Erste Group übernimmt 49 Prozent der Santander Bank Polska © APA - Austria Presse Agentur

Die Erste Group lässt sich den Einstieg in Polen sieben Mrd. Euro kosten. Das ist der zweitgrößte Deal mit Beteiligung einer österreichischen Firma in den letzten zehn Jahren, zeigt eine Aufstellung der Beratungsfirma Deloitte. Spitzenreiter ist die Schaffung des Petrochemie-Riesen Borouge inklusive Übernahme der kanadischen Nova Chemicals unter Beteiligung von OMV und ADNOC, die laut Deloitte 8,9 Mrd. kostete. Davon entfiel aber nur ein Teil auf die österreichische OMV.

Weitere fünf Deals hatten ein Volumen von vier bis fünf Mrd. Euro, teilweise allerdings gemeinsam mit einem nicht-österreichischen Partner. Die OMV und die Signa-Gruppe waren mehrfach an den insgesamt seit 2015 zwölf Milliardendeals beteiligt.

OMV mit mehreren Deals dabei

OMV und sein Großaktionär ADNOC aus Abu Dhabi haben sich 2025 auf den Zusammenschluss ihrer beiden Petrochemie-Töchter Borealis und Borouge geeinigt und dabei die kanadische Nova Chemicals übernommen.

Die Erste Group wird für einen "beherrschenden Anteil von 49 Prozent" an der Santander Bank Polska 6,8 Mrd. Euro und für den 50-prozentigen Einstieg beim polnischen Investmentfonds-Anbieter Santander TFI weitere 0,2 Mrd. Euro in die Hand nehmen. Gemessen am Transaktionsvolumen folgt dahinter ein Deal der OMV, die 2019 gemeinsam mit dem italienischen Energiekonzern ENI um 5,0 Mrd. Euro 35 Prozent der Abu Dhabi Oil Refining Company (ADNOC Refining) übernahm. Die OMV hat außerdem bei der Aufstockung ihrer Beteiligung am Chemiekonzern Borealis auf 75 Prozent 2020 4,1 Mrd. Euro und 2017 bei der Übernahme eines Viertels der Anteile am weltgrößten Erdgasfeld Yuzhno Russkoye weitere 1,8 Mrd. Euro in die Hand genommen.

Insgesamt zwölf Milliardendeals

Die mittlerweile in Konkurs befindliche Signa Gruppe hat 2019 die kanadische Hudson's Bay Company für rund eine Milliarde Euro und 2022 um 4,7 Mrd. Euro gemeinsam mit der thailändischen Central Group die britische Kaufhauskette Selfridges übernommen.

Milliardenbeträge für (Teil-)Übernahmen nahmen auch die steirische ams (4,6 Mrd. Euro für Osram), die RBI (4 Mrd. für die Fusion mit der RZB), T-Mobile Austria (1,9 Mrd. für UPC), Stefan Pierer (1,5 Mrd. für Leoni) und die UNIQA (1 Mrd. Euro für AXA in Polen, Tschechien und der Slowakei) in die Hand.