Firmenchef Karlheinz Wex zog Bilanz © APA - Austria Presse Agentur

Der international agierende Hochleistungwerkstoffhersteller Plansee mit Stammsitz in Breitenwang bei Reutte in Tirol hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2024/2025 ein Umsatzminus von 1 Prozent eingefahren. Der Umsatz reduzierte sich damit im Jahresabstand von 2,28 Mrd. auf nunmehr 2,25 Mrd. Euro. Der weltweite Mitarbeiterstand sank um 318 auf 10.890 Beschäftigte, wie es am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Breitenwang hieß.

Das für die Plansee-Gruppe im Februar abgelaufene Wirtschaftsjahr sei jedenfalls mit einer "Fahrt auf stürmischer See" vergleichbar gewesen, sagte Vorstandsvorsitzender Karlheinz Wex. "Derzeit gibt es etwa weltweit zahlreiche kriegerische Aktivitäten", nahm er Bezug auf damit verbundene "geopolitische Unsicherheiten". Zudem herrsche gegenwärtig die Tendenz zu einer zunehmenden "Abschottung der Märkte", die Plansee vor Herausforderungen stellten. Märkte entwickelten sich auch dadurch unterschiedlich, was sich in den verschiedenen Bereichen zeige, in denen Plansee tätig sei: "Im Flugzeugbau ist es sehr gut gelaufen, im Maschinenbau hingegen schwierig gewesen."

"Hohe Inflation" und somit auch Kostensteigerung in der Produktion belasteten das Wirtschaftstreiben des Konzern zusätzlich, so Wex weiters. Dazu kämen noch von den USA verhängte Zölle, bei denen man aktuell nicht wisse, wie hoch genau sie für welche Länder ausfallen würden. "Die Unsicherheit in dieser Sache ist natürlich schwierig", meinte Wex. Dennoch gehe er davon aus, dass sie nicht so hoch ausfallen würden, wie es einst im Raum gestanden sei. "Mittelfristig" könne man sich jedenfalls auf verschiedenste Szenarien anpassen und gut damit umgehen, gab sich der Vorstandschef optimistisch.

Plansee zeigt sich "resilient" mit hoher gesteigerter Eigenkapitalquote

Klar an den Zahlen erkennbar sei jedenfalls, dass die Plansee-Gruppe sich als "sehr resilient" führend am Markt behaupten könne. "Grundlage dafür ist auch die hohe Eigenkapitalquote", die von 57 Prozent im Vorjahr auf 59 Prozent gestiegen sei. Um krisensicher zu sein, habe man 2024/25 außerdem wieder kräftig investiert: "Im vergangenen Jahr waren es 150 Mio. Euro, im Jahr zuvor 209 Millionen."

Damit sei Plansee gut aufgestellt, um sich auch im aktuellen Geschäftsjahr entsprechend am Markt behaupten zu können, gab sich Wex sicher. "Wir werden es aber wiederum mit geopolitischen Unsicherheiten zu tun bekommen", betonte er gleichzeitig. Diese würden tendenziell sogar zunehmen. Darüber hinaus sei mit einer Konjunkturerholung - wenn überhaupt - erst im Dezember 2025 oder Jänner 2026 zu rechnen, prognostizierte der Vorstandsvorsitzende.

Zudem sei auch die "sinkende Wettbewerbsfähigkeit in Österreich" ein negativer Faktor für Plansee. "Ich gehe aber dennoch von einer stabilen Umsatzentwicklung aus, die sich im Bereich des heurigen Umsatzes bewegen wird", gab Wex eine Prognose für das laufende Geschäftsjahr ab.