Heuer virtuell, doch 2019 gabs ein Aktionärstreffen mit Warren Buffett © APA - Austria Presse Agentur

Starinvestor Warren Buffett hat sich in seiner Rede auf der virtuellen Jahreshauptversammlung der Investmentfirma Berkshire Hathaway optimistisch gezeigt. Die US-Wirtschaft habe die Investmentfirma beflügelt. "Die Wirtschaft läuft genau jetzt zu 85 Prozent im höchsten Gang." Die amerikanische Wirtschaft sei durch die geldpolitischen Anreize und die Stimulierung der Federal Reserve und des US-Kongresses außergewöhnlich effektiv wiederbelebt worden.

Sie laufe viel besser, als er zu Beginn der Corona-Pandemie vorausgesagt habe. Buffett beklagte jedoch den Zustrom unerfahrener Investoren und sogenannter Zweckgesellschaften (SPAC) am US-Aktienmarkt, die die Märkte wie Casinos erscheinen ließen. Das habe es dem Unternehmen erschwert, seine Bargeldbestände in Höhe von 145,4 Milliarden Dollar (120,34 Milliarden Euro) zum Einsatz zu bringen. Der 90-Jährige zeigte sich optimistisch, dass Berkshire Hathaway auch in 50 oder 100 Jahren noch bestehen wird.

Buffetts 97-jähriger Geschäftspartner Charlie Munger zeigte sich ebenfalls zuversichtlich. Er sagte, es bedeute "nicht die Welt", wenn der Kongress und das Weiße Haus den Unternehmenssteuersatz auf 25 oder 28 Prozent anheben sollten.

Berkshire Hathaway hatte am Samstag einen kräftigen Gewinnanstieg um 20 Prozent auf etwa sieben Milliarden Dollar für das erste Quartal 2021 bekanntgegeben.

Zum Abschluss des Treffens sagte Warren Buffett, es gebe gute Chancen, dass die Aktionäre im nächsten Jahr wieder in Omaha, Nebraska, dabei sein könnten. Die Veranstaltung lockt normalerweise rund 40.000 Aktionäre an, wurde aber wegen der Corona-Pandemie bereits zum zweiten Mal virtuell abgehalten.

Die Investmentfirma Berkshire Hathaway von Buffett setzte mit einem kräftigen Gewinnanstieg ihre Erholung von der Corona-Krise fort. Zudem wurde mit einer milliardenschweren Ausweitung der Aktienrückkäufe überschüssiges Kapital an die Anteilseigner ausgezahlt, wie Berkshire Hathaway am Samstag mitteilte. Hauptaktionär und Firmenchef ist der 90 Jahre alte Investor Buffett, der mit einem Vermögen von rund 100 Milliarden Dollar zu den reichsten Menschen der Welt zählt.

Weil zahlreiche Unternehmen, an denen Berkshire Hathaway beteiligt ist, sich von den Geschäftseinbrüchen des vergangenen Jahres erholten, kletterte der Betriebsgewinn der Holding im ersten Quartal um 20 Prozent auf sieben Milliarden Dollar. Berkshire Hathaway profitierte von der Aktienkursentwicklung seiner Beteiligungen, die das Unternehmen auch dann verbuchen muss, wenn es keine Anteile kauft oder verkauft.

Weil Berkshire Hathaway nicht genug Gelegenheiten für Zukäufe sah, verteilte das Unternehmen mit dem Rückkauf eigener Aktien 6,6 Milliarden Dollar an seine Anteilseigner. Hohe Bewertungen möglicher Übernahmeobjekte und der Trend, Firmen mittels bereits börsennotierter Mantelgesellschaften (SPAC) an die Börse zu bringen, kamen Berkshire Hathaway in die Quere. Das Unternehmen hatte bereits im vergangenen Jahr eigene Aktien für eine Rekordsumme von 24,7 Milliarden Dollar zurückgekauft.