v.l.n.r.: Patrick Lackenbucher und Thomas Zimpfer, Geschäftsführer der B&C-Gruppe, Julia Reilinger, Geschäftsführerin der B&C Innovation Investments © Alexander Müller

Die B&C-Gruppe will in den kommenden fünf Jahren über 300 Mio. Euro in neue Beteiligungen investieren. Die Mehrheitsaktionärin von AMAG und Semperit werde sich dabei an ihrer im Frühjahr 2024 angekündigten neuen Strategie orientieren, weniger auf Mehrheitsbeteiligungen zu setzen und stärker zu diversifizieren, hieß es am Dienstag bei einem Pressegespräch in Wien. Ob es zu einer weiteren Reduzierung der Lenzing-Beteiligung kommt, hänge allein am Partner-Aktionär Suzano.

Wie die 300 Mio. auf die zwei Bereiche der Holding - große Industriebeteiligungen und Beteiligungen an kleineren Technologieunternehmen - aufgeteilt werden, wollte B&C-Geschäftsführer Thomas Zimpfer nicht beziffern. Es gebe eine interne Einteilung, die aber nicht in Stein gemeißelt sei. Die Investitionen würden wahrscheinlich "überwiegend" im Industriebereich stattfinden, aber im sogenannten Innovationsbereich "heißt es in Wahrheit Vollgas beim Portfolioausbau".

Unklar, ob Suzano Lenzing-Anteil erhöhen wird

Sehr gut laufe die Zusammenarbeit mit dem neuen Lenzing-Aktionär Suzano. Der brasilianische Zellstoffkonzern hatte vor rund einem Jahr einen 15-Prozent-Anteil an dem oberösterreichischen Faserhersteller übernommen. B&C reduzierte seine Beteiligung im gleichen Zug von 52,25 auf 37,25 Prozent. Ab kommendem Herbst und bis Ende 2028 läuft eine Frist, in der Suzano die Option auf weitere 15 Prozent der Lenzing hat. Die Entscheidung dazu liege allein bei Suzano, gab sich Patrick Lackenbucher, Lenzing-Aufsichtsratsvorsitzender und ebenfalls B&C-Geschäftsführer, bedeckt.

Möglich seien künftig zudem Industriebeteiligungen an Unternehmen in Deutschland und der Schweiz, "insofern das Unternehmen auch Relevanz für den Standort Österreich hat", so Lackenbucher. Die 300 Mio. Euro würden dann aus Dividenden und anderen Beteiligungserträgen gespeist, auch wenn der für den Finanzbereich zuständige Geschäftsführer einen Nutzen von Fremdkapital nicht ganz ausschloss.

Die B&C-Beteiligungsgesellschaft gehört zu hundert Prozent der B&C-Privatstiftung, die im Jahr 2000 von der Bank Austria und Creditanstalt errichtet wurde, mit dem Ziel, das österreichische Unternehmertum zu unterstützen. Die Holding ist aktuell an den Industriebetrieben Semperit (57,3 Prozent), AMAG (52,7 Prozent), Lenzing (37,25 Prozent) und Steyr Motors (20 Prozent) beteiligt. Über die B&C Innovation Investments GmbH (BCII) hält sie unter anderem Anteile an Frequentis und TTTech.