Rund 250 Billa-Lagermitarbeiter betroffen © APA - Austria Presse Agentur
Die Supermarktkette Billa stellt die eigene Hauszustellung in Ostösterreich per Ende Jänner 2026 ein und zieht sich damit komplett aus der Lebensmittelzustellung zurück. Für die rund 250 Beschäftigten der beiden Billa-Lagerstandorte in Wien werde es Jobangebote innerhalb des Unternehmens geben, teilte die Supermarktkette am Donnerstag mit. Das Ende der Billa-Hauszustellung trifft auch Zusteller, die bei einer externen Firma beschäftigt sind.
Billa will sich künftig im Online-Geschäft auf die Expresszustellung gemeinsam mit dem Lieferdienst Foodora und den Abholservice Click & Collect konzentrieren. Mit der strategischen Änderung reagiere man auf das "veränderte Kundenverhalten und die steigenden Kosten der letzten Meile", hieß es in einer Aussendung.
Kleinere Billa-Einkäufe via Foodora
Ende 2024 stellte die Supermarktkette bereits die Online-Hauszustellung außerhalb des Großraumes Wien nach neun Jahren aus wirtschaftlichen Gründen ein. Die Rewe-Tochter Billa war bisher laut eigenen Angaben Marktführer im Online-Lebensmittelhandel in Österreich. Billa und Bipa erzielten 2024 im Online-Handel gemeinsam einen Umsatz von 114 Mio. Euro.
Den Online-Shop werde es weiterhin geben, hieß es von Billa auf APA-Anfrage. Kleinere Billa-Einkäufe können via Foodora in Wien, Graz, Linz, Traun, Salzburg und Innsbruck zugestellt werden.
Seit 2015 Expansion des Online-Geschäfts
Billa setzte im Gegensatz zu Mitbewerbern stark auf das Online-Geschäft. Im Jahr 2015 wurde der Online-Shop ausgebaut und bis 2024 die flächendeckende Zustellung in Österreich angeboten. 2017 eröffnete die Supermarktkette in Wien das erste eigene Warenlager für das Online-Geschäft, im Jahr 2020 kam ein zweites Online-Lager in Wien hinzu. In den ersten Jahren der Coronapandemie inklusive Lockdowns boomten der Online-Handel und die Lebensmittel-Hauszustellung. Mit dem Abflachen der Pandemie und der Teuerungskrise endete hierzulande jedoch der Online-Boom. Auch Interspar stoppte heuer die Lebensmittellieferungen.
In Wien kämpfen neben Billa und Hofer die Online-Lebensmittelhändler Alfies, Gurkerl und Hausfreund um Marktanteile. Der Diskonter Hofer bietet in Wien eine Lebensmittel-Hauszustellung mit dem Lieferdienst Roksh an. Zwei Pioniere im heimischen Online-Lebensmittelhandel - nämlich die Tiroler Supermarktkette MPreis und der oberösterreichische Nahversorger Unimarkt - machten ebenfalls aus wirtschaftlichen Gründen ihren Online-Shop komplett dicht.