OBERÖSTERREICH
der eigenen Tretgeschwindigkeit am
Ergometer ab. Der Tretwiderstand des
Ergometers wiederum wird durch den
Grad der Steigung auf den jeweiligen
Streckenpassagen bestimmt.
Die Trainingsmethode „New Reality“
beinhaltet sowohl Software- als auch
Hardwarekomponenten. Dazu wurde
eigens ein Prototyp für eine Virtual-
Reality-App entwickelt, die zwei vordefinierte
virtuelle Trainingsstrecken
(Schnee- und Küstenlandschaft) beinhaltet.
Die App erhält zudem vom Ergometer
Informationen zur aktuellen Tretgeschwindigkeit,
Linschinger
zu den verbrauchten
Franz Kalorien und der gefahrenen Distanz.
/OÖ Deutliche Motivationssteigerung
43 Probanden aus drei Altersgruppen
Land (0–29 Jahre, 30–49 Jahre, 50+) testeten
GmbH,den Prototypen der neuen Trainingsmethode
unter Aufsicht im FortBildungszentrum
Netural der Elisabethinen (knapp drei
Viertel der Personen hatten noch keine
Erfahrung mit Virtual-Reality-Systemen).
Fotos:Unter allen Teilnehmern gaben ca. 80Prozent
mit Schulnote 1 und 2 an, dass sie
SEPTEMBER 2017 | OBERÖSTERREICH • NEW BUSINESS 87 die neue Trainingsmethode, die Kombination
aus Virtual Reality und Ergometer,
zum Training motivierte. Alle Probanden
der Generation 50+ würden
zudem das Training weiterempfehlen.
Die Testpersonen der älteren Generation
gaben an, dass sie ein Training lieber
gerne an einem angenehmen und vertrauten
Ort, wie ihrem eigenen Zuhause,
absolvieren möchten. Sie wären dadurch
zum Beispiel keinen ungünstigen Witterungsverhältnissen
ausgesetzt.
Gesundheitliche Herausforderungen
programmiertechnisch gemeistert
Bei der Entwicklung von VR-Applikationen
gibt es nicht nur Herausforderungen
beim Designen der Mechaniken,
sondern auch gesundheitliche Themen,
die es zu beachten gibt. Im Projekt „New
Reality“ spielte zum Beispiel Kinetose,
besser bekannt als Reise- oder Bewegungskrankheit,
eine Rolle. Betroffene
haben dabei mit körperlichen Reaktionen
wie Schwindel, Übelkeit etc. zu kämpfen,
die durch ungewohnte Bewegungen
etwa in einem Verkehrsmittel, aber auch
durch den Gebrauch einer VR-Brille hervorgerufen
werden können. Das Entwicklerteam
nahm daher starke Kurven
aus der Streckenführung und stattete
die virtuellen Fahrstrecken mit einer
sichtbaren Fahrlinie aus.
Die Trainierenden können sich auf diese
Linie konzentrieren und geben ihren
Augen dadurch „Halt“. Widersprüchliche
Reize – soll heißen: das Gehirn
nimmt eine Bewegung visuell wahr, das
Innenohr, das für die Registrierung körperlicher
Bewegungen zuständig ist,
aber nicht – werden reduziert bzw. vermieden.
Ergebnisse für Weiterentwicklungen
nutzen
Vor allem die medizinischen Ergebnisse/
Aspekte aus dem Projekt „New Reality“
können alle Beteiligten für zukünftige
Weiterentwicklungen nutzen. Es ist
geplant, die Trainingsmethode auf Patienten
mit unterschiedlichen Krankheitsbildern
– im Speziellen auf Demenzkranke
sowie adipöse Kinder und Jugendliche
– auszuweiten. VM