Aller guten Dinge sind drei

NEW BUSINESS Innovations - NR. 03, APRIL 2020
»Mittlerweile können wir viele unserer Komponenten in einem Netzwerk verbinden und zu einer digitalen ­Lösung für den Kunden erweitern. Wir sind daher ­Lösungs- sowie auch Komponenten-Anbieter.« © Phoenix Contact

Elektrifizierung, Digitalisierung und Automatisierung sind die drei Trend­themen, die Thomas Lutzky, Geschäftsführer von Phoenix Contact Österreich, für die ­nächsten Jahre sieht ...

... Wie das Unternehmen mit diesen Anforderungen umgeht, erzählt er im Gespräch.

Immer mehr Unternehmen sehen sich zunehmend als Lösungs- denn als Komponenten-Anbieter. Ist das bei Phoenix Contact auch so?

Wir sind mit 60.000 verschiedenen Produkten ein Komponentenhersteller. Viele dieser Komponenten werden smart oder internetfähig. Damit kommt auch eine gewisse Intelligenz in das System hinein. Mittlerweile können wir viele unserer Komponenten in einem Netzwerk verbinden und zu einer digitalen Lösung für den Kunden erweitern. Wir sind daher Lösungs- sowie auch Komponentenanbieter.

Wie sehen denn die Pläne und Visionen für die nächsten Jahre aus?
Wir sehen für die nächsten Jahre drei große Trendthemen. Erstens: das Thema Elektrifizierung. Es gibt Regionen der Welt, die noch nicht ausreichenden mit Strom versorgt sind. Manche Kontinente sind sehr gut versorgt, da geht es heute um die Energiewende. Der zweite Trend ist die Digitalisierung. Wir bieten zu unseren Produkten immer mehr Zusatznutzen durch digitale Services und Dienstleistungen. Und das dritte Thema ist weiterhin Automatisierung. Auch in diesem Bereich sind wir sehr engagiert und aktiv unterwegs. Ein wichtiger Baustein davon ist unsere PLCnext Technology.

Was ist PLCnext im Detail?
PLCnext Technology ist eine Technologieumgebung, bestehend aus einer offenen Steuerungsplattform, einer modularen Engineering-Software, einem App-Store und unserer Profi-Cloud. Sie ermöglicht die parallele Programmierung in herkömmlicher SPS-Programmierung mit Hochsprachen. Über den PLCnext Store ermöglichen wir es findigen Unternehmen, ihre Apps an bestehende PLCnext-User zum Kauf anzubieten. Diese erhalten somit auf einfachem Weg zusätzliche Funktionalitäten und Features.
Ergänzend gibt es die PLCnext-Community. Dort finden Erfahrungsaustausch und wechselseitige Hilfeleistung statt. Jeder User weltweit kann sich aktiv an dieser Community beteiligen und natürlich auch seinen Nutzen daraus ziehen.

Sie haben es schon angesprochen: ohne Digitalisierung geht es nicht mehr. Wie sehen Sie den Zugang ihrer Kunden zu diesem Thema?
Das ist bei unserer breiten Kundenstruktur natürlich sehr unterschiedlich. Unser Kundenspektrum in Österreich reicht vom internationalen Technologiekonzern bis zum einzelnen Erfinder, der von seiner Garage aus Entwicklung betreibt. Und entsprechend unterschiedlich werden Digitalisierungsangebote auch genutzt. Aber wir sehen schon, dass die Nutzung unserer digitalen Zusatzleistungen immer stärker wird.

5G ist in aller Munde. Auch im Mund von Phoenix Contact?
Ja, denn neben dem Thema Digitalisierung geht es auch immer um das Thema Kommunikation. Um die großen Datenmengen, die entstehen, zu steuern, sind neue Technologien wie Time Sensitive Networking (TSN), SPE/APL, 5G und auch OPC UA notwendig. Um diese zu entwickeln, sind wir als Phoenix Contact auch in allen wichtigen Standardisierungsgremien vertreten. (BS)

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