Jedes zehnte EPU ist nicht versichert.

NEW BUSINESS - NR. 2, März 2017
Viele Einzelunternehmer gehen zu sorglos mit ihrer eigenen Arbeitskraft um und übersehen dabei zahlreiche Gefahren. © Fotolia/Konstantin Yuganov

Zwei Drittel der heimischen Ein-Personen-Unternehmen sehen in Unfällen und Streitigkeiten die größten Risiken, nur ein Drittel der Kleinstunternehmer versichert seine eigene Arbeitskraft.

Etwa 290.000 Ein-Personen-Unternehmen und 160.000 Kleinstbetriebe gibt es in Österreich. „Bei den heimischen Kleinstunternehmen klafft eine große Lücke zwischen Risikowahrnehmung und Versicherungsdeckung. Bei Ein-Personen-Unternehmen ist diese Lücke besonders groß, hat doch jeder zehnte Unternehmer überhaupt keine Versicherung abgeschlossen“, kommentiert Dr. Johann Oswald, Vorstandsmitglied der Allianz-Gruppe in Österreich, die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage, die das Versicherungsverhalten von EPUs und Kleinstunternehmen unter die Lupe nimmt.

Unfall & Streitigkeiten mit Kunden am meisten gefürchtet
Bei der Frage, welche Risiken besonders gefürchtet sind, liegt der Verlust von Umsatz durch Krankheit oder Unfall (68 Prozent) auf Platz 1. Für zwei Drittel der befragten Unternehmer steht die Absicherung gegen Schadenersatzansprüche sowie rechtliche Unterstützung bei Streitigkeiten mit Kunden hoch im Kurs, knapp vor der Absicherung gegen Einbruch oder Diebstahl (64 Prozent). Nur jeder vierte Befragte fürchtet rechtliche Auseinandersetzungen mit Mitarbeitern.

Existenzbedrohende Risiken ­unzureichend abgesichert
Wirft man einen Blick auf die tatsächlich abgeschlossenen Versicherungen, so ist die Betriebshaftpflichtversicherung am meisten verbreitet. Sie wurde von 74 Prozent der Befragten abgeschlossen, 68 Prozent haben eine Feuerversicherung abgeschlossen, 66 Prozent eine Kfz-Versicherung für Firmenautos.
Eine große Lücke zwischen abgeschlossenen Versicherungen und Risiko­wahrnehmung klafft im Bereich der Absicherung von Krankheit bzw. Unfall: ­Während diese als Top-Risiko wahr­genommen werden, hat nur etwa ein Drittel der Befragten dieses Risiko versichert. „Besonders für ein Ein-Personen-Unternehmen ist der Ausfall der eigenen Arbeitskraft das größte Risiko. Hier besteht großer Aufholbedarf“, erklärt Oswald.

Versicherungsabschluss: Persönliches Beratungsgespräch gefragt
Wirft man einen Blick auf die Auswahlkriterien beim Kauf einer Versicherung, so nutzt fast jeder zweite Unternehmer Online-Kanäle zur Recherche von Versicherungsangeboten – vor dem Vertragsabschluss suchen jedoch neun von zehn Befragten den direkten persönlichen Kontakt zu einem Berater. „Auch im Zeitalter der Digitalisierung gilt: Persönliche Beratung ist und bleibt auch für Gewerbeversicherungskunden sehr wichtig“, so Oswald. Aufgrund der differenzierten Risikosituation bei Unternehmen ist individuelle Beratung ein Gebot der Stunde.
Die Allianz evaluiert bei Firmenkunden im Rahmen des Beratungsansatzes „Allianz Business Check“ die Situation des Unternehmers in Bezug auf Absicherung von Sachwerten, Vermögen, Person und Altersvorsorge. „Neben der Risikoberatung und der Prävention ist es auch wichtig, maßgeschneiderte Lösungsansätze für die Unternehmer zu entwickeln, damit auftretende Risiken nicht zum finanziellen Desaster für den jeweiligen Betrieb werden“, so Oswald abschließend. (VM)