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Eine zentrale Rolle bei der Förderung der Start-up-Szene spielt das im Lakeside Park angesiedelte build! Gründer­zentrum. © Standortmarketing Kärnten | Stabentheiner

Kärntens Start-up-Szene sorgt regelmäßig mit innovativen Produkten für Aufsehen.

Designmöbel aus Plastikmüll, KI-generierte Gesichter: Kärntens Start-up-Szene sorgt regelmäßig mit innovativen Produkten für Aufsehen. Hinter diesen Erfolgen steht auch ein wirkungsvolles Ecosystem von Förderungen und Vernetzungen.

Lust auf ein verändertes Gesicht? Dann sind Sie im Lakeside Science- & Technology Park in Klagenfurt richtig. Keine Angst, in dem Technologiezentrum finden nicht auch noch Schönheitsoperationen statt, aber dort ist PiktID beheimatet, ein Start-up, das die innovative Web-Applikation „EraseID“ zur Gesichtsmodifikation entwickelt hat. „Unsere Web-Applikation ermöglicht es, Gesichter aus realen Fotos zu entfernen und sie durch KI-generierte Gesichter zu ersetzen, die absolut realistisch aussehen, obwohl die dargestellte Person nicht existiert“, erklärt Mitgründer Davide Righini. Das Start-up wurde von vier jungen Menschen gegründet, ganz im Sinne des Alpe-Adria-Gedankens länderübergreifend, und vom build!-Gründerzentrum unterstützt: den Italienern Davide Righini und Nunzio Letizia, der Österreicherin Jennifer Simonjan sowie dem Slowenen Jernej Dvoršak. Das innovative Quartett, das sich während des Informatikstudiums an der Uni Klagenfurt zusammenfand, hatte zunächst die Idee, Gesichter in sozialen Medien zu anonymisieren, um Datenschutz und Sicherheit zu erhöhen. Doch bald erkannten sie das Potenzial ihrer Technologie für die Werbeindustrie. „Mit EraseID können Nutzer neue Gesichter innerhalb ihrer Bilderwelten erschaffen“, sagt Jennifer Simonjan – also mit nur einem Model eine weltweite Kampagne gestalten, indem das Gesicht des Models je nach Zielmarkt angepasst wird.

 

©PiktID
 

„Mit unserer Web-Applikation können je nach Bilderwelt neue Gesichter erschaffen werden.“

Jennifer Simonjan, Gründerin PiktID

 

Umfassende Förderangebote sorgen für eine lebendige Community
PiktID ist kein Einzelfall, die Start-up-Szene in Kärnten blüht. Das Mindset passt: Trotz weltpolitischer Turbulenzen und gedämpfter Konjunkturaussichten hat die Zahl der Unternehmensgründungen in Kärnten im ersten Halbjahr 2023 mit 1.246 ein neues Hoch erreicht. „Kärnten ist ein gutes Pflaster für Gründerinnen und Gründer“, betont auch Daniela Planinschetz-Riepl, Obfrau des Vereins „Start-up Carinthia“. Vor zwei Jahren gegründet, hat sich die Initiative zum Ziel gesetzt, den Austausch und die Vernetzung der Gründerszene zu fördern.

„Es gibt in Kärnten so eine lebendige Start-up- Szene, da war es wichtig, einen Überblick über die vielen Initiativen und Förderangebote zu geben, damit hier eine echte Community entsteht“, so Planinschetz-Riepl. Gerade erfolgreich abgeschlossen wurde das Projekt einer digitalen „Landkarte“, die das Start-up-Ecoystem Kärntens übersichtlich darstellt. Die Karte – zu finden unter www.startupcarinthia.com/ecosystem/ – gibt einen Überblick über alle wichtigen Player aus den Bereichen Events und Networking, Bildung und Forschung, Co-Working & Community Spaces, Support & Inkubation. „Ziel unserer Karte ist es, Gründerinnen und Gründern alle nötigen Kontakte und Ressourcen zur Verfügung zu stellen“, so Planinschetz-Riepl, selbst selbstständige Unternehmensberaterin.

Einer dieser Hotspots auf der Landkarte ist der „see:PORT“ in Pörtschach. Seit sechs Jahren bietet das Gründerzentrum regelmäßig Start-up-Veranstaltungen, Vernetzungen und Wissensvermittlung. „Wichtig ist uns der Bereich der Investoren und Business Angels, hier haben wir mit dem see:PORT Investor-Circle eine Plattform von rund 40 renommierten Investoren erschaffen“, betont Geschäftsführer Walter Prutej. Er ist überzeugt: „Kärnten entwickelt sich immer mehr zu einem Geheimtipp für Start-ups und Gründer. Die Vorteile sind kurze Wege – jeder kennt jeden –, eine enge Zusammenarbeit im Ökosystem, spannende Veranstaltungsformate und eine Vielzahl an Unterstützungen und Förderungen.“ Für zusätzliche Attraktivität sorge der Ausbau von technischen und wirtschaftlichen Studienangeboten an der Universität Klagenfurt und der Fachhochschule Kärnten. 

 

©Start-up Carinthia
 


„Kärnten ist ein gutes Pflaster für Gründerinnen und Gründer.“

Daniela Planinschetz-Riepl, Obfrau Start-up Carinthia

 

Anfängerfehler vermeiden
Unterstützung aus dem Netzwerk – die spielt auch für Arno Trinkl und Wolfgang Rauter eine große Rolle, leider erst im Nachhinein. Die Beiden haben eine Woche vor dem ersten Corona-Lockdown Trastic gegründet, „ziemlich ins Blaue hinein“, wie Arno Trinkl zugibt, „hätten wir gewusst, wie viel Unterstützung es gibt, wären wir die Sache systematischer angegangen. So haben wir reichlich Anfängerfehler gemacht.“ Doch weil die Idee passt, kommt langsam trotzdem der Erfolg: Trastic produziert Möbelbau-Platten aus Plastikabfällen und macht daraus Designmöbel – ein zukunftsweisender Ansatz für mehr Recycling. So werden in Villach aus PET-Flaschen und Joghurtbechern Tische und gesamte Einrichtungen, vor allem für Hotels und Restaurants.

Die ersten Versuche fanden noch mit im eigenen Küchen-Backrohr erhitzten Plastikschnipseln statt. Mittlerweile liefern örtliche Recyclingfirmen und Unternehmen, wie der Kärntner Snowboard-Hersteller Capita, Plastikgranulat an Trastic. Am Firmensitz in Villach werden daraus Platten gepresst, aus denen dann die Teile passend für die Möbel herausgeschnitten werden. Viel Forschung war dafür notwendig. Doch entscheidend für den Erfolg ist das Design. „Niemand kauft hässliche Produkte, nur weil sie nachhaltig sind“, ist Trinkl überzeugt. Zu den Kunden von Trastic gehören vor allem Unternehmen, die die exklusiven Tische für den Outdoor-Bereich verwenden – und damit auch gleich ihre CO2-Bilanz aufbessern.

Mehr Informationen zum Standort Kärnten unter carinthia.com. (PR)

 

Info-Box
build! Gründerzentrum
Eine zentrale Rolle bei der Förderung der Start-up-Szene spielt das im Lakeside Park angesiedelte build! Gründerzentrum. Seit mehr als 20 Jahren unterstützt der Kärntner Inkubator junge Start-ups auf dem Weg in die Selbstständigkeit mit Mentoring, Experten-Workshops, Digital Services, technischem Equipment und Co-Working-Büros. Seit 2018 wurden mit build!-Unterstützung 40 Start-ups gegründet. Neuestes Angebot: Ein vierköpfiges Coaching-Team steht Gründerinnen und Gründern mit Rat und Tat zur Seite.