Auch der "Grüne Pass" stammt aus dem BRZ © APA - Austria Presse Agentur

Auch das Bundesrechenzentrum (BRZ) bekommt die hohen Stromkosten für ihre Server zu spüren. Die höheren Preise seien bereits angekommen, sagte Geschäftsführer Roland Ledinger im Gespräch mit der APA. Das BRZ, eine ausgelagerte GmbH im Eigentum der Republik, betreibt zwei Rechenzentren. Was hilft, sei die Kühlung der Server mittels Free-Cooling und die Nutzung der Abwärme fürs Warmwasser, dennoch wirkten sich die höheren Energiekosten auf das Budget des BRZ aus.

Viel stärker durchschlagen werden Ledinger zufolge aber die hohen Gehaltssteigerungen. Bei mehr als 1.550 Mitarbeitern sei da eine deutlich größere Kostensteigerung zu erwarten. Dazu kommt, dass IT-Fachkräfte generell schwer zu finden sind. Beim BRZ sind derzeit rund 100 Stellen ausgeschrieben. Das Problem sei, dass die Nachfrage nach IT-Personal viel größer sei als das Angebot. Manche hoch spezialisierten Fachkräfte, etwa im Bereich IT-Sicherheit, seien kaum zu bezahlen, so Ledinger.

Ein derzeit großes Projekt des BRZ ist die neue digitale Identitätsplattform "ID Austria", die die bisherige Handy-Signatur ablösen wird. Bisher seien von den rund drei Millionen Handysignatur-Nutzern einige hunderttausend zur ID Austria gewechselt. Für die Vollversion der ID Austria ist ein analoger Besuch eines Amts nötig. Ledinger begründete das mit der höheren Qualität, die eine striktere Kontrolle der Identität durch eine Beamtin oder einen Beamten voraussetzt. Die Handy-Signatur konnte im Gegensatz zur ID Austria auch von privaten Unternehmen wie der Post oder A1 ausgestellt werden.

Mit der Vollversion der ID Austria kann man auch den neuen digitalen Führerschein aktivieren. Welche weiteren Ausweise folgen, entscheide nicht das BRZ, sondern die Politik. Denkbar wäre es auch, das Klimaticket zu digitalisieren. Was allerdings dagegen spricht, ist der Umstand, dass sich das analoge Klimaticket im Scheckkartenformat mit Sicherheitsmerkmal - etwa beim Einsteigen einer Schülergruppe in den Bus - schneller kontrollieren lasse als ein QR-Code am Handy. Manchmal sei halt auch analog effizienter als digital, meinte Ledinger.