E-Rechnungen sind nur die Spitze des Eisbergs. © Romolo Tavani/istockphoto.com
Der EDI-Dienstleister mit Hauptsitz in Wien hat ein deutsches Tochterunternehmen im hessischen Eschborn gegründet.
Der international tätige Spezialist für elektronischen Datenaustausch (Electronic Data Interchange, kurz EDI) mit Hauptsitz in Wien forciert sein Deutschland-Geschäft mit einer neuen Niederlassung im hessischen Eschborn in der pulsierenden Metropolregion FrankfurtRheinMain. Die vielen deutschen Geschäftskunden aus den Branchen Handel und Konsumgüterindustrie, Logistik, Pharma und Automotive profitieren ab sofort von einer noch besseren Betreuung durch EDITEL vor Ort.
Nach zahlreichen Niederlassungen in Zentral- und Osteuropa hat der internationale EDI-Dienstleister EDITEL vor kurzem ein deutsches Tochterunternehmen in Eschborn gegründet. EDITEL unterstützt internationale Unternehmen ab sofort auch von der Metropolregion FrankfurtRheinMain aus bei der Digitalisierung und Automatisierung ihrer Lieferketten, insbesondere durch den elektronischen Austausch von Geschäftsdokumenten wie etwa Bestellungen, Lieferscheine und Rechnungen. Über die zentrale Datendrehscheibe eXite von EDITEL ist den Angaben zufolge praktisch jedes Unternehmen weltweit erreichbar, mehr als 20.000 Unternehmen aus verschiedenen Branchen nutzen die EDI-Plattform schon aktiv für den elektronischen Datenaustausch. Dieser sorgt durch die Optimierung und Harmonisierung der Lieferketten für Effizienzsteigerungen, (Daten-)Qualitätsverbesserungen sowie Kosteneinsparungen.
Neues Kompetenzzentrum optimiert digitale Prozesse
"Wir wollen mit diesem Schritt noch näher bei unseren Kunden in Deutschland sein, um sie bei der Digitalisierung und Automatisierung ihrer Prozesse entlang der Wertschöpfungskette zu begleiten und bei der Einsparung wertvoller Ressourcen und Kosten zu unterstützen", sagt Gerd Marlovits, Geschäftsführer von EDITEL Austria am Hauptsitz in Wien, über die Ziele. "Zudem kommen auf Unternehmen neue gesetzliche Vorgaben zu, wie die schrittweise E-Rechnungspflicht ab 2025 oder die Modernisierung der Mehrwertsteuervorschriften (ViDA) in der EU voraussichtlich ab 2030. Mit unserem neuen ViDA-Kompetenzzentrum wollen wir Unternehmen zu allen Themen rund um E-Reporting und E-Invoicing beraten und sie mit zeitgemäßen digitalen Lösungen rechtzeitig darauf vorbereiten", so Marlovits.
Digitalisierungsschub durch gesetzliche Vorgaben
Mit dem Wachstumschancengesetz macht der Gesetzgeber in Deutschland ab 1. Januar 2025 einen großen Schritt in Richtung verpflichtende E-Rechnungen im B2B-Bereich. Ab dann ist eine Zustimmung des Rechnungsempfängers, die Rechnung elektronisch auszutauschen, nicht mehr erforderlich. Somit müssen betroffene Unternehmen in der Lage sein, E-Rechnungen in strukturiertem Format zu empfangen und elektronisch zu verarbeiten. Lieferanten des Bundes (B2G) sind in Deutschland bereits seit Ende 2020 dazu verpflichtet, die Rechnungsstellung im Rahmen öffentlicher Aufträge in vorgegebenen elektronischen Formaten vorzunehmen. Darüber hinaus kommen mit der Mehrwertsteuer-Initiative "VAT in the Digital Age" (ViDA) der EU-Kommission auf Unternehmen voraussichtlich ab 2030 weitere E-Reporting- und E-Rechnungs-Pflichten hinzu. "Das haben viele Unternehmen noch nicht am Radar, sollte aber jetzt schon strategisch vorbereitet werden", appelliert Marlovits.
Potenzial von mehr als 10 Milliarden E-Rechnungen in Europa
Allein im Bereich Rechnungen gibt es noch ein riesiges Digitalisierungspotenzial zu heben: In Deutschland werden Rechnungen noch immer vor allem papierbasiert oder unstrukturiert per E-Mail verschickt. Laut dem „"lobal e-invoicing and tax compliance report" (2024) von Billentis liegt das Potenzial von elektronischen Rechnungen im europäischen B2B-Bereich heuer bei mehr als 10 Milliarden E-Rechnungen, Tendenz steigend.
"Unternehmen lassen allein bei der Rechnungslegung noch ein enormes Kosteneinsparungs-Potenzial liegen, vom Nachhaltigkeitsaspekt einer E-Rechnung durch Papierreduktion ganz zu schweigen. Strukturierte E-Rechnungen minimieren manuelle Fehlerquellen und machen Unternehmen zukunftsfit für eine einfachere digitale Weiterverarbeitung in den ERP- und Warenwirtschaftssystemen der Geschäftspartner. Auch abseits der E-Rechnungen gibt es bei der Digitalisierung der vorgelagerten Prozesse durchaus noch Potenzial", erklärt Marlovits.
Sowohl im B2B- als auch im B2G-Bereich unterstützt das EDITEL-Kompetenzzentrum Unternehmen bei der Erstellung, Prüfung, Konvertierung und Übermittlung elektronischer Rechnungen. Zudem bietet EDITEL Zugang zum europäischen PEPPOL-Netzwerk (Pan-European Public Procurement OnLine), das speziell für E-Rechnungen an die öffentliche Verwaltung (B2G) in einigen EU-Ländern von Bedeutung ist. (red.)
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