Die Geheimnisse ihres Erfolgs

NEW BUSINESS - NR. 9, NOVEMBER 2021
Seit 20 Jahren ist Österreichs Industrie dynamischer als der Euroraum­durchschnitt. © Adobe Stock/pict rider

NEW BUSINESS präsentiert das große Ranking der 280 umsatzstärksten Industrieunternehmen Österreichs und verrät, welche Strategien hinter herausragenden Entwicklungen stecken.

Sie sind die Zugpferde der heimischen Wirtschaft, genießen weltweit hohes Ansehen und übernehmen als fortschrittliche Arbeitgeber große Verantwortung für die Gesellschaft. Dies sind nur einige Gründe, weshalb die NEW BUSINESS Redaktion den stärksten Vertretern der österreichischen Industrie die vorliegende Ausgabe widmet. Auch in diesem Jahr haben wir wieder viel Zeit und Energie investiert, um Ihnen das Ranking der 280 umsatzstärksten Industrieunternehmen zu präsentieren.

Ab Seite 31 sind Sie herzlich eingeladen, in die Welt der Zahlen des Geschäftsjahres 2020 einzutauchen und sich über Platzierungen, Eigentümerstruktur, Mitarbeiterzahlen, das EBIT bzw. EBT und die Umsatzzahlen der heimischen Wirtschaftselite zu informieren. Sämtliche Daten des Rankings haben wir wieder in akribischer Sorgfalt persönlich bei den Unternehmen erfragt. In den Einzelfällen, wo uns keine Daten zur Verfügung gestellt wurden, konnten wir auf die Hilfe der Firma Creditreform vertrauen. Bei wenigen Ausnahmen ist es uns trotz aller Bemühungen leider nicht gelungen, umsatzrelevantes Zahlenmaterial zu erhalten. Diese haben wir mit dem Hinweis „k. A.“ wie im Vorjahr gereiht. Fehler können natürlich trotz aller Sorgfalt passieren, daher würden wir Sie, liebe Leserinnen und Leser, bitten, uns zu informieren, sollten Sie einen solchen bemerken.

Österreichs Industrie – nicht nur in der Pandemie eine Erfolgsgeschichte
Die gute Nachricht zuerst: Auch wenn das Coronajahr für ein ordentliches Erdbeben in der heimischen Industrie gesorgt hat, mit teilweisen Einbrüchen historischen Ausmaßes, gab es Dutzende Erfolgsmeldungen. Nicht wenige Unternehmen konnten auch 2020 erfolgreich abschneiden. Im Vergleich zu 2019 ist der Gesamtumsatz aller 280 Industrieunternehmen unseres Rankings zwar um knapp 10 Prozent gesunken, allerdings blieb die Zahl der Beschäftigten auf einem stabil hohen Niveau und konnte sogar leicht gesteigert werden. Insgesamt zeigt sich daher ein doch nicht so schreckliches Bild, wie viele befürchtet hatten.

„Österreichs Industrie startete schneller aus dem Pandemietief als die Industrie im Euroraumdurchschnitt und setzte damit die Erfolgsgeschichte der letzten zwanzig Jahre fort“, fasst der Chefökonom der UniCredit Bank Austria, Stefan Bruckbauer, das Ergebnis einer Analyse der UniCredit Bank-Austria-Ökonomen zusammen. „Österreichs Industrie steigerte die Produktion real vom Jahr 2000 bis zum Pandemiebeginn um rund 60 Prozent und ist damit deutlich dynamischer als der Euroraum insgesamt mit lediglich 10 Prozent, aber auch deutlich dynamischer als Deutschland mit einem Plus von rund 35 Prozent. Obwohl der große Erfolg des Industriestandorts Österreich in der Vergangenheit angesichts der derzeit starken Veränderungen im globalen Wirtschaftsgeschehen kein Ruhekissen sein kann, zeigt er doch die Stärken der heimischen Industrie in herausfordernden Zeiten.“

17 krisenfeste Erfolgsgeschichten
Die fortschreitende Erholung ist bei Weitem nicht nur den vielen staatlichen Hilfen zu verdanken, sondern beweist eindrucksvoll, dass selbst in Krisenzeiten auf die Manager der österreichischer Industrieunternehmen Verlass ist. Davon können Sie sich auf den folgenden Seiten überzeugen. Stellvertretend für die unzähligen Vorzeigeunternehmen der heimischen Industrie haben wir die Strategien hinter 17 krisenfesten Erfolgsgeschichten genauer betrachtet. (BO)


ams AG
Rang: 11
Umsatz 2020: 3.500 Mio. Euro (+86 %)

2020 war ein historisches Jahr für ams. Der erfolgreiche Abschluss des Übernahmeangebots für OSRAM am 1. Juli resultierte in einem Anteilsbesitz von 71 Prozent der OSRAM-Aktien und am Ende des Geschäftsjahres in einem Umsatzwachstum von 86 Prozent auf 3.500 Mio. Euro. Ungerechnet der konsolidierten OSRAM-Umsätze konnte zwar nur eine leichte Steigerung erzielt werden, aber basierend auf einem starken Consumer-Geschäft blickt ams dennoch auf das beste Jahr der Unternehmensgeschichte und Rekordwerte bei Umsatz und EBIT. Diese beeindruckende Entwicklung setzt sich auch im Jahr 2021 fort. „Wir sind sehr zufrieden mit unserer Geschäftsentwicklung im zweiten Quartal, unsere Kennzahlen liegen deutlich oberhalb der Mitte unserer Erwartungsspanne und wir haben erneut einen starken operativen Cashflow erzielt“, so ams-CEO Alexander Everke. „Die Nachfrage nach unseren Automobillösungen war weiterhin stark, daneben erreichten wir gute Ergebnisse in unserem Consumer-Geschäft. Die Schaffung von Synergien aus dem Zusammenschluss entwickelt sich nach nur einem vollen Quartal der operativen Kontrolle von OSRAM voll nach Plan und wir haben volle Zuversicht bezüglich unserer Synergie­ziele und Einsparungen. Das erfolgreiche Delisting-Angebot für OSRAM ist ein weiterer wichtiger Schritt in der Integration, zugleich unterstreicht der Abschluss der Veräußerung von Digital Systems Nordamerika im Juli unsere Zielstrebigkeit und unseren Elan bei der Schaffung des künftigen gestrafften Portfolios von ams OSRAM.“

Der CEO, dessen Vertrag vom Aufsichtsrat heuer um weitere drei Jahre verlängert wurde, sieht ams aber auch in diesem Jahr mit neuen Herausforderungen konfrontiert. „Mit Blick nach vorn werden die anhaltende Knappheit bei der Chipversorgung und Ungleichgewichte in den Lieferketten weiterhin unsere Möglichkeiten beschränken, die anhaltend starke Nachfrage, insbesondere im Automobilmarkt, vollständig zu bedienen. Wir erwarten, dass diese Ungleichgewichte bis in den späteren Teil der zweiten Jahreshälfte hineinreichen werden.“

ams.com


Infineon Technologies Austria AG 
Rang: 14
Umsatz 2020: 3.108,7 Mio. Euro (–0,2 %)

Die Infineon-Technologies-Austria-Gruppe konnte trotz der Herausforderungen durch Covid-19 und des daraus resultierenden schwierigen Marktumfelds im abgelaufenen Geschäftsjahr 2020 (Stichtag: 30. September 2020) ein solides Ergebnis erzielen. Die Österreich-Tochter des deutschen Halbleiterkonzerns erzielte einen Umsatz von 3.109 Mio. Euro. Der Vorjahreswert (Umsatz 2019: 3.114 Mio. Euro) konnte somit in diesem schwierigen Geschäftsjahr gehalten werden. Das Ergebnis vor Steuern betrug rund 196 Mio. Euro, ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr um rund 110 Mio. Euro oder 36 Prozent (Ergebnis vor Steuern 2019: 306 Mio. Euro). Das Minus im Ergebnis ist hauptsächlich auf die verringerte Auslastung in der Produktion zurückzuführen. Der Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr war einerseits vom Rückgang am Automobilmarkt, der vor allem in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres deutlich spürbar war, geprägt. Auf der anderen Seite wirkte sich die verstärkte Digitalisierung in einem erhöhten Mikroelektronikbedarf positiv aus. Im Geschäftsjahr 2020 wurden in Villach 8,45 Milliarden Chips produziert.

Der Bau der neuen, vollautomatisierten Chipfabrik für die Fertigung auf 300-Millimeter-Dünnwafern verlief trotz Covid-19 planmäßig und am 17. September 2021 konnte bereits eröffnet werden. Mit einem Investitionsvolumen von 1,6 Milliarden Euro setzt der Halbleiterkonzern damit eines der größten Investitionsprojekte in der Mikroelektronikbranche in Europa um. „­Infineon zeigt mit dieser Investition, dass es auch in der wettbewerbsintensiven Mikroelektronik möglich ist, attraktive Produktionsstätten in Europa zu errichten“, erklärt Sabine Herlitschka, Vorstandsvorsitzende der Infineon Technologies Austria AG. „Damit setzen wir neue Maßstäbe. Die Energiesparchips aus Villach werden wichtige Kernelemente für die Energiewende. Damit leisten wir einen relevanten Beitrag zum europäischen Green Deal und darüber hinaus. Wir sind ‚Ready for Mission Future‘.“

www.infineon.com


BLUM-Gruppe
Rang: 21
Umsatz 2020: 2.376,8 Mio. Euro (+25 %)

Der Vorarlberger Beschlägehersteller Blum beschloss das Wirtschaftsjahr 2020/21 mit einem Gruppenumsatz von 2.376,75 Mio. Euro und verzeichnet damit einen Umsatzanstieg von 470 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr. „Die eigenen vier Wände haben während der Krise überall auf der Welt an Bedeutung gewonnen. Gleichzeitig gab es eine Verschiebung des privaten Konsums – weg von klassischen Freizeitaktivitäten, hin zu Investitionen ins eigene Zuhause. Unter anderem auch in Küchen und Möbel“, erklärt Geschäftsführer Philipp Blum. Die Umsatzverteilung der Blum-Gruppe ist im Vergleich zum Vorjahr konstant geblieben. „Wir erwirtschaften nach wie vor den größten Teil unseres Umsatzes, nämlich 44 Prozent, in unserem Heimmarkt, der Europäischen Union“, informiert Philipp Blum. Die USA bleiben mit einem Anteil von 13 Prozent der größte Einzelmarkt, die anderen Märkte weltweit tragen 43 Prozent zum Gesamtumsatz bei.

Der massive Bedarf in der Küchen- und Möbelbranche sowie anderen Industrien führt seit Monaten zu einer enormen Verknappung bei Rohmaterialien wie Stahl. „Auch unsere Kunden müssen derzeit leider länger auf unsere Produkte warten“, informiert Martin Blum und ergänzt: „Nur durch die teilweise angepassten Lieferzeiten ist es uns möglich, die rapide gestiegene Nachfrage aus den Märkten zu bedienen.“ Der Stahlpreis hat sich nahezu verdoppelt, aber auch Kunststoff, Verpackungen, Zink oder Aluminium sind von massiven Preissteigerungen betroffen. Eine ähnliche Entwicklung zeigt sich im Transportwesen: Die gesamte internationale Lieferkette ist unter Druck, sowohl im Land- als auch im Seeverkehr wurden die Preise teilweise empfindlich erhöht. „Auch wenn die Situation aktuell sehr herausfordernd ist, sorgen unsere langjährigen Partnerschaften mit unseren Lieferanten zumindest für eine gewisse Stabilität“, ist Martin Blum überzeugt.

www.blum.com


Greiner AG
Rang: 26
Umsatz 2020: 1.930 Mio. Euro (+15 %)

Konzernweites Umsatzwachstum auf 1,93 Milliarden Euro, ein ambitioniertes Investitionsprogramm und ein Anstieg der Mitarbeiter. Die Greiner AG hat das Krisenjahr 2020 nicht nur selbst positiv überstanden, sondern auch einen essenziellen Beitrag zur Überwindung der Pandemie geleistet, wie etwa mit der raschen Entwicklung des VACUETTE-Stabilisierungsröhrchens von Greiner Bio-One oder des Visor von Greiner Assistec als wirksamer Schutz gegen Aerosole. „Während wir mit unserer Schaumstoffsparte als Zulieferer für die Flugindustrie Einbußen hinnehmen mussten, waren wir in unseren Bereichen Verpackung (Greiner Packaging) und Medizintechnik (Greiner Bio-One) sehr erfolgreich unterwegs. So konnten wir eben nicht nur die pandemiebedingten Verluste kompensieren, sondern das Geschäftsjahr 2020 über den Erwartungen abschließen“, erklärt CEO Axel Kühner, den die Krise einiges gelehrt, ihn in seinem Tun aber auch bestärkt hat. „Wir haben gesehen, dass wir goldrichtig aufgestellt sind und dass Innovation und Diversifikation unser ganz großes Asset sind. So konnten wir uns sehr schnell auf die neue Situation einstellen, unsere Stärken fokussieren und bündeln – und das nicht nur für uns, sondern gesamtgesellschaftlich.“

2021 hat sich das Bild laut Kühner etwas geändert. Während man weniger durch die Pandemie belastet ist, machen dem Unternehmen in erster Linie gestiegene Rohstoffpreise ganz massiv zu schaffen. Dennoch sieht der CEO Potenziale für weiteres Wachstum. „Das betrifft beispielsweise unsere Schaumstoffsparte, die nach der Übernahme der Eurofoam unter dem starken Dach NEVEON als weltweit führende integrierte Schaumstoffgruppe firmiert. Als Partner wichtiger Biotechnologieunternehmen, wie etwa Biontech Pfizer, sind wir als Greiner Bio-One natürlich auch in der Post-Pandemie-Ära stark gefordert, ganz zu schweigen von unserer Verpackungssparte Greiner Packaging, die aus der Krise, vor allem im Food-Bereich, massiv gestärkt herausgekommen ist. Hier sehen wir vor allem in Nordamerika weiter enormes Wachstums­potenzial.“

www.greiner.com


binderholz-Gruppe (Binder Beteiligungs AG)
Rang: 36
Umsatz 2020: 1.603 Mio. Euro (+16 %)

Trotz Corona konnte die binderholz-Gruppe 2020 unter Einhaltung sämtlicher Hygiene- und Sicherheitsstandards die Produktion an allen Standorten voll auslasten, und so den Mitarbeiterstand nicht nur halten, sondern sogar ausbauen. Und am 21. August 2020 wurde ein neuer Meilenstein der Firmengeschichte gesetzt. Im Rahmen einer virtuellen Auktion setzte sich das Tiroler Familienunternehmen gegen Mercer Inc. und Mayr Melnhof Holz durch und erwarb sämtliche Assets der Klausner Lumber One LLC mit Sitz in Live Oak, Suwannee County, Florida. Damit wird binderholz erstmals außerhalb Europas produzieren. Der Standort im Zentrum von Florida liegt in einem der besten Wuchsgebiete für die in den USA stark nachgefragte Holzart „Southern Yellow Pine“. Dadurch ist eine hohe Rundholzverfügbarkeit bei einem in den letzten Jahren äußerst stabilen Preisniveau gegeben. Zudem zählt der Osten der USA zu den bevölkerungsreichsten Gebieten in den Staaten, sodass auch absatzseitig die entsprechende Nachfrage vorhanden ist. Reinhard Binder, CEO von binderholz, erläutert die strategischen Beweggründe wie folgt: „Wir sehen den amerikanischen Massivholzmarkt als strategischen Ziel- und Wachstumsmarkt für die binderholz-Gruppe. Die USA sind der mit Abstand größte Holzverbraucher der Welt – bei einem steigenden Bedarf. Nach Gründung der Binderholz Timber Inc., Atlanta, USA, 2019 und einem konsequenten und erfolgreichen Marktaufbau werden die USA 2020 mit über 450.000 m³ gehobelten Produkten und einem Umsatz von rund 170 Mio. Euro zu einem der wichtigsten Absatzmärkte für binderholz. Der Kauf einer eigenen Produktionsstätte auf dem mit Abstand größten Weltmarkt für Massivholz war daher der nächste logische Schritt.“ 

Zur konsequenten Fortsetzung der langfristigen Expansions- und Wachstumsstrategie beabsichtigt die binderholz-Gruppe nun auch die Übernahme der BSW Timber Ltd., des größten Forst- und Sägewerksunternehmens in Großbritannien. Mit dem Haupteigentümer Endless LLP wurde bereits eine Einigung über die Anteilsübernahme erzielt. Diese soll, vorbehaltlich der Zustimmung der österreichischen Bundeswettbewerbsbehörde und der britischen Financial Conduct Authority, noch in diesem Jahr abgeschlossen werden.

www.binderholz.com


Energie Steiermark AG
Rang: 38
Umsatz 2020: 1.584,9 Mio. Euro (+15 %)

Die Energie Steiermark kann das von der weltweiten Covid-19-Pandemie geprägte Jahr 2020 wirtschaftlich solide abschließen: Der Umsatz wuchs – vor allem durch höhere Trading-Mengen – im Jahr 2020 von 1,37 Milliarden Euro auf 1,58 Milliarden Euro (+15,4 Prozent). Der Operative Gewinn (EBIT) ging aufgrund der Lockdowns und der damit verbundenen geringeren Deckungsbeiträge sowie Einmaleffekte deutlich zurück und beträgt 73,5 Mio. Euro (2019: 123 Mio. Euro). Die Bilanzsumme blieb stabil auf 3,06 Milliarden Euro. Der weiß-grüne Dienstleistungskonzern – zuletzt zum „Besten Arbeitgeber der Branche in ganz Österreich“ gekürt – hat sein Team auf 1.882 Mitarbeiter aufgestockt (2019: 1.854), Investitionen in Höhe von 144 Mio. Euro am Standort umgesetzt und war damit im Krisenjahr einer der wichtigsten Impulsgeber für den heimischen Arbeitsmarkt.

„Der überwiegende Teil unserer Aufträge ging an regionale Firmen, wir haben damit eine zentrale Rolle als Job-Motor im Süden Österreichs“, so Vorstandssprecher Christian Purrer. „Unser Team hat in den vergangenen Monaten eine Schlüsselrolle bei der Sicherung der kritischen Infrastruktur eingenommen und die Krisen-Situationen erfolgreich gemanagt. Starke regionale Präsenz und eine überdurchschnittliche Digitalisierungs-Performance haben Wirkung gezeigt.“ Vorstandsdirektor Martin Graf ergänzt: „Wir sehen unser Unternehmen als zentralen Motor beim wirtschaftlichen Neustart: Für den Ausbau Erneuerbarer Energie in der Steiermark in den kommenden fünf Jahren haben wir Projekte mit einem Investitionsvolumen von 1,2 Mrd. Euro eingeplant. Gleichzeitig mit diesem Signal der Stärke haben wir in Kooperation mit der Caritas einen Fonds für von Energie-Armut betroffene Kund:innen eingerichtet.“ 2021 feierte die Energie Steiermark übrigens ihr 100-jähriges Jubiläum.

www.e-steiermark.com


Boehringer Ingelheim RCV GmbH & Co KG
Rang: 42
Umsatz 2020: 1.478,8 Mio. Euro (+2 %)

Im Jahr 2020 hat Boehringer Ingelheim umfangreiche Maßnahmen ergriffen, um die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf Mitarbeitende, Patienten und die Gesellschaft zu minimieren und das Wohlbefinden und die Gesundheit der Mitarbeitenden zu schützen und konnte auch das Geschäftsjahr mit einem Umsatzwachstum abschließen. Dieser positive Trend setzt sich auch in der ersten Jahreshälfte 2021 fort. In den ersten sechs Monaten erzielte das Unternehmen Umsatzerlöse von 9,8 Mrd. Euro, eine Steigerung um 5,8 Prozent (gegenüber dem Vorjahr und währungsbereinigt). Alle drei Geschäftsbereiche (Humanpharma, Tiergesundheit, Biopharmazeutische Auftragsproduktion) trugen zu diesem Umsatzwachstum bei. Um die weiterhin hohe Nachfrage in der Biopharmazeutischen Auftragsproduktion zu decken, wurden auch die Kapazitäten erweitert.

Am 6. Oktober 2021 eröffnete Boehringer Ingelheim ein neues Produktionsgebäude in Wien-Meidling und schloss damit die größte Einzelinvestition in der Unternehmensgeschichte erfolgreich ab. Schon bisher wurden am Standort Wien biopharmazeutische Arzneimittel mithilfe von Mikroorganismen wie Bakterien oder Hefen hergestellt. In dem neuen Produktionsgebäude, dem sogenannten LSCC (Large Scale Cell Culture) werden hingegen Zellkulturen für die Herstellung verwendet. Das ermöglicht nicht nur deutlich höhere Produktionsmengen, sondern auch die Herstellung komplexerer Wirkstoffe. Philipp von Lattorff, Generaldirektor des Boehringer Ingelheim RCV, freut sich über diesen Meilenstein der Unternehmensgeschichte: „Boehringer Ingelheim ist seit 1948 in Wien präsent und baut seit damals den Standort kontinuierlich aus. Der jetzige Ausbau hat jedoch eine andere Dimension. Mit den neuen Kapazitäten können wir Millionen Menschen weltweit mit modernen Arzneimitteln versorgen. Wir stärken damit auch den Pharmastandort Europa.“

www.boehringer-ingelheim.at


AT&S Austria Technologie & Systemtechnik AG
Rang: 50
Umsatz 2020: 1.188,2 Mio. Euro (+19 %)

AT&S hat ein herausforderndes Jahr mit einer beeindruckenden Performance abgeschlossen und bei Umsatz und Ergebnis eine Steigerung im zweistelligen Bereich erreicht. „Damit haben wir erneut unser resilientes Geschäftsmodell unter Beweis gestellt. Wir wachsen – mit einer hohen Profitabilität – stärker als der Markt. Und wir haben in der Vergangenheit die Voraussetzungen geschaffen, schnell reagieren zu können, und gleichzeitig konsequent an der Fortsetzung der Wachstumsstrategie zu arbeiten. Auf dem Weg zu unseren Zielen sind wir voll auf Kurs“, so CEO Andreas Gerstenmayer. Der Konzernumsatz lag mit 1.188,2 Mio. Euro (VJ: 1.000,6 Mio. Euro) und einer Steigerung von 19 Prozent auf Rekordniveau. Der anhaltende Nachfrageboom im Mikroelektronik-Bereich und immer neue Anforderungen an die Leistungsfähigkeit elektronischer Systeme haben bei AT&S im Oktober 2021 zur Entscheidung geführt, einen noch stärkeren Fokus auf Forschung und Entwicklung zu richten. Daher investiert das Unternehmen am Standort Leoben-Hinterberg in ein neues R&D-Center für Substrat- und Packaging-Lösungen für die globale Halbleiterindustrie. Zusätzlich erfolgt ein weiteres Technologie-Upgrade bei Produktionsanlagen. Insgesamt sind Investitionen in der Höhe von 500 Mio. Euro bis zum Jahr 2025 geplant. 

„Leoben ist der zentrale Dreh- und Angelpunkt von AT&S. Von hier aus ist das Unternehmen zum Weltkonzern aufgestiegen und gehört heute zu den bedeutendsten Playern im Bereich von High-End-Leiterplatten und IC-Substraten“, sagt AT&S-Aufsichtsratsvorsitzender Hannes Androsch. „Wir investieren zwar viel im Ausland und haben erst kürzlich unseren neuen Standort in Kulim/Malaysia angekündigt. Die Produktions­standorte in Asien und die Investitionen zu ihrer Erweiterung haben aber unsere österreichischen Standorte und ihre Mitarbeiter:innen abgesichert und führen dazu, dass der Standort in Leoben ausgebaut wird und zusätzlich etwa 700 hochqualifizierte Arbeitsplätze geschaffen werden.“ Diese Vorhaben korrespondieren mit dem European Chip Act, der von der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen Mitte September angekündigt wurde. Ziel ist es, gemeinsam ein hochmodernes europäisches Chip-Ökosystem zu schaffen, um die europäische Beschaffungssicherheit zu gewährleisten und neue Märkte für bahnbrechende europäische Technologien zu erschließen.

ats.net


Rosenbauer International AG
Rang: 57
Umsatz 2020: 1.044,2 Mio. Euro (+7 %)

Die globale Feuerwehrbranche hat sich 2020 in einem rückläufigen konjunkturellen Umfeld behauptet und sich auch in den ersten sechs Monaten 2021 weiter stabil entwickelt. Vor diesem Hintergrund konnte Rosenbauer sein Geschäftsvolumen abermals ausweiten. Insbesondere der Mittlere Osten, Zentral- und Osteuropa sowie Nordamerika verzeichneten höhere Auslieferungen als im Jahr davor. Das Asien-Geschäft war hingegen wegen der Covid-19-Pandemie und des Stillstands am größten Einzelmarkt China stark rückläufig. Auf den Märkten in Südamerika und Afrika herrschte ebenfalls Zurückhaltung. Der Auftragseingang präsentierte sich 2020 sehr dynamisch und schloss mit 1.007,7 Mio. Euro auf dem Niveau des Vorjahres. Ein besonderes Highlight waren die weltweiten Bestellungen für den RT (Revolutionary Technology), das erste Löschfahrzeug mit Elektroantrieb von Rosenbauer. Den Anfang machte die Berliner Feuerwehr bereits im Jahr 2019, im Berichtsjahr folgten das Los Angeles Fire Department, die Brandweer Amsterdam, die Dubai Civil Defence, die ACT (Australian Capital Territory) Emergency Services Agency und eine Reihe weiterer namhafter Kunden.

„Der Rosenbauer-Konzern ist bisher gut durch die Krise gekommen und hat sogar ein Rekordjahr bei Umsatz und Ergebnis erzielen können“, freut sich CEO Dieter Siegel. „Das ist vor allem einem rigiden Gesundheitsmanagement zu verdanken. Frühe Reiseverbote, vorgezogene Betriebsferien im April 2020, Kurzarbeit zum Schutz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, umfassende Sicherheitsmaßnahmen am Arbeitsplatz sowie ein permanenter Krisenstab haben zu einer weitgehend störungsfreien Fertigung während des Jahres beigetragen.“ Ein zweiter Grund liege in der Branche, in der überwiegend durch die öffentliche Hand beschafft wird. So kam es nachfrageseitig zwar zu Verzögerungen, aber zu keinen Stornos. „Die breite Diversifikation des Rosenbauer-Konzerns nach Märkten und Produkten hat uns geholfen, Schwächen in einzelnen Segmenten an anderer Stelle zu kompensieren. Dabei hat sich unsere Marktstärke vor allem in den Hauptmärkten USA, Deutschland und Österreich gezeigt, wo 2020 trotz Krise hervorragende Auftragseingänge verzeichnet werden konnten“, so Siegel.

www.rosenbauer.com


Semperit AG Holding
Rang: 64
Umsatz 2020: 927,6 Mio. Euro (+10 %)

Der im Geschäftsjahr 2020 erzielte Umsatzanstieg von 10,4 Prozent auf 927,6 Mio. Euro markiert das beste Jahr der Geschichte des Semperit-Konzerns seit dem Jahrtausendwechsel. Das Umsatzplus von 53,1 Prozent im Sektor Medizin wurde maßgeblich durch die außergewöhnlich hohe Nachfrage im Verbund mit einem signifikanten Preisanstieg bei medizinischen Schutzhandschuhen infolge der Coronapandemie ausgelöst. Möglich wurde dieser Erfolg jedoch nur durch die langwierigen und intensiven Restrukturierungsbemühungen der vergangenen Jahre, die erst eine höhere Kapazitätsauslastung bei gestiegenen Produktionsmengen ermöglichten. „Die pandemiebedingte Sonderkonjunktur im Geschäft mit medizinischen Schutzhandschuhen hat uns zweifelsohne den Rücken gestärkt und zu einer außergewöhnlich hohen Gesamtkapitalrentabilität geführt. Dennoch haben wir unsere Basisprofitabilität auch abseits dieses spezifischen Effektes deutlich gesteigert“, so Martin Füllenbach, (damals noch) CEO der Semperit AG Holding. „Historische Rekordwerte bei Umsatz, EBIDA, EBIT und Free Cashflow belegen nicht nur, dass unsere Restrukturierungs- und Transformationsmaßnahmen umfassend gegriffen haben, sondern auch, dass der Konzern nunmehr in profitabler Weise zukunftssicher aufgestellt ist. Der Start unseres Kostensenkungsprogramms, das bereits erkennbar positive Auswirkungen zeigt, geht einher mit einem umfassenden Strategieprojekt, um eine bestmögliche Ausgangsbasis für die kommenden Jahre zu gestalten.“ 

Während Semperit mit einem Anstieg von 57,7 Prozent auf 660,8 Mio. Euro Gruppenumsatz auch im ersten Halbjahr 2021 ein weiteres Rekordergebnis erzielen konnte, hat Martin Füllenbach sein Mandat als CEO im September vorzeitig niedergelegt, um sich einer neuen beruflichen Herausforderung zu stellen. „Ich blicke auf eine ebenso spannende wie fordernde Zeit in einem großartigen österreichischen Traditionsunternehmen zurück, das einen gewaltigen Wandel vollzogen hat und heute gesund und profitabel dasteht.“

www.semperitgroup.com


TGW Logistics Group GmbH
Rang: 74
Umsatz 2020: 835,8 Mio. Euro (+16 %)

Die TGW Logistics Group mit Sitz in Marchtrenk hat das Wirtschaftsjahr 2019/2020 (1. Juli 2019 bis 30. Juni 2020) erfolgreich abgeschlossen. Der Umsatz des international tätigen Intralogistik-Spezialisten wuchs von 719 auf 835,8 Mio. Euro. Damit kann sich das Unternehmen über einen neuen Rekordwert in seiner 50-jährigen Geschichte freuen. Auch die Zahl der Mitarbeiter wuchs stark – und zwar um mehr als 250 auf 3.667. Der Wachstumskurs der letzten Jahre wird damit nachhaltig fortgesetzt. Im Wirtschaftsjahr 2019/20 verbuchte TGW Auftragseingänge mit einem Gesamtvolumen von 822 Mio. Euro – in Europa, den USA und China. Harald Schröpf, CEO der TGW Logistics Group, unterstreicht: „Viele Unternehmen haben TGW im abgeschlossenen Geschäftsjahr mit dem Automatisieren ihrer Intralogistik beauftragt: von Urban Outfitters über Zalando bis zum österreichischen Fashionhändler Personalshop. Unseren Umsatz konnten wir im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 16 Prozent auf 835,8 Mio. Euro steigern – ein neuer Rekordwert in unserer Firmengeschichte.“

Das laufende Geschäftsjahr läuft nicht minder erfolgreich. Bereits im März 2021 konnte der größte Auftrag der Unternehmensgeschichte an Land gezogen werden. Bis 2023 wird TGW ein Distributionszentrum in Kansas City, USA, für Urban Outfitters errichten. Nach einem Fulfillment Center in Großbritannien handelt es sich dabei bereits um den zweiten Auftrag von Urban Outfitters innerhalb weniger Monate. „Der Auftrag ist ein weiterer Meilenstein in der Zusammenarbeit von Urban Outfitters und TGW“, betont Harald Schröpf. „Solche Großprojekte möchten alle. Umso mehr freuen wir uns, dass wir Urban Outfitters mit unserer intelligenten, hochautomatisierten Lösung überzeugen konnten. Das ist ein weiterer wichtiger Wachstumsschritt für die TGW-Gruppe in Nordamerika.“ In den kommenden Monaten schafft das Technologieunternehmen 850 neue Arbeitsplätze – davon mehr als die Hälfte in Ober­österreich.

www.tgw-group.com


Pöttinger Landtechnik GmbH
Rang: 123
Umsatz 2020: 405 Mio. Euro (+11 %)

Auch das österreichische Familienunternehmen Pöttinger hat ein weiteres Erfolgskapitel aufgeschlagen. Im Geschäftsjahr 2020/2021 erzielte der Spezialist für Grünlandbewirtschaftung und Ackerbau mit 405 Mio. Euro abermals den höchsten Umsatz in der 150-jährigen Firmengeschichte und überschritt damit erstmals die 400-Mio.-Euro-Marke. Mit einer Steigerung von 11 Prozent gegenüber dem Vorjahr setzt sich der Wachstumskurs weiter fort. Bei 88 Prozent Exportquote ist der Internationalisierungsgrad des Landtechnikherstellers auf gleich hohem Niveau geblieben. Mit 69 Prozent Anteil am Maschinenumsatz sind die Grünlandgeräte der Hauptumsatzträger. Der Bereich Ackerbau mit Bodenbearbeitung und Sätechnik erzielte einen Anteil von 31 Prozent vom gesamten Maschinenverkauf. Auch der Geschäftsbereich „Original-Ersatzteile“ verzeichnete ein Plus von rund 8 Prozent. Vor allem die Leistungsfähigkeit des Ersatzteil-Logistikcenters und des Services in der kritischen Zeit der Pandemie hat hier einen großen Beitrag geleistet. Pöttinger hat in seiner langen Erfolgsgeschichte viele Höhen und Tiefen erlebt und ist immer gestärkt daraus hervorgegangen.

„Selbst im schwierigen Geschäftsjahr 2020/2021, einem Jahr mit vielen Veränderungen, haben wir unsere Anpassungsfähigkeit, unser Engagement und unsere Standfestigkeit unter Beweis gestellt. Es ist uns sogar gelungen, das Jubiläumsjahr mit einem Umsatzrekord zu krönen“, berichtet der Sprecher der Geschäftsführung, Gregor Dietachmayr. „Als Innovationsschmiede mit einem starken Team an hoch motivierten Mitarbeiter:innen, einem sehr gut ausgebauten Vertriebspartner-Netz und mit Blick in die Zukunft und auf die Bedürfnisse des Marktes (Digitalisierung, Sensorik usw.) sind wir bestens gerüstet für die kommenden Herausforderungen.“

www.poettinger.at


STIWA Group
Rang: 156
Umsatz 2020: 300 Mio. Euro (+16 %)

Der oberösterreichische Automationsspezialist STIWA mit Sitz in Attnang-Puchheim hat im Jahr 2020 einen Transformationsprozess auf mehreren Ebenen vollzogen. In allen Geschäftsbereichen wurde mit Hochdruck an strategischen sowie operativen Weiterentwicklungen gearbeitet: Die Automation – und damit das Kerngeschäft der STIWA Group – soll künftig durch eine Erweiterung des Produktportfolios noch breiter aufgestellt werden. In der STIWA Advanced Products wurde bereits erfolgreich eine Neupositionierung vorgenommen, die sich auf neue Technologien und Produkte fokussiert. Ebenso wird in der dritten Säule, der Software, die Außenwirkung geschärft. „Die Veränderungen am Markt sind für alle Unternehmen deutlich spürbar. Wir begegnen diesem Wandel mit stetiger Innovation und sind dabei überzeugt, dass wir mit diesen Weichenstellungen die gesteckten Wachstumsziele erreichen werden“, sagt STIWA-Holding-Geschäftsführer Peter Sticht. Erst 2019 wurden mit dem Neubau des Bürogebäudes und der Montagehalle in Attnang-Puchheim sowie dem Ausbau der Kapazitäten in Gampern wichtige Schritte gesetzt, um für die Anforderungen der Zukunft gerüstet zu sein.

Dieser Wachstumskurs bestätigt sich nun auch 2021 nach der Coronakrise. Besonders im Bereich der Hochleistungsautomation geht die Kurve aktuell steil nach oben: „Wir sind wirtschaftlich gut durch die Pandemie gekommen. Inzwischen erholt sich der Markt und unsere Automationslösungen werden wieder sehr stark nachgefragt. In den vergangenen Monaten erlebten wir sogar einen massiv steigenden Auftragseingang, vor allem unserer Stammkunden“, so Michael Fuchshuber, Geschäftsführer der STIWA Automation GmbH. „Wir kombinieren seit Jahrzehnten höchstes Automations-Know-how mit durchgängiger Softwarevernetzung und setzen damit Standards für die gesamte Automatisierungswelt. Das sichert uns auch für die Zukunft eine Vorreiterrolle am globalen Markt.“ 

www.stiwa.com


Miele Gesellschaft m.b.H.
Rang: 169
Umsatz 2020: 271 Mio. Euro (+8 %)

Die Nachfrage nach Hausgeräten war 2020 in Österreich wie in vielen internationalen Märkten sehr hoch. „Das Geschäft hat sich nach den ersten coronabedingten Einbrüchen viel schneller und kräftiger wieder erholt, als dies zunächst erwartet werden konnte, was die Branche auch in den Lieferketten sehr gefordert hat“, erinnert sich auch Miele-Österreich-Geschäftsführerin Sandra Kolleth. „Die Menschen investierten verstärkt in ihr Zuhause, und hier in qualitativ hochwertige und nachhaltige Produkte. Dabei war die Nachfrage nach und die Begehrlichkeit von Miele-Produkten besonders hoch, denn wer Miele kauft, kauft Qualität und handelt nachhaltig. Dies gewährleisten unter anderem konsequent ressourcenschonende Produktionsmethoden und Produkte, die auch beim Verbrauch von Strom, Wasser und Waschmitteln Maßstäbe setzen, wie viele unabhängige Konsumententests beweisen.“

Dies belegen auch die Zahlen des vergangenen Geschäftsjahres. Die Miele Vertriebs- und Servicegesellschaft in Österreich steigerte den Umsatz insgesamt um 9,6 Prozent auf 239,3 Mio. Euro. Das Werk in Bürmoos bei Salzburg beendete das Geschäftsjahr 2020 mit leichtem Rückgang von 2 Prozent mit einem Umsatz von 31,8 Mio. Euro. Gesamt konnte Miele Österreich den Umsatz um über 8 Prozent auf 271 Mio. Euro steigern. Positiv hat sich vor allem das Hausgerätesegment bei Miele Österreich entwickelt und ist um mehr als 10 Prozent gewachsen. Auch bei Zubehör- und Verbrauchsgütern kam es durch das verstärkte Hygienebedürfnis in der Pandemie zu Steigerungen. Das Geschäft mit den Professional-Produkten für Hotellerie und Gastronomie war von der Schließung der Betriebe im Lockdown betroffen. Der Rückgang in diesem Bereich wurde jedoch durch den Zuwachs am Medizinsektor sowie bei Alten- und Pflegeheimen abgefedert. Miele Professional konnte das Geschäftsjahr 2020 insgesamt mit einem nur leichten Rückgang beenden. 

www.miele.at


Banner GmbH
Rang: 170
Umsatz 2020: 270 Mio. Euro (+2 %)

Der Umbruch der gesamten Automobilbranche führt beim Starterbatterieproduzenten aus Leonding zu einer strategischen Neuaufstellung. Trotz eines herausfordernden Geschäftsjahrs erzielt Banner ein kleines Umsatzplus (2 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr. Mit 270 Mio. Euro Umsatz, 4,1 Mio. verkauften Starterbatterien und einem zusätzlichen Standort in Thalheim bei Wels richtet sich das Unternehmen mit der Agenda 2030 für die Zukunft neu aus. Ende 2020 erhielt Banner einen Großauftrag in Nordamerika mit einem Gesamtvolumen von rund 60 Mio. Euro. In den nächsten Jahren werden insgesamt rund 1,5 Mio. Blei-Säure-Batterien in die Vereinigten Staaten und nach Kanada geliefert.

„Dieser Großauftrag trägt wesentlich zur Sicherung von Arbeitsplätzen in Österreich bei. Die neue Absatzregion Nordamerika führt zu einer noch besseren Risikostreuung“, sagt Andreas Bawart, kaufmännischer Geschäftsführer von Banner. Er sieht durch die weitreichenden Veränderungen der Automobilbranche ein klares Zukunftsszenario: „Der Einzug der Elektromobilität in die Automobilbranche ist unaufhaltsam. Ob sich diese tatsächlich durchsetzt, wird sich erst in einigen Jahren zeigen.“ Tatsache ist, dass herkömmliche Blei-Säure-Batterien mit derzeit rund 90 Prozent den Löwenanteil am weltweiten Batteriemarkt einnehmen. Auch künftig wird eine 12-Volt-Blei-Batterie für die Versorgung des Bordnetzes im Elektrofahrzeug erforderlich sein. Branchenschätzungen gehen von jährlichen Zuwachsraten in Höhe von zwei bis drei Prozent aus. „Daher setzen wir konsequent auf diese Entwicklung und arbeiten bereits intensiv an der nächsten Generation der traditionellen Starterbatterien. Wir investieren jährlich rund 10 Mio. Euro in Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten. Unser primäres Ziel ist und bleibt jedoch eine nachhaltige, wirtschaftlich gesunde Unternehmensausrichtung.“

www.bannerbatterien.com


Starlinger & Co. GmbH
Rang: 174
Umsatz 2020: 263,209 Mio. Euro (+7 %)

Das vergangene Jahr hat die Bedeutung des Weltmarktführers Starlinger einmal mehr unter Beweis gestellt. Der Wiener Maschinenbauer konnte seinen Umsatz um mehr als 7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr steigern. Aufgrund der hohen Nachfrage nach Kunststoffrecy­clinganlagen wurden die Produktionskapazitäten in diesem Bereich sogar ausgebaut. Seit Ende August 2020 fertigt Starlinger am neuen Standort in Schwerin, Deutschland, Anlagen der Baureihe recoSTAR PET. „In den letzten zwei Jahren verzeichnete unsere Sparte Starlinger recycling technology eine starke Nachfrage an Recyclinganlagen. Dieser Bereich stellt mit einem Jahresumsatz von ca. 130 Mio. Euro ein wichtiges Standbein für die Zukunft der Firma Starlinger dar – ein Standbein, das wir weiter ausbauen wollen. Also haben wir uns entschlossen, die Produktionskapazitäten mit einem weiteren Werk zu vergrößern“, erklärt Angelika Huemer, CEO und Managing Partner der Starlinger & Co. GmbH.

Warum ausgerechnet ein Produktions­standort in Deutschland? „Wir mussten schnell handeln, um der Nachfrage gerecht zu werden. Da lag es nahe, auf bestehende Baulichkeiten zurückzugreifen, die wir rasch adaptieren konnten. Die Firma uni­ROTA Maplan Schwerin GmbH, ein assoziiertes Unternehmen der Starlinger-Firmengruppe, hatte ungenutzte Produktionshallen verfügbar. Diese wurden nun für die Fertigung unserer PET-Recyclinganlagen umgebaut“, so Huemer. Das für die technisch komplexe Montage erforderliche Fachpersonal konnte aus dem Raum Schwerin rekrutiert werden und wurde in Österreich eingeschult. Auf insgesamt 11.000 m² Nutzfläche werden nun die größten PET-Aufbereitungsanlagen gefertigt, die Starlinger recycling technology vertreibt – sie erreichen Ausstoßgrößen von bis zu 3,6 Tonnen pro Stunde. Die ersten beiden am Standort Schwerin gebauten Anlagen wurden bereits Ende 2020 ausgeliefert.

www.starlinger.com


ALSTOM Transport Austria (ehemals FWL Bombardier Transportation Austria GmbH)
Rang: 265
Umsatz 2020: 134,2 Mio. Euro (+32 %)

Die Anfang 2020 angekündigte Fusion des französischen Bahntechnik-Herstellers Alstom mit Bombardier Transportation ist seit Jänner 2021 offiziell abgeschlossen. Der erweiterte Konzern hat einen kombinierten Pro-forma-Umsatz von rund 15,7 Mrd. Euro und einen Auftragsbestand von insgesamt 71,1 Mrd. Euro. Er beschäftigt 75.000 Mitarbeiter in 70 Ländern weltweit. „Heute ist ein besonderer Tag für Alstom und den globalen Mobilitätssektor, denn durch die Übernahme von Bombardier Transportation entsteht ein neues weltweit führendes Unternehmen im Bereich der smarten und nachhaltigen Mobilität“, so Alstom-CEO Henri Poupart-Lafarge anlässlich der erfolgreichen Übernahme. Durch den Zusammenschluss beider Unternehmen mit ihren sich ergänzenden Kundenstämmen ist die neue Gruppe in allen Regionen gut aufgestellt. Während Alstom bereits einen festen Kundenstamm in Frankreich, Italien, Spanien, Indien, Südostasien, Nordafrika und Brasilien hat, führt der Zusammenschluss mit Bombardier Transportation zu einer stärkeren Kundennähe in strategischen Märkten wie Großbritannien, Deutschland, den nordischen Ländern, China und Nordamerika. Insbesondere in Europa und Nordamerika, die rund 75 Prozent des Gesamtmarktumfangs für OEM (Original Equipment Manufacturer) ausmachen, ist die Gruppe jetzt besonders stark vertreten.

Der österreichische Standort, der nun unter dem Namen ALSTOM Transport Austria firmiert, nimmt auch im erweiterten Konzern eine strategisch wichtige Rolle ein. Das Werk in Wien-Donaustadt beherbergt Kompetenzen im Bereich Services, in der Entwicklung von Antriebstechnik für Züge und gilt als Kompetenzzentrum sowohl für die Entwicklung als auch die Produktion von Straßen- und Stadtbahnen. Mit einer Exportquote von mehr als 80 Prozent liefert das Werk Fahrzeuge in die ganze Welt.

www.alstom.com