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Man spricht Zoll

NEW BUSINESS Export - NB EXPORT 2/2019
"Wir haben immer auf den Bedarf unserer Kunden reagiert" sagt prodata-Geschäftsführer Alexander Hanisch. © RNF

Schon bald begeht man beim Zollsoftware-­Profi prodata den 50er. Wir haben mit Geschäfts­führer Alexander Hanisch unter anderem über die Historie des Unternehmens gesprochen ...

... die über mehrere Dekaden eng mit der Entwicklung des Zolls in Österreich verknüpft ist. 

Das Unternehmen prodata Rechenzentrum- und Informationstechnologie GmbH hat für die IT-Branche ungewöhnlich lange und alte Wurzeln. Ihr Ursprung findet sich 1970, ungefähr zum gleichen Zeitpunkt, als Intel den ersten Mikroprozessor in Serie fertigte. Am 12. Juni ebendieses Jahres wurde die Pro Data Datenverarbeitungs- und Programmiergesellschaft m.b.H. gegründet. Rund 23 Jahre später fusionierte das Unternehmen mit der Combit Rechenzentrum Dipl. Ing. Heinz Fuchs Gesellschaft, und es entstand die heutige prodata mit ihrer umfassenden Expertise in Sachen Zollabwicklung. Aber auch das ist schon wieder beinahe 30 Jahre her.
Geschäftsführer Alexander Hanisch kennt seine Produkte genau. Schließlich hat er nicht wenige davon selbst mitent­wickelt. Denn wie auch sein Vorgänger, Unternehmensmitgründer Heinz Fuchs, hat er das Programmiererhandwerk gelernt und ausgeübt. Er weiß also nicht nur genau, wovon er in Sachen Zollsoftware spricht, sondern spricht trotzdem auch noch die Sprache seiner Kunden. Was kann man sich mehr wünschen?
Mit NEW BUSINESS hat der sympathische Unternehmenslenker ebenfalls gesprochen – über die Geschichte der Firma, die Produkte, die Herausforderungen von Markt und Kunden, aber auch über den Dauerbrenner Brexit.

Herr Hanisch, können Sie uns ein bisschen vom Werdegang der Firma prodata erzählen?
Wir feiern nächstes Jahr unser 50-Jahr-Jubiläum, ursprünglich wurde das Unternehmen 1970 gegründet. Die prodata in ihrer heutigen Form gibt es seit den 1990er-Jahren und kam aus der Datenverarbeitung für Industrieunternehmen. Also keine Softwareschmiede, wie wir es heute sind, sondern kundenspezifische Datenverarbeitung, wie sie damals üblich war. Es ist auch ein Rechenzentrum mit Großrechnern entstanden, es gab eigene Entwicklungen, zum Beispiel Finanzbuchhaltung. Schon in den 1980er-Jahren hat aber dann die Entwicklung in Richtung Zoll begonnen.

Basierte die Gründung der Firma auf einem bestehenden Anforderungsprofil der Kunden, oder stand dahinter die Idee, dass die Kunden das brauchen könnten?
Wir haben immer auf den Bedarf unserer Kunden reagiert. Herr Fuchs, einer unserer Gründer, hat bei seinen Kunden viele Zollabläufe konzipiert, die dann umgesetzt wurden. Wir haben also nicht direkt den Markt im Zoll-/Außenhandelsbereich beobachtet, sondern auf unsere Kunden gehört. Das war eher intuitiv, was sich heute gewandelt hat. In den 1980er-Jahren haben wir mit unseren Industriekunden in Sachen Zoll zusammengearbeitet, bis in den 1990er-Jahren unsere erste Standardlösung für Zoll entstanden ist. Damals ging es um viel Papier, man hat Druckprogramme geschrieben und Daten erfasst. Dann kamen periodische Meldungen dazu, einmal im Monat hat man Daten abgegeben. Für die Zollabwicklung in Österreich hatten wir damals auch schon erste Standardprodukte. So haben wir uns unseren Kundenstock erarbeitet, der uns bis heute treu geblieben ist und uns vertraut.

Seit wann sitzen Sie im Chefsessel, und an welche Herausforderungen sind Sie herangegangen?
Ich habe die Geschäftsführung 2014 von Herrn Fuchs übernommen. Die Situation war, dass wir zwar einen sehr großen Kundenstock in Österreich hatten, weil wir die Einzigen in Österreich sind, die mit ihrem Produkt die Zollabwicklung in SAP anbieten. Aber der Markt war hoch gesättigt, es hat sich wenig getan. Es war schwierig, neue Kunden zu gewinnen. Schon ein Stück früher haben wir angefangen, zusätzlich kleine Lösungen zu entwickeln, weitere Module, um breiter zu werden. Ich habe dann ­begonnen, in der Schweiz und in Deutschland Partner zu suchen, um für unsere Nische der Logistik im Zoll und im Außenhandel im DACH-Raum ein Portfolio zu ent­wickeln.

Sie selbst sind aber schon vor 2014 bei prodata tätig gewesen, oder?
Ich bin seit 1998 im Unternehmen und habe noch vor unserer Spezialisierung auf SAP im Windows-Bereich programmiert.

Sie sind Programmierer?
Ich bin „gelernter Programmierer“, wie man so sagt. Ich habe EDV und Organisation an der HTL Spengergasse in Wien gelernt – wie ich finde, immer noch eine der besten Ausbildungen. Auch zwei weitere Kollegen sind Absolventen der Spengergasse. Das ist eine gute Grundausbildung. Wir haben sogar noch COBOL und Assembler gelernt.

An wen richtet sich prodata mit ihren Produkten?
Unsere Zielgruppe sind deutschsprachige Unternehmen mit Hauptsitz im DACH-Raum, meistens Global Player der Industrie, vom Mittelstand bis zu Großunternehmen. Zoll und Außenhandel ist ein wichtiger Baustein der Logistik und auch ein Motor. Heute wird alles immer schneller – One-Day-Delivery, just in time, in der Supply-Chain muss es immer schneller gehen. Aber oft wird der Zoll vergessen. Eine Zeit lang war es üblich, sich einen externen Dienstleister zu nehmen. Aber viele Unternehmen sind zu dem Schluss gekommen, das intern mit eigener, im Prozess integrierter Software zu erledigen, weil sie dann viel flexibler und schneller sind. Das bauen wir peu à peu aus, zum Beispiel mit unserem Schweizer Partner FineSolutions AG, die sich um den Vertrieb und die Projekte kümmern und für die wir Softwarelieferant im SAP-Bereich sind. Wir haben für die Schweiz auch ein eigenes Paket entwickelt, das sich super ­verkauft. Der deutsche Markt steckt für uns noch ein bisschen in den ­Kinderschuhen.

Gibt es in Deutschland viel Konkurrenz?
Dort ist die Konkurrenz wirklich groß. In Österreich sind wir in der angenehmen Lage, dass wir die Einzigen sind, die Zollabwicklung im SAP-Umfeld anbieten. Es gibt in diesem Bereich das Flaggschiff von SAP, SAP Global Trade Services (GTS). Wenn jemand direkt im SAP­-Umfeld, ohne zusätzliche Komponenten, Zollabwicklung machen möchte, braucht er eigentlich immer uns dazu. Entweder mit unserem e-zoll Connector für SAP GTS, der die elektronische Kommunikation mit dem österreichischen Zollsystem ermöglicht, oder mit unserem eigenentwickelten Add-on-Produkt pZoll.

Entwickelt wird in Wien?
Ja, das machen wir alles inhouse mit unseren fest angestellten Mitarbeitern. Momentan haben wir das Problem der Ressourcenknappheit und haben eine Junior-Entwicklerin eingestellt, die uns unterstützt. Wir sind gerade in einer heißen Phase und arbeiten an pZoll für Deutschland. Die dortige ATLAS-Exportabwicklung (Automatisiertes Tarif- und Lokales Zollabwicklungssystem) ist schon seit zwei Jahren zertifiziert, aber wir machen jetzt auch die Einfuhrverzollung. In Deutschland ist das recht aufwendig.

Aufwendiger als hier?
In Österreich gibt es keine Zertifizierung. Wenn man das System unterstützt und es alles Notwendige bietet, kann man sein Produkt auch verkaufen. Was uns zugutekommt, das sind unsere guten Kontakte zu den Behörden, unseren Kunden und SAP. Dadurch bekommen wir immer Informationen aus erster Hand. Wir pflegen ein sehr partnerschaftliches Verhältnis zum GTS-Team in Walldorf, das die Außenhandelsthemen für SAP designt. Wir haben auch einen Beratervertrag mit SAP und beraten das Unternehmen bei Themen, die den österreichischen Zoll betreffen.

Wie kommen Sie auf Ideen für neue Lösungen?
Man muss seine Ohren immer beim Kunden haben und hören, wo der Schuh drückt und wo man mit seinem Team unterstützen kann. Ein Beispiel: „Warenursprung und Präferenzen“ ist ein wichtiges Thema. Wenn man Partner eines anderen Landes ist, dann gibt es Präferenzabkommen. Da gibt es komplizierteste Regeln. Für einen Maschinenbauer zum Beispiel ist es ein enormer Aufwand, herauszufinden, welchen präferenzrechtlichen Ursprung seine Ware hat und in welchen Ländern er sie günstiger verkaufen kann, weil der Kunde sie günstiger – ohne Zoll – importieren kann. Um das zu verwalten und zu berechnen, haben wir Lösungen zur Warenursprungs- und Präferenzkalkulation. Über einen Schweizer Partner haben wir in Deutschland einen Partner gefunden, die ZOB GmbH, die das schon seit vielen Jahren macht. Der Unternehmensgründer ist ein ehemaliger Zollbeamter. Den habe ich als Partner geholt. Wir sind exklusiver Vertriebspartner in Österreich und vertreiben pCalc für die Präferenzkalkulation.
Wir sind ein kleines Team – neun Leute – und müssen uns deshalb auf unsere Kernkompetenz fokussieren. Wir sind Zollabwicklungsspezialisten. Das entwickeln wir selbst.

Apropos Kernkompetenz: Die Zollabwicklung kann sehr komplex sein. Welche Vorteile hat ein Unternehmen, wenn es sich selbst darum kümmert, anstatt diese Aufgabe „weiterzureichen“?
Zollthemen werden oft als „Bremser“ wahrgenommen, für die sich die Unternehmen einen externen Dienstleister holen. Aber der kennt die Produkte seiner Kunden oft nicht so genau wie die Kunden selbst. Wenn man das Know-how inhouse aufbaut, mit ein paar guten Leuten, die sich mit dem Zoll beschäftigen, lässt sich viel optimieren, und vielleicht lassen sich sogar die Kosten für die Zollabwicklung senken. Das lohnt sich natürlich hauptsächlich für Unternehmen, die viel mit der Ein- und Ausfuhr von Waren und der Zollabwicklung zu tun haben.

Wie fließen Änderungen in Ihr System ein, wenn sich zum Beispiel rechtliche Bestimmungen ändern?
Das kommt auf die Änderungen an. Wir müssen oft ­Anpassungen an den Programmen durchführen. So wie es jetzt auf uns zukommen wird. Es gibt seit 2016 den neuen Unionszollkodex UZK der Europäischen Union. Das heißt, es gibt eine neue gesetzliche Grundlage für die Zollabwicklung in ganz Europa. Die erste Frist ist Ende 2023. Bis dahin muss die österreichische Importabwicklung neu entwickelt werden. Wir müssen unser Produkt anpassen, damit es mit dem neuen Zollsystem kommunizieren kann. Bis 2025 gibt es weitere Teile, die wir noch anpassen müssen.

Wie kommen diese Änderungen dann zum Kunden?
Wir verkaufen unsere Software in Lizenz und lizenzieren nicht nach Usern, sondern nach Unternehmen. Für eine große Unternehmensgruppe kann man auch eine Konzernlizenz erwerben. Dazu gibt es dann obligatorisch einen Softwarewartungsvertrag mit Betreuung. Im Rahmen dieser Softwarewartungsverträge passen wir gewisse gesetzliche Änderungen an und liefern sie mit den Updates aus. Wir verpflichten uns unseren Kunden gegenüber vertraglich dazu, uns laufend darüber zu informieren, spe­ziell in Österreich, der Schweiz und Deutschland, welche Änderungen auf uns zukommen, um diese dann in unserer Software umzusetzen.

Welche Ihrer Produkte kommen bei Ihren Kunden am besten an?
Man muss zwischen den Märkten unterscheiden: In ­Österreich ist ganz klar die Exportverzollung Nummer eins, also integrierte Zollabwicklung. Wenn Sie Waren an Ziele außerhalb der EU exportieren, müssen Sie die elek­tronischen Formalitäten erledigen. Das ist in Österreich immer noch das Hauptgeschäft. In der Schweiz ist es interessanterweise ein bisschen anders. Dort wird sehr viel mehr mit Speditionen, externen Zolldienstleistern und Zollbrokern gearbeitet. Jedes Unternehmen, das eine Steuernummer bzw. eine Zollnummer in der Schweiz hat, auch wenn ein Spediteur die Verzollungen abwickelt, muss sogenannte Veranlagungsverfügungen – digital ­signierte elektronische Zolldokumente im XML-Format – erstellen und zehn Jahre aufbewahren. Dafür haben wir eine in SAP integrierte Lösung entwickelt, mit der man diese elektronischen Zolldokumente abrufen, verwalten, überprüfen und archivieren kann. Man kann damit auch eine Prüfspur für lückenlose Nachweise herstellen. Diese Lösung wird in der Schweiz am meisten nachgefragt.

Woher wissen Sie, welche Schritte Sie setzen müssen? Was in der ganzen Lieferkette alles berücksichtigt werden muss?
Man muss das verfolgen. Es gibt in Österreich beispielsweise auf der Seite des BMF Dokumentationen für das österreichische Zollsystem e-zoll, mit allen Webservice-Definitionen, Schnittstellen- und Prozessbeschreibungen und einem eigenen Webservice für Stammdaten. Das ­arbeiten wir durch.

Wo Sie schon davon sprechen: Welchen Einfluss hatte die Einführung von e-Zoll auf prodata?
Als e-zoll 2004 in Österreich komplett neu entwickelt wurde, angefangen mit dem Teilbereich des elektronischen Versandverfahrens, hatten wir noch die Zollsoftware Zoll/2000. Sie war schon relativ veraltet und eigentlich nur für die vorher erwähnten periodischen Mel­dungen ausgelegt – also um Papiere auszudrucken. Die ­Datenstruktur des neuen Systems war viel komplexer. Wir haben uns dann entschlossen, komplett neu zu entwickeln. Damals bin ich ins Team gekommen, SAP als Entwicklungsumgebung war für mich etwas ganz Neues. Wir haben zu dritt alle Abläufe studiert und zusammen mit den Behörden, teilweise in einem Trial-and-Error-Verfahren – denn auch e-zoll war erst halbfertig –, unsere Lösung entwickelt. Wir hatten damals bereits einen Kundenstock von unserer Zoll/2000-Lösung und haben diesem eine vergünstigte Update-Lizenz auf e-zoll angeboten.

Unterscheiden sich die Implementierungsprojekte bei Ihren Kunden stark, oder gibt es ein bestimmtes Schema?
Die Integration bei den Kunden ist sehr unterschiedlich. Das ist auch die Herausforderung: Unsere Standardlösungen, die alle Funktionalitäten für die Fachbereiche abbilden, so zu integrieren und an den Kunden anzupassen, dass der Ablauf möglichst reibungslos ihre Produkte und Prozesse abbildet.

Also kein Ansatz, wie man ihn so oft sieht, bei dem sich die Unternehmen mit ihren individuellen Prozessen an die Software anpassen müssen, sondern umgekehrt? Der Kunde muss sich demnach so wenig wie möglich umgewöhnen.
Genau. Unser USP ist, da wir SAP-Entwickler sind, dass wir auf derselben Oberfläche sind. Man braucht nur eine IT-Abteilung, die das mitbetreuen kann. Wir unterstützen alle Standard-SAP-Module. Unsere Standardlösung kann man ausliefern und innerhalb von ein paar Tagen loslegen. Im Detail kann man dann noch Anpassungen vornehmen. Meistens betrifft das die Stammdaten wie auch bei anderen logistischen Prozessen oder in der Produktion. Gerade bei der Zollabwicklung sollte alles möglichst reibungslos ­vonstattengehen. Das ist nur ein Baustein in der Logistik. Manche unserer Kunden haben das voll automatisiert. Bei einigen sind wir mit unserer Expertise auch inhouse ­eingebunden und unterstützen sie dabei, ihre Prozesse laufend zu verbessern.

Wie lange dauert ein Implementierungsprojekt bei einem Kunden durchschnittlich?
Das kommt darauf an. Wenn wir bei einem halbwegs überschaubaren Ablauf im Unternehmen unsere fertigen Standardbausteine einsetzen können, schafft man es vom Erstkontakt, dem Kickoff-Meeting, der Anforderungsdefinition und den Workshops bzw. Schulungen mit den Fachabteilungen über Integrationstests bis hin zum ­Customizing in zwei Monaten. Komplexere Projekte, bei denen wir zum Beispiel auch zusätzliche Module entwickeln müssen, dauern natürlich etwas länger.

Wie groß ist das Thema SAP S/4HANA bei Ihren Kunden?
Das neue ERP-System von SAP ist für uns ein Wirtschaftsmotor. Durch S/4HANA sind die Unternehmen gezwungen, sich mit ihren Unternehmensprozessen zu beschäftigen. Was funktioniert noch? Was hat SAP neu gestaltet? Viele Unternehmen sehen sich das an und im Zuge dessen auch, wie ihr Zoll organisiert ist. Dadurch sind wir mit einigen Unternehmen in Kontakt gekommen.

Gibt es von Ihnen auch eine Cloudlösung?
Unsere Lösung pZoll verkaufen wir als pZoll Cloud auch als Cloudlösung aus unserem Rechenzentrum. Das ist im Prinzip dieselbe Lösung, die auch unsere Industriekunden einsetzen, nur eben für die rein manuelle Belegpflege bei unseren kleineren Kunden. Die Zolldaten werden in eine SAP-Benutzeroberfläche eingegeben, und wir hosten die Lösung bei uns.

Zum Abschluss noch eine letzte Frage: Ist der Brexit für Sie eigentlich ein Thema?
Das ist schon ein Thema. Wir horchen immer auf, wenn neue Termine kolportiert werden. Denn wenn es einen geregelten Brexit gibt, dann gibt es auch Übergangsfristen. Alles bleibt dann für eine gewisse Zeit wie gehabt, und die Leute haben Zeit, sich vorzubereiten. Auch die Regierungen hätten Zeit, Abkommen zu schließen. Ein Hard Brexit wäre aber ein Problem. Aus der Sicht des ­österreichischen Zolls sind wir gut vorbereitet. Auch die Zollbehörden sind gut vorbereitet. Österreich ist in einer glücklichen Lage. Wir sind relativ weit weg von Großbritannien. Die Deutschen, Niederländer oder Belgier trifft es hingegen sehr hart. Bei uns muss man in der Zollabwicklung eigentlich nur zwei Optionen umstellen, um die Zollabwicklung nach Großbritannien zu machen. Weil Großbritannien dann ja kein EU-Land mehr ist, müsste man dann statt Intrastat-Meldungen (Intrahandelsstatistik der Europäischen Union zur Erfassung des Warenverkehrs zwischen den Mitgliedsstaaten) Zollabwicklungen machen. Es waren nur minimale Änderungen an unserer Software nötig, die wir schon erledigt haben. Wenn es so weit ist, informieren wir unsere Kunden, zum Beispiel über unseren Blog oder unseren Newsletter. (RNF)

INFO-BOX

Alexander Hanisch
Ing. Alexander Hanisch ist seit 2014 Geschäftsführer der prodata Rechenzentrum und Informationstechnologie GmbH. Aber schon seit 1998 gehörte er als Entwickler und IT-Solution Consultant dem Team an. Neben operativen Tätigkeiten und strategischer Planung gehören auch Vertrieb und Marketing zu den Aufgaben des Absolventen der HTL Spengergasse in Wien. Nach dem erfolgreichen Verkauf von Softwarelösungen in Österreich wurde in den letzten Jahren der Vertrieb unter seiner Führung auch auf den deutschsprachigen Raum ausgedehnt. Als ursprünglicher Entwickler der Softwarelösungen pControl und pLab fungiert Hanisch nach wie vor als Ansprechpartner für die Produkte des Unternehmens und übernimmt immer noch gern Schulungen, Workshops bei Implementierungen sowie die Vor-Ort-Betreuung der Kunden.
www.prodata-rz.com