Die britische Notenbank stemmt sich mit einer erneuten Zinserhöhung gegen die hohe Inflation. Der Leitzins steigt um 0,5 Prozentpunkte auf 2,25 Prozent, wie die Bank of England am Donnerstag nach ihrer Zinssitzung in London mitteilte. Es ist die mittlerweile siebente Zinserhöhung in Folge. Analysten hatten mit dem Schritt überwiegend gerechnet.

Die Entscheidung für die Zinserhöhung um 0,5 Prozentpunkte fiel allerdings knapp aus. Im neunköpfigen geldpolitischen Ausschuss MPC stimmten fünf Mitglieder für diesen Zinsschritt, ein Mitglied votierte für eine Zinserhöhung um 0,25 Prozentpunkte und drei Vertreter für 0,75 Prozentpunkte.

Die Zinserhöhung in Großbritannien ist nicht so stark ausgefallen wie in den USA und zuletzt in der Eurozone, wo der Leitzins jeweils um 0,75 Prozentpunkte angehoben wurde. Allerdings hatte die Bank of England die Zinswende früher eingeläutet und bereits im vergangenen Dezember mit den Zinserhöhungen begonnen. Die britische Notenbank kämpft damit gegen die starke Teuerung an. Im August lag die Inflationsrate bei 9,9 Prozent.

Nach Einschätzung der Bank of England wird die Inflation weiterhin hoch bleiben. Die Notenbanker rechnen in den kommenden Monaten mit einer Inflationsrate von mehr als 10 Prozent. Allerdings rechnen sie nicht mehr mit einem Anstieg der Inflationsrate bis auf 13 Prozent, sondern gehen von einem Höchstwert von 11 Prozent aus.

Wie aus der Mitteilung weiter hervorgeht, beginnt die Notenbank mit dem aktiven Verkauf von Anleihen am 3. Oktober. Der grundsätzliche Beschluss für die Verkäufe war bereits zuvor gefasst worden.

Der Kurs des britischen Pfunds fiel nach der Zinsentscheidung wieder etwas vom Tageshoch zurück, das unmittelbar vor der Veröffentlichung erreicht worden war.

(APA)