Ab in die Cloud mit dem ERP

NEW BUSINESS Innovations - NR. 06, JULI/AUGUST 2018
Innovative ERP-Lösungen helfen schon heute dabei, Produktionslinien zu automatisieren, Lieferketten zu rationalisieren und intelligente Daten bereitzustellen. © Pexels

Im Mittelstand spielen ERP-Systeme oft eine wichtige Rolle, um im internationalen Wettbewerb zu bestehen. Doch eine eigene ERP-Landschaft erfordert auch einiges an Aufwand ...

... Doch eine eigene ERP-Landschaft erfordert auch einiges an Aufwand. Nicht so, wenn das System aus der Wolke kommt.

Die Digitalisierung sorgt dafür, dass Unternehmen verstärkt auf IT-Lösungen setzen, um konkurrenzfähig zu bleiben. Gerade im Mittelstand können Geschäftsprozesse auf Basis von IT deutlich effizienter gesteuert werden. Eine wichtige Rolle dabei spielt die Cloud. So setzt beispielsweise der Softwarekonzern Sage zunehmend auf Anwendungen, die ganz oder teilweise in der Cloud bereitgestellt werden, etwa Desktop-Software mit optionalen Cloud-Services.
Davon sollen vor allem Unternehmen, die ihre vorhandenen Anwendungen weiter voll ausschöpfen und gleichzeitig modernste Technik nutzen wollen, profitieren. Denn sie müssten dazu keine eigene Infrastruktur aufsetzen, wie der Anbieter betont. Die integrierte HR- und Personalabrechnungslösung „Sage HR Suite Plus“ lasse sich so beispielsweise um Personal­abrechnung als Service ergänzen. Und bei der kürzlich um ein optionales xRM-Modul erweiterten Lösung „Sage 100cloud“ könnten Kunden einen Webshop als Cloud-Service integrieren.
„Business Cloud Finanzen“ soll wiederum mittelständischen Unternehmen helfen, Finanzen und Geschäftsprozesse zu verwalten, „Business Cloud Enterprise Management“ effiziente Prozesse in Finanzen, Einkauf, Verkauf, Kundenservice, Lager, Fertigung und Berichtswesen unterstützen und „Business Cloud People“ den gesamten Mitarbeiterlebenszyklus abdecken.

Geschäftsabläufe effizienter gestalten
„Viele Entscheider kleiner und mittlerer Unternehmen wollen Geschäftsabläufe effizienter und flexibler gestalten“, erklärt Andreas Zipser, Vice President Sales Central Europe von Sage. Sie würden daher vertrauenswürdige Informationen und mittelstandsgerechte Lösungen suchen. Ziel von Sage sei es, den Verwaltungsaufwand für Unternehmen zu reduzieren.
Mit dem Ziel, die Zukunft von Enterprise Resource Planning (ERP) für Fertigungsunternehmen, Großhändler und Handelsunternehmen zu transformieren, stellte indes Epicor Software, ein Anbieter branchenspezifischer Unternehmenssoftware für Wachstum, seine Produktpläne für die nächste Generation von User-Interface-Technologien sowie Design- und Industrie-Cloud-Plattformen vor. Dies ermögliche es Kunden und Partnern, mit Epicor-Lösungen von Cloud, Internet of Things (IoT), Mobilität, vorausschauenden Analysen und anderen innovativen Technologien zu profitieren.

Neue Technologien für digitale Transformation
„Nach Ansicht von Analysten werden bis 2020 fast 80 Prozent der CTOs in führenden Unternehmen den Einsatz neuer Technologien fördern, um die digitale Transformation umzusetzen“, erläutert Himanshu Palsule, Chief Product and Technology Officer bei Epicor Software. „Unsere Produktstrategie nutzt die Stärken der branchenspezifischen Plattformen von Epicor, unterstützt durch eine moderne Service-Struktur und ergänzt durch plattformübergreifende Anwendungen, die eine digitale Transformation fördern und die hohen Anforderungen an Automatisierung, Analytik und Anwenderfreundlichkeit erfüllen.“
Die Produktpläne würden auf dem Ziel basieren, ein weltweites branchenorientiertes ERP in der Cloud bereitzustellen. Dazu gehöre, kundenorientierte, branchenspezifische Best-in-Class-Cloud-Lösungen zu unterstützen, den weltweiten ERP-Einsatz auszubauen, internationalen Kunden einfach zu implementierende Lösungen für immer komplexere Compliance- und Gesetzesanforderungen zur Verfügung zu stellen, ein Ökosystem von Lösungen bereitzustellen, das branchenspezifisch erweitert werden kann, sowie ein attraktives und konsistentes Modell für Benutzeroberflächen. Und dies alles in einer globalen Microsoft-„Azure“-Public-Cloud-Infrastruktur.
Innovative ERP-Lösungen, kombiniert mit den Entwicklungen von Industrie 4.0, würden bereits heute helfen, Produktionslinien zu automatisieren, Lieferketten zu rationalisieren und die intelligenten Daten bereitzustellen, die Hersteller und Großhändler für schnelle Reaktionen auf veränderte Kundenanforderungen benötigen. Gartner nennt die Vernetzung von Menschen, Geräten, Inhalten und Diensten das intelligente digitale Netz. Dies werde laut Palsule durch digitale Modelle, Geschäftsplattformen sowie ein umfangreiches, intelligentes Angebot an Services zur Unterstützung des digitalen Geschäfts möglich. „Dieser Wandel in den Geschäftsmodellen verändert die Art und Weise, wie Menschen die Technologien beurteilen, die sie heute nutzen – reine Erfassungssysteme werden nun zu Systemen des Engagements, der Intelligenz und der Entscheidungen“, erklärt Palsule. „Heute stellen wir eine echte Plattform für Innovationen vor, die einheitliche Shared Services bietet, die alles unterstützen – über entsprechende Layer, Design und gemeinsame Cloud-Nutzung –, basierend auf umfassender Branchenerfahrung und wiederverwendbaren Services, auf denen unsere Partner und Kunden aufbauen können.“

Hürden auf dem Weg zum digitalen Unternehmen
Der Geschäftssoftware-Anbieter godesys wiederum informierte im Rahmen der IT-Messe Cebit darüber, „womit sich Unternehmer im Moment beschäftigen, um ehrlich und umfassend zu beschreiben, welche Hürden auf dem Weg zum digitalen Unternehmen warten.“ Als vier zentrale Themenblöcke hat godesys hierbei Prozessexzellenz (BPM und Trends), mobiles Arbeiten, Omnichannel-Strukturen (Umsatzchancen durch Synergien, Customer Journeys und neue Kanäle) sowie Informationsmanagement (Profit aus Big Data ziehen) identifiziert. So liefere etwa die hauseigene Lösung „godesys ERP“ in diesem Zusammenhang „eine intuitive Benutzerführung für höchste Ergonomie-Ansprüche“, wie Godelef Kühl, Gründer und Vorstandsvorsitzender der godesys AG, betont. Hinzu komme ein modernes und attraktives Design – „als einziger Anbieter bietet godesys zudem eine ERP-Software mit integrierter Workflow-Prozessautomatisierung“. Die agile und flexible Software unterstütze Firmen, die digitale Transformation und ihre Herausforderungen zu meistern.
Das ERP diene Kühl zufolge im digitalen Wandel als „Single Point of Truth“, als zentraler Punkt der Datenpflege. Alle Geschäftsprozesse würden im ERP-Backend zusammengeführt und gemäß den zentral definierten Regeln abgearbeitet, Daten könnten zudem zusammengeführt und in einem System ausgewertet werden. „Alle in der Organisation, die auf Daten zugreifen – egal ob Mensch oder Applikation –, können sich so darauf verlassen, dass die erforderlichen Informationen korrekt, aktuell und verlässlich sind. Essenziell ist hierbei ein ERP, das flexibel und stets an neue Anforderungen anpassbar ist.“

Klarere Formen für einfache Entscheidungen
Mit der „Version 5.6 Release 4“ werde der Weg zur ganzheitlichen Gestaltung, Steuerung, Messung und Automatisierung digitaler Geschäftsprozesse konsequent ausgebaut. So vereinfache eine aufgeräumte Benutzeroberfläche das Arbeiten, etwa durch eine klarere Farbgebung und deutlichere Symbole. Das Release 4 soll noch in diesem Sommer erhältlich sein und werde Unternehmen dabei unterstützen, die digitale Transformation voranzutreiben. Zudem werde das neue Release die erste Version sein, welche die neue „Virtual Workspace“-Technologie unterstütze. Damit könne die ERP-Anwendung als Dual-Plattform-Lösung zur Verfügung gestellt werden. Anwender könnten frei entscheiden, ob die ERP-Installation als Windows-basierte App oder über einen beliebigen HTML5-Browser genutzt werde. Das ERP werde damit zur „Cross Browser, Cross Device Anwendung“, welche vom Desktop, mobil oder per Internet genutzt werden könne. Der Virtual Workspace liefere eine nahtlose, produktive Nutzererfahrung, ohne dass Browser-Plugins oder eine teure VDI-Lösung benötigt würden.
„Der digitale Wandel setzt eine immer schnellere, nahtlose Kommunikation zwischen Mitarbeitern, Partnern und Kunden voraus. Diesen Aspekt adressiert godesys ERP optimal“, unterstreicht Kühl. „Wir wollen Anwendern nicht nur die Werkzeuge an die Hand geben, mit denen sie aktuelle Herausforderungen meistern können. Es geht uns auch um entspannte und strategische Herangehensweisen, damit die Digitalisierung gelebt wird und ihr volles Potenzial entfalten kann.“ (TM)

www.sage.com
www.godesys.de
www.epicor.com