Geschenkeausgaben sollen heuer von 2,33 auf 2,35 Mrd. Euro steigen © APA - Austria Presse Agentur
Handelsforscher der Linzer Johannes Kepler Universität (JKU) rechnen trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten und anhaltend hoher Inflation mit einem leichten Umsatzanstieg im Weihnachtsgeschäft. Die Prognose des Instituts für Handel, Absatz und Marketing (IHaM) auf Basis einer Konsumentenbefragung geht heuer von Geschenkeausgaben von rund 2,35 Mrd. Euro aus. Im Vorjahr waren es 2,33 Mrd. Euro. Der Anstieg sei dabei vor allem auf geplante höhere Online-Einkäufe zurückzuführen.
Laut der Online-Befragung unter mehr als 1.000 Konsumentinnen und Konsumenten (16-74 Jahre) verschieben sich die Weihnachtseinkäufe zunehmend ins Internet. Die Online-Geschenkeausgaben sollen sich heuer von 460 Mio. Euro auf rund 480 Mio. Euro erhöhen. Das größte Weihnachtsgeschäft spielt sich aber nach wie vor im stationären Handel ab. Die Ausgaben in klassischen Ladengeschäften dürften laut Prognose der Handelsforscher Christoph Teller und Ernst Gittenberger stabil bei 1,87 Mrd. Euro bleiben.
"Trotz trüber Ausgangslage halten die Menschen am Schenken fest - nicht aus Übermut, sondern weil dieses Ritual Orientierung und Nähe stiftet", resümieren die JKU-Forscher. "Wenn selbst in angespannten Zeiten die weihnachtliche Konsumbereitschaft nicht kippt, deutet das auf eine Stabilisierung hin, die über die Feiertage hinausreichen kann."
Von Interneteinkäufen profitieren öfter internationale Online-Händler
Von der Zunahme der Online-Einkäufe dürften die heimischen Online-Händler nur bedingt profitieren. Mehr als die Hälfte der Online-Ausgaben fließt laut der Umfrage zu internationalen Anbietern. Grund dafür ist den Handelsforschern zufolge auch die Expansion der Online-Händler aus Asien nach Europa. Heuer planten demnach bereits 20 Prozent der befragten Konsumenten Weihnachtsgeschenke bei Temu einzukaufen, 10 Prozent der Befragten wollen bei Shein bestellen. In der Altersgruppe 16-24 Jahre würden bereits 30 Prozent der Befragten für Geschenke auf Shein zurückgreifen.