E-Bikes werden immer beliebter © APA - Austria Presse Agentur
Österreicherinnen und Österreicher greifen verstärkt zum E-Bike. Zwar ist die Gesamtzahl der verkauften Drahtesel seit dem Höhepunkt während der Coronapandemie zurückgegangen, der Anteil mit elektrischem Antrieb ist aber im Vorjahr auf 57 Prozent gestiegen. Vor der Covid-Pandemie war es nur ein Drittel. Förderungen wie die Dienstrad-Unterstützung sind ein Grund für die Entwicklung, gestiegene Wertschätzung für das Fahrrad ein weiterer.
"Die Jahre mit Covid haben das Thema Fahrrad auf ein noch wertigeres Level gehoben", sagt Norbert Bisko, Chef des "Bikestore.cc", der an fünf Standorten Verkauf oder Verleih oder Service für Fahrräder anbietet. Die Beliebtheit sei damals gestiegen sowohl als Freizeitgerät als auch als Sport- und Transportgerät und für alle möglichen Alltagswege. In der Coronazeit seien deutlich mehr Räder nachgefragt worden, als der Fachhandel anbieten konnte. Bisko ist optimistisch, dass die gute Nachfrage anhalten wird.
Diensträder für Arbeitgeber mehrwertsteuerfrei
Die Menschen sparen mit dem Rad Geld und machen etwas für ihre Gesundheit, aber parallel dazu "gibt es Fördermodelle, die uns da sehr begünstigen", sagt Bisko. Das gelte neben der E-Mobilitätsförderung insbesondere für Diensträder, die vom Arbeitgeber mehrwertsteuerfrei gekauft und dann dem Arbeitnehmer kostengünstig zur Verfügung gestellt werden können. Arbeitnehmer zahlen das Rad meist über einen Abzug vom Gehalt - sparen sich dabei aber Steuern und Abgaben. Sie könnten sich so über 30 Prozent der Kosten ersparen, den Arbeitgeber koste es nur die Abwicklung des Deals, rechnet Bisko vor. Solche "Jobräder" können auch privat genutzt werden.
Laut Arval Fuhrparkbarometer für Österreich hat ein Prozent der einheimischen Unternehmen Fahrradleasing bereits im Einsatz, weitere fünf Prozent wollen es in den nächsten drei Jahren einführen. "Fahrradleasing ist mittlerweile Teil des Mobilitätsmix in österreichischen Firmen", sagte Gregor Bilik, General Manager von Arval Austria, auf Anfrage der APA.
Österreich hat noch Aufholbedarf
Allerdings hat Österreich im internationalen Vergleich noch Aufholbedarf. Denn im Europaschnitt bieten vier Prozent der Unternehmen Fahrradleasing an, weitere 7 Prozent planen die Einführung, geht aus dem Arval Fuhrparkbarometer 2025 hervor.
Abgesehen vom Aufschwung der E-Bikes gehe der Trend zu Renn- und Gravel-Rädern, sagt Bisko, der in seinem Bikestore.cc seit 25 Jahren Fahrräder vertreibt. Letztere sind im Prinzip Rennräder, die auch für Fahrten abseits von Asphaltstraßen geeignet sind. "Mit Gravel fahre ich in einer Rennradgruppe ohne Probleme hinten mit. Aber sobald der Asphalt zu Ende ist, stehen die Rennradler und der Gravler fährt weiter", beschreibt er den Unterschied.
Österreichweit gingen im Vorjahr die Umsätze im Sport- und Fahrradfachhandel mit Fahrrädern um 11,1 Prozent auf 1,05 Mrd. Euro zurück. E-Bikes machten von der Stückzahl her 57 Prozent des Absatzes aus, wertmäßig sogar 77 Prozent. Der E-Bike-Anteil war damit deutlich höher als in Deutschland und der Schweiz. Laut einer Umfrage des Verbands VSSÖ hat sich der Anteil an Personen, die in Österreich einen laufenden Dienstfahrrad-Vertrag haben, seit 2022 versechsfacht.