Prickelnde Erfolgsgeschichte.

NEW BUSINESS Bundeslandspecial - BURGENLAND 2019
Anfang 2016 ging eine hochmoderne High-Speed-Linie in Betrieb. © Coca‑Cola HBC Österreich/Eva Kelety

Die Mineralwasserquellen im burgenländischen Edelstal sind seit der Römerzeit bekannt. Nun steht dort das drittgrößte Produktions- und Logistikzentrum der Coca‑Cola-HBC-Gruppe.

Der klingende Name „Römerquelle“ ist keine Erfindung einer cleveren Marketingabteilung. Bereits der römische Kaiser Marc Aurel (121–180 n. Chr.) soll mit dem burgenländischen Mineralwasser eine Verwundung ausgeheilt haben. Seitdem ranken sich wahre Wundergeschichten um die Edelstaler Quelle. Ab 1925 für Trink- und Heilkuren genutzt, wurde 1948 begonnen, das kostbare Wasser in Flaschen abzufüllen, und 1962 wurde sie staatlich als Heilquelle anerkannt. Mit Gründung der Römerquelle GmbH im Jahr 1965 wurde das Mineralwasser dann auch österreichweit vermarktet.
Seit 2003 gehört Römerquelle mehrheitlich der Coca-Cola HBC Austria GmbH. Auf einer Fläche von 355.000 m² betreibt das Unternehmen seit 2013 ein hochmodernes Produktions- und Logistikzentrum in Edelstal – das mittlerweile drittgrößte Produktionszentrum der gesamten Coca-Cola-HBC-Gruppe. Der Abfüllbetrieb in der knapp 800-Seelen-Gemeinde im Bezirk Neusiedl am See produziert damit den überwiegenden Teil der von Coca‑Cola in Österreich verkauften Getränke lokal.

90 Jahre Coca-Cola in Rot-Weiß-Rot
In der weltberühmten Marke Coca‑Cola steckt mehr Österreich, als vielen Menschen bekannt ist. Was 1929 mit 24.000 Flaschen begann, hat sich in neun Jahrzehnten zu einer Erfolgsgeschichte in Rot-Weiß-Rot entwickelt. Coca-Cola ist seit 90 Jahren in Österreich heimisch und ein wichtiger Faktor der nationalen Wirtschaft und Getränkeindustrie.
Um die Wurzeln von Coca-Cola in Österreich zu finden, muss man allerdings ganz in den Westen reisen, genauer gesagt, nach Bludenz in Vorarlberg. Heinrich Ganahl schloss damals mit The Coca-Cola Company den ersten Abfüll- und Vertriebsvertrag Österreichs ab. 24.000 Flaschen (rund 8.000 Liter) wurden damals abgefüllt. Zum Vergleich: 90 Jahre später sind es mehr als 490 Millionen Liter an verschiedenen Getränken, die Coca-Cola in Österreich produziert. Seither hat sich viel getan, eines ist aber gleich geblieben: Der unverwechselbare Geschmack von Coca-Cola. Im Laufe der Jahre hat die Coca-Cola-Familie allerdings Zuwachs bekommen. Coca-Cola light feierte 1983 seine Premiere, seit 2007 gibt es mit Coca-Cola zero eine zweite zuckerfreie Variante.

Wertschöpfung in und für Österreich
Nach ereignisreichen 90 Jahren besteht die Produktpalette von Coca-Cola Österreich jedoch längst nicht mehr nur aus dem „Urgetränk“ Coca-Cola. Mittlerweile umfasst das Sortiment 13 Marken mit mehr als 60 verschiedenen Getränken. Wie eingangs erwähnt, wird ein Großteil davon in Edelstal abgefüllt. Dabei werden jährlich heimische Rohstoffe im Wert von 139 Millionen Euro verarbeitet. 774 Millionen Euro des heimischen Bruttoinlandsprodukts sind auf Coca-Cola und dessen Wertschöpfungskette zurückzuführen. Entlang der Wertschöpfungskette beträgt das jährliche Steueraufkommen 391 Millionen Euro, das entspricht 0,42 Prozent der österreichischen Steuerbezüge. Damit könnten die Ausbildungskosten von 33.000 Studierenden finanziert werden.
Rund 1.000 Menschen arbeiten direkt im Coca-Cola-System in Österreich, 12.000 weitere Jobs sind durch den Beschäftigungseffekt mit Coca-Cola verbunden. „Natürlich liegen die Wurzeln von Coca-Cola in den USA, aber so wie auch in den vergangenen 90 Jahren sehen wir uns als heimisches Unternehmen, dessen Gegenwart und Zukunft in Österreich liegt“, so die Unternehmenssprecherin Ursula Riegler: „Ein Beleg für unser Bekenntnis zum Standort Österreich sind unsere Investitionen von rund 75 Millionen Euro, die in den vergangenen Jahren in unser Produktions- und Logistikzentrum in Edelstal geflossen sind.“

Historischer Schritt: Gesamtes Römerquelle-PET-Flaschensortiment aus 100 Prozent wiederverwertetem PET
Zurück zur (Römer)quelle: Das Thema Plastik wurde zuletzt öffentlich intensiv diskutiert. Vor diesem Hintergrund hat man bei Römerquelle, seit jeher einer der Vorreiter in Bezug auf umweltfreundliche Innovationen und Nachhaltigkeit, mit noch größerem Ehrgeiz an der Anhebung des Anteils an recyceltem Material in der PET-Flasche gearbeitet, der in Römerquelle-PET-Flaschen zuletzt bei 45 Prozent lag. Durch kontinuierliche Weiterentwicklung ist im April 2019 der bahnbrechende Schritt zu 100 Prozent Recycled-PET möglich geworden. Zwar gibt es bereits einzelne Produkte in Recycled-PET, aber die Umstellung des gesamten Portfolios hat vor Römerquelle noch kein Anbieter in Österreich geschafft. Mit der Umstellung aller PET-Flaschen der Marke ist Römerquelle aber nicht nur in Österreich Pionier: Im Coca‑Cola-System, das mehr als 200 Länder weltweit umfasst, ist die österreichische Traditionsmarke mit diesem Schritt europaweit Nummer eins, weltweit ist dies im Coca‑Cola-System bisher nur drei Marken vor Römerquelle gelungen.

Deutliche Verbesserung der ­Klimabilanz
Mit der Umstellung auf die 100-Prozent-Recycled-PET-Flasche geht auch eine signifikante Reduktion des CO2-Verbrauchs einher: Im Vergleich zu PET-Flaschen der ersten Generation (ohne Anteil von recyceltem Material) sinkt der Wert um bis zu 70 Prozent. Und je öfter Kunststoff wiederverwendet wird, umso besser wird die Klimabilanz.
Schon in den vergangenen Jahren stieg der Anteil von recyceltem Material in der Römerquelle-PET-Flasche sukzessive an, auch die Innovation mit nachwachsenden Rohstoffen für die Flaschenproduktion („Plant Bottle“) war bahnbrechend. Natürlich werden sowohl die Etiketten als auch die Verschlüsse wiederverwertet. Philipp Bodzenta von der Coca‑Cola GmbH: „Gemeinsam mit unseren Partnern haben wir die volle Kraft in die Entwicklung der 100 Prozent Recycled-PET-Flasche gelegt. Von nun an heißt es wiederverwerten – wieder befüllen – wieder genießen! Wir sind sehr stolz darauf, dass wir diesen großen Meilenstein 2019 setzen können.“
„Mit der Produktion aller Römerquelle-PET-Flaschen aus 100 Prozent wiederverwertetem Material ist eine beispielhaft nachhaltige Lösung gelungen“, ergänzt Coca-Cola-Unternehmenssprecherin Ursula Riegler. „Wir können uns jetzt vom Gedanken verabschieden, dass PET eine Einwegverpackung ist. Durch die hohe Sammelquote wird der Kreislauf noch stärker geschlossen. Wir alle wollen eine Welt ohne Abfall, das ist ein Schritt in diese Richtung.“

Vorgaben der Europäischen Union für 2030 bereits 2019 übertroffen
Als Teil des Coca‑Cola-Systems folgt Römerquelle ehrgeizigen Klima- und Nachhaltigkeitszielen, welche die Vorgaben der lokalen Gesetzgeber oft übertreffen. So hat man sich bei Coca‑Cola im Rahmen der „World Without Waste“ Strategie unter anderem zum Ziel gesetzt, bis 2030 für jede in den Markt gebrachte Flasche eine zu sammeln. In Bezug auf den Anteil des recycelten Materials in neuen PET-Flaschen hat die EU vorgegeben, dass 2025 der Anteil 25 Prozent betragen soll, spätestens 2030 soll der Anteil 30 Prozent betragen. Mit der PET-Flasche aus 100 Prozent recyceltem Material ist Römerquelle diesem Ziel also um mehr als zehn Jahre voraus. (BO)