50 Jahre Let’s connect

NEW BUSINESS Innovations - NR. 03, April 2017
Josef Kranawetter: "Wir arbeiten eng mit dem Stammhaus zusammen und übersetzen unsere Gespräche mit Kunden in praktische und wettbewerbsfähige Produkte und Lösungen." © Weidmüller

Ob Automobilherstellung, Stromerzeugung oder Wasseraufbereitung – kaum eine Branche kommt heute ohne Elektronik und elektrische Verbindungstechnik aus. Ein Big Player auf diesem Gebiet ist Weidmüller.

Geschäftsführer Josef Kranawetter spricht im Interview über die neuen Herausforderungen der Digitalisierung.

Herr Kranawetter, Weidmüller blickt auf 50 Jahre Erfolgsgeschichte zurück. Sie sind seit 20 Jahren bei Weidmüller Österreich an vorderster Front dabei, seit 15 Jahren auch als Geschäftsführer. Wenn Sie sich an die Anfangsjahre erinnern: Welche Herausforderungen gab es damals, welche gibt es heute? Was hat sich verändert?
Vor 15 Jahren haben sich in den Unternehmen oft die Fachkräfte mit der Auswahl der Komponenten auseinander gesetzt. Es wurden Teams zusammengestellt, Bewertungen durchgeführt und Lösungen im Einvernehmen herbeigeführt. Das hat sich bewährt. Die Teams erwarten heute Vorschläge vom Hersteller, welche Lösungen eine Verbesserung bringen. Weidmüller ist dadurch in vielen Bereichen zu einem erfolgreichen Lösungsanbieter geworden.

Weidmüller hat sich zu einem weltweiten Player im Bereich industrielle Verbindungstechnik entwickelt und zählt heute rund 4.500 Mitarbeiter. Welche Rolle spielt dabei der Standort Österreich?
Österreich hat in einigen Lösungen eine mitgestaltende Rolle inne. Wir arbeiten eng mit dem Stammhaus zusammen und übersetzen unsere Gespräche mit Kunden in praktische und wettbewerbsfähige Produkte und Lösungen. Ich bin auch ein wenig stolz, manchmal die Regeln großzügig zu verstehen, um mit meinem Team Neuland zu erschließen.

Welche Dienstleistungen bieten Sie Ihren Kunden in Österreich an?
Wir stehen unseren Kunden natürlich für die gesamte Abwicklung der supply chain zur Verfügung. Das beinhaltet heute mehr den je Prozesse, Stammdaten und effiziente Logistik. Das Tagesgeschäft ist die Diskussion mit unseren Kunden, um bessere Lösungen für die Maschinen und Schaltanlagen zu finden. Es gibt hier viele sehr spannende Themen, die besonders im Schaltanlagenbau auch eine Frage der Wettbewerbsfähigkeit sind. Unsere Kunden müssen sich am Tor zum Osten behaupten. Da braucht es gute Partnerschaften.

Industrie 4.0, IoT, Mensch zu Maschine und Ähnliches sind Schlagworte der letzten Jahre, und doch scheint es noch ein langer Weg, bis alle Unternehmen damit umgehen können. Welche Themen sind in diesem Zusammenhang wichtig für Weidmüller und wie können Sie Unternehmen dabei helfen, „fit für die Zukunft“ zu werden?
Wir stellen die digitale Form der Industrial Connectivity in das Zentrum unserer Aktivitäten. Dazu gehört das Abgreifen der Signale an bestehenden Installationen, um diese dann per Netzwerk an eine Datenbank zu bringen. Aufbau und Sicherheit des Netzwerkes, die Diskussion um eine wirtschaftliche und praktische Umsetzung und Auswahl der Komponenten und die Fertigung von Teillösungen bieten wir unseren Kunden an.

In welchen Bereichen Ihrer Firma sehen Sie Wachstums­potenzial innerhalb der nächsten fünf Jahre?
Weidmüller ist der Erfinder der Klemme und kennt die Themen hier am besten. Diese Kompetenz bauen wir in der digitalen Form weiter aus. Konkret bedeutet das Interfacetechnik für Netzwerke und Steuerungen. Zum Beispiel ist unser remote IO eine bewährte Schnittstelle für MES-Software. Auch in diesen Geschäftsfeldern sehen wir unsere Zukunft.

Welche Neuerungen bzw. Erweiterungen Ihres Produktportfolios erwarten uns heuer oder 2018?
Analyse der Zustände wird zunehmend wichtiger. Rechtzeitig zu erkennen, ob ein Verschleiß einer Mechanik ansteht, ist die Grundlage für Anlagenverfügbarkeit. Hier sind Cloud-Services eine zukunftsweisende Lösung. Unsere webbasierten Softwaredienste ermöglichen die intelligente Informationsverarbeitung von quasi jedem beliebigen Punkt der Welt aus.

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