "die Nachfrage nach unseren Produkten", insbesondere im Bauproduktsegment, so Egger.
Werke solle noch besser ausgelastet werden
Hannes Mitterweissacher, verantwortlich für Technik und Produktion, sah jedenfalls eine "Steigerung der Produktionskapazitäten und vor allem der Produktionseffizienz" als eine notwendige Reaktion darauf. "Wir müssen die jeweiligen Werke noch besser auslasten." Auch in neue Werke gelte es zu investieren: "Derzeit schaffen wir bei unserem Werk im deutschen Markt Bibart, in das wir über 200 Mio. investieren, rund 70 Arbeitsplätze." Damit trage man aktiv zur "Wirtschaftskonsolidierung bei", so Mitterweissacher. Egger stehe dafür, in "Zeiten der Unsicherheit" nicht nur zu reagieren, sondern aktiv zu agieren, ergänzte Frank Bölling, Leiter der Egger-Logistik.
Die Egger Gruppe produziert an 22 Standorten in elf Ländern eine Produktionsmenge von etwa 10,8 Millionen Kubikmetern an Holzwerkstoffen und Schnittholz. Die Produktbereiche umfassen Möbel und Innenausbau, Fußböden und Bauprodukte.