Private Haushalte haben 2024 deutlich Bankeinlagen aufgebaut © APA - Austria Presse Agentur

Trotz sinkender Zinsen für Kredite und Einlagen haben die privaten Haushalte im Vorjahr kräftig Bankeinlagen aufgebaut. Beliebt waren vor allem gebundene Einlagen, für die die Zinsen nach wie vor verhältnismäßig attraktiv seien, schreibt die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) am Donnerstag in einer Analyse. Der Kreditbestand der Haushalte sank dagegen leicht (minus 0,6 Prozent).

Insgesamt wurden 2024 Einlagen im Wert von 19 Mrd. Euro aufgebaut. Das war deutlich mehr als in den Vorjahren 2022 und 2023, in denen die Nettozuflüsse jeweils nur 4 Mrd. Euro betrugen. Per Ende 2024 lagen die Einlagen der privaten Haushalte bei 322 Mrd. Euro. 2024 wurden 10 Mrd. Euro in Einlagen mit Bindung veranlagt, das gewichtete durchschnittliche Zinsniveau für solche ging indessen von 3,55 Prozent (2023) auf 2,59 Prozent zurück. Die Zinssätze für gebundene Einlagen seien laut OeNB aber immer noch attraktiv.

Kreditbestand privater Haushalte leicht gesunken

Der Kreditbestand privater Haushalte ging im Vorjahr leicht von 187,2 auf 185,6 Mrd. Euro zurück. Getrieben sei die Entwicklung vor allem von den Wohnbaukrediten, deren Bestand von 132,1 Mrd. auf 130 Mrd. Euro schrumpfte. Trotz des Minus sieht die OeNB aber Verbesserungen im Jahresverlauf. So seien im zweiten Halbjahr 2024 neue Wohnbaukredite in Höhe von 6,2 Mrd Euro und damit um ein Viertel mehr als im Vorjahreszeitraum vergeben worden. Lediglich 11 Prozent der neu vergebenen Wohnbaukredite waren variabel verzinst, 2023 waren es noch 26 Prozent.

Auch im Unternehmenssektor ging das Kreditgeschäft zurück - trotz günstigerer Finanzierungskosten aufgrund des niedrigeren Zinsniveaus. Das Jahreswachstum (nominell) lag bei 1,9 Prozent, nachdem es im Jahr 2023 noch ein Plus von 2,7 Prozent gegeben hatte. Getragen werde das Wachstum ausschließlich von langfristigen Krediten (mit Laufzeit von mehr als 5 Jahren), während kurz- und mittelfristige Kredite rückläufig waren.