++ ARCHIVBILD ++ Preise für Lebensmittel und Energie trieben die Inflation an © APA - Austria Presse Agentur
Die Inflation hat im Juni wieder zugelegt. Laut Schnellschätzung der Statistik Austria stieg die Teuerung auf 3,3 Prozent zum Vorjahresmonat. Das ist der höchste Wert seit Mai 2024, schreibt die Statistik am Dienstag in einer Aussendung. Im Mai lag die Teuerungsrate bei 3 Prozent. Preistreiber seien vor allem die Bereiche Energie und Lebensmittel, aber auch Dienstleistungen gewesen. Auch in der Eurozone legte die Inflation im Juni auf 2,0 Prozent zu, nach 1,9 Prozent im Mai.
Im Bereich Energie betrug die Teuerung in Österreich im Juni 3,5 Prozent. Die Treibstoffpreise hätten im Juni weniger preissenkend als zuletzt gewirkt, so die Statistik. Nahrungsmittel, Tabak und Alkohol wurden um 4,4 Prozent teurer, Dienstleistungen um 4,3 Prozent. Deutlich weniger stark verteuerten sich Industriegüter mit plus 0,9 Prozent.
Die Kerninflation - also die Inflation für Industriegüter und Dienstleistungen - lag im Juni bei 3,1 Prozent. Der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) liegt laut Schnellschätzung der Statistik Austria bei 3,2 Prozent.
Inflation in der Eurozone steigt
Auch in der Eurozone stieg die Inflation im Juni an. Mit 2,0 Prozent liegt sie nun genau auf der Zielmarke der Europäischen Zentralbank (EZB). Im Mai betrug die Teuerung 1,9 Prozent. Die EZB peilt mittelfristig eine Inflationsrate von 2,0 Prozent an, die sie als optimal für die Konjunktur im Euroraum erachtet.
Lagarde: Müssen weiter extrem wachsam sein
EZB-Chefin Christine Lagarde gab trotz der Erfolge beim Eindämmen der Inflation keine Entwarnung. Mit Blick auf die im Juni erreichte Inflationszahl von zwei Prozent im Euroraum sprach sie auf dem Notenbankenforum der EZB im portugiesischen Sintra am Dienstag davon, dass das Ziel der Europäischen Zentralbank erreicht worden sei. Doch dies bedeute nicht, dass die Mission bereits erfüllt sei. "Wir müssen weiter extrem wachsam sein", mahnte die Französin. Das Umfeld sei von großer Unsicherheit geprägt.
Die EZB müsse weiter ihrem Mandat der Preisstabilität verpflichtet sein, sagte Lagarde: "Wir sind zurzeit in einer sehr guten Position, dies zu tun." Die Zentralbank sei gut gerüstet, um durch eine stürmische See zu steuern. Die EZB-Währungshüter hatten Anfang Juni zum siebenten Mal in Folge die Zinsen nach unten gesetzt. Der Einlagensatz, mit dem die EZB ihren geldpolitischen Kurs steuert, wurde um einen Viertelpunkt auf 2,00 Prozent nach unten gesetzt. Der EZB-Rat entscheidet am 24. Juli wieder über den geldpolitischen Schlüsselsatz. Die Finanzmärkte rechnen mit einer Pause.