Internorm ist die größte Firma im Netzwerk © APA - Austria Presse Agentur

Das Internationale Fensternetzwerk (IFN) will sich stärker auf seine Kernkompetenzen - Fenster, Türen, Sonnenschutz - konzentrieren und hat daher sein Firmenportfolio bereinigt. Die Anteile am oberösterreichischen Fassadenbauer GIG wurden verkauft, dafür erwarb man den litauischen Fenster- und Türenhersteller Roda. Neue Chancen sieht man im Onlinegeschäft, das vor allem in Nordeuropa geschätzt werde.

Die IFN-Holding AG mit Sitz in Traun (Bezirk Linz-Land) hat 2024 einen Umsatz von 818 Mio. Euro erwirtschaftet, das ist gegenüber dem Vorjahr ein Minus von 3 Prozent. Angesichts der Neubau-Flaute ist man damit zufrieden. Den größten Anteil am Gruppenumsatz haben die Märkte Österreich (36 Prozent) und Deutschland (20 Prozent), dahinter rangieren die Schweiz und Italien. IFN-Miteigentümer und Unternehmenssprecher Christian Klinger appellierte einmal mehr an die Politik, Sanierung stärker zu fördern, denn jeder Euro komme doppelt zurück.

Geschäft im Norden lief besser als in Zentraleuropa

Das Ebit liegt mit 22 Mio. Euro zwar um 50 Prozent unter jenem von 2023, war damit aber nach wie vor deutlich positiv, berichtete Finanzvorstand Johann Habring in einer Pressekonferenz am Mittwoch. Er scheidet heuer auf eigenen Wunsch aus dem Vorstand aus und übergibt an Barbara Desl. Das Vorstandsteam aus Desl und Alfred Schrott, zuständig für Vertrieb und Marketing, wird zudem ab Juli um einen Produktions- und Technologievorstand aufgestockt, diese Funktion übernimmt Andreas Kampenhuber.

Während das größte Unternehmen des IFN, der Fensterhersteller Internorm, ein Umsatzminus von 13 Prozent auf 431 Mio. Euro hinnehmen musste, und es auch beim Sonnenschutz-Anbieter Schlotterer um 7 Prozent bergab ging, entwickelten sich die Unternehmen in Nordeuropa gut, etwa der Online-Fenstervertrieb Skanva mit einem Umsatzplus von 9 Prozent und der dänische Fenster- und Türenhersteller Kastrup mit plus 14 Prozent.

Portfolio bereinigt

Besonders augenfällig ist aber die Steigerung bei der deutschen Tochter Neuffer, die ihren Umsatz im Online-Bauelemente-Geschäft macht und um 51 Prozent zulegte - Umsatzzahlen auf Ebene der einzelnen Unternehmen nennt IFN nicht. Die weiteren Töchter - die slowakische Fenster- und Türenfirma HSF, der Türenhersteller Topic aus Sarleinsbach und der finnische Fenster- und Türenproduzent Skaala - verzeichneten Rückgänge zwischen 3 und 10 Prozent.

Der Fassadenbauer GIG, der im Gegensatz zu den anderen IFN-Töchtern nicht auf Wohnbau spezialisiert ist, wurde an die Pohn Management GmbH verkauft. Der Türenhersteller Topic soll stärker mit Internorm zusammenwachsen, um Synergien zu heben. Man wolle aber beide Firmenkulturen bestehen lassen, versicherte Desl. Der Personalstand sank im Vorjahr um 177 auf 3.965 Mitarbeitende, knapp drei Viertel des Personals ist in Österreich beschäftigt. Neu im Verbund ist Roda aus Litauen. Das bestehende Management ist an Bord geblieben. Das Unternehmen ist vor allem in Dänemark, Irland und Island aktiv.