Manfred Plaschka, Gebietsleiter und Leiter ­Kompetenz­center KMU, Ärzte und Freie Berufe © HYPO NOE

Mit einem neuen Kompetenzcenter bündelt die HYPO NOE ihr Wissen in Sachen Finanzierung für Klein- und Mittelunternehmen. Leiter Manfred Plaschka kennt die Vorteile.

Jung und erfahren – ein Widerspruch? Von wegen! Das im Jänner diesen Jahres von der HYPO NOE Landesbank gegründete „Kompetenzcenter KMU, Ärzte und freie Berufe“ strotzt nur so vor Know-how und Expertise. Dafür sorgt Gründer und Leiter Manfred Plaschka, der seit stolzen 25 Jahren im Unternehmen tätig ist. Gemeinsam mit seinem sorgsam aufgebauten Team sorgt er dafür, dass Klein- und Mittelunternehmen in Sachen Finanzierung, Förderungen und Neugründung bestens betreut, beraten und begleitet werden. Dabei steht für ihn eines besonders im Vordergrund: Vertrauen. Mit ­New ­Business sprach er über Entwicklungen in der KMU-Welt, den Digitalisierungsboom und die Relevanz einer engen Kundinnen- und Kundenbeziehung. 

Herr Plaschka, wie kam es Anfang des Jahres zur Gründung des Kompetenzcenters KMU, Ärzte und freie Berufe?
Die HYPO NOE begleitet Klein- und Mittelbetriebe sowie Ärzte und freie Berufe bereits seit Jahrzehnten, bisher allerdings auf regionaler Basis. Wir wollten das Expertenwissen bündeln, damit wir die Kompetenz auch besser nach außen tragen können. Somit haben wir am 1. Jänner 2021 das Kompetenzcenter gegründet und die Experten aus den verschiedenen Filialen in einen zentralen Standort geholt. Von hier aus wollen wir gemeinsam unsere KMU-Kundinnen und Kunden begleiten und unterstützen. 

Mit welchen Anliegen können KMU sich an Sie ­wenden?
Klein- und Mittelbetriebe haben oft individuelle Bedürfnisse, für die es flexible Lösungen braucht. Als Kompetenzcenter wollen wir hier bestmöglich unterstützen. Von der Überbrückung kurzfristiger Engpässe bis hin zu längerfristigen Investitionen – wie etwa Betriebsausstattungen, Maschinen oder Liegenschaften – können Kundinnen und Kunden sich auf unser Know-how verlassen und sich selbst auf das Geschäft konzentrieren.

Sehen Sie Veränderungen der Investitionsbereitschaft von KMU durch die Corona-Krise? 
In der derzeitigen Situation ist eine gewisse Zurückhaltung spürbar, Kundinnen und Kunden sind vorsichtiger, was Investitionen betrifft. Das gilt vor allem für stark betroffene Branchen wie die Gastronomie, die momentan sehr leidet. Im Gesundheits- und Immobilienbereich sieht es etwas anders aus. Nach anfänglicher Verunsicherung ist nun etwa bei Ärzten ein Trend in Richtung Generationenwechsel sichtbar: Wir finanzieren derzeit sehr viele Praxisübernahmen, wo wir unser Know-how sehr gezielt einsetzen können. Das spüren die „neuen“ Ärzte und bauen schnell Vertrauen zu uns auf, was uns sehr freut. Im Gesundheitsbereich wird viel in neue Geräte investiert. Auch die Immobilienbranche ist investierfreudig. Ich bin überzeugt, dass das Investitionsverhalten nach Pandemieende in allen Branchen wieder angepasst wird und Unternehmen die kürzlich aufgestockte Investitionsprämie nutzen werden. 

Weil Sie von Vertrauen sprechen: Hat das vergangene Jahr an der Kundenbeziehung etwas verändert?
Interessanterweise konnte ich beobachten, dass die Beziehung zur Kundin und zum Kunden enger geworden und das Vertrauen gewachsen ist. Wir haben sehr viel mit den Kundinnen und Kunden kommuniziert, sie durch unsichere Zeiten begleitet, und konnten sie von unserer Kompetenz im KMU-Bereich überzeugen. Sie konnten verlässlich auf unser Know-how zurückgreifen und wir haben sie nicht enttäuscht. Wir gehen die entscheidenden Schritte mit der Kundin und dem Kunden, Seite an Seite. Und das spüren sie. 

Wie unterstützen Sie Ihre Kundinnen und Kunden konkret in Sachen Förderungen und Investitionen?
Am Anfang steht meistens die Beratung. Auffällig ist, dass Kundinnen und Kunden immer besser informiert zu uns kommen – vermutlich durch vorherige Gespräche mit Steuer- und Unternehmensberatern. Viele kommen bereits mit konkreten Investitionsplänen zu uns, wo sogar die Prämien berücksichtigt sind. Das ist aber keine Voraussetzung, wir sind auch gerne erste Anlaufstelle! Wir setzen uns jedenfalls mit den Kundinnen und Kunden zusammen, gehen die Ideen durch, überprüfen Konzepte auch hinsichtlich der Förderbarkeit, nehmen Änderungen vor, wenn das nötig ist, und stellen unsere Expertise zur Verfügung. 

Auf welche Kriterien legen Sie besonderen Wert bei Investitionsplänen?
Das ist sehr branchenabhängig. Was ich allgemein sagen kann: Investitionen sollen nachhaltig sein und das Unternehmen gut in die Zukunft führen. Da schauen wir stark drauf! Es soll ja einen Sinn machen. Und diesbezüglich begleiten wir unsere Kundinnen und Kunden sehr gut. 

Stehen Förderungen durch die Pandemie mehr im Mittelpunkt?
Ja, das hat sich stark intensiviert. Wir hatten schon vorher eine gute und enge Zusammenarbeit mit den Förderstellen, so konnten unsere Förderexperten die Kundinnen und Kunden immer mit den passenden Informationen versorgen. Im Zuge der Pandemie wurden nun digitale Zugänge geschaffen, was die Abwicklung und Kommunikation nochmals schlagartig verbessert hat. 

Sie nehmen also einen gewissen Digitalisierungsschub wahr?
Eindeutig! Sowohl bei den Förderstellen, bei Kundinnen und Kunden als auch bei uns im Haus. Auf Kundenseite sehe ich, dass jene Unternehmen, die bereits digital gut aufgestellt waren, auch schneller im Behörden­dschungel zurechtkommen. Wobei ich den schon gar nicht mehr so nennen möchte, weil sich hier so viel – vor allem durch die Digitalisierung – verbessert hat. Interessant ist auch die Entwicklung in der Akzeptanz und Nutzung unserer Onlinedienste: Wir bieten schon lange Onlinebanking an, vor allem seit Beginn der Krise werden unsere Onlineangebote viel mehr genutzt. 

Wie sieht Ihre Unterstützung bei der Unternehmensgründung aus?
Auch hier spielen Förderungen und Förderanträge eine große Rolle. Wir helfen der Kundin und dem Kunden, sich gut zurechtzufinden. Für Neugründer, die keinen Förderanspruch haben oder keine Förderung in Anspruch nehmen wollen, bieten wir maßgeschneiderte und individuelle Lösungen an. Wir sind auch gerne erste Anlaufstelle, wenn man noch nicht informiert ist, und freuen uns über alle Kundinnen und Kunden, die wir bei ihren Zukunftsplänen unterstützen können. Derzeit nehme ich wahr, dass Neugründer ihre Konzepte genauer prüfen und ein wenig abwarten, wie sich die Situation entwickelt. Im Börsejargon würde ich hier von einer Seitwärtsentwicklung sprechen. Ideen sind da, aber mit dem Schritt in die Selbstständigkeit wird noch abgewartet. Ich bin aber sicher, dass, sobald Licht am Ende des Tunnels zu erkennen ist, eine Steigerung bemerkbar sein wird. Jetzt gibt es eine Zurückhaltung, aber mit Blick in die Zukunft. 

Wie blicken Sie in die Zukunft?
Ich denke, in vielen Bereichen werden wir uns auf Hybridlösungen einigen. Überall wo es sinnvoll ist, wird man auf Onlineangebote zurückgreifen, aber der persönliche Kontakt wird immer wichtig bleiben. Außerdem sehe ich derzeit auch die Chance, alte Muster zu hinterfragen und Dinge neu zu gestalten. Ich bin sehr gespannt auf die Zukunft und ich kann sagen, wir hier sind wirklich bis in die Haarspitzen motiviert, unsere Kundinnen und Kunden bei allen Herausforderungen zu unterstützen und zu begleiten und unser Leistungsspektrum an die Kundin und den Kunden zu bringen, damit der möglichst gut davon profitieren kann. Das ist unser Ziel! (VM/red.)

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Manfred Plaschka, Gebietsleiter und Leiter ­Kompetenz­center KMU, Ärzte und Freie Berufe
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